Hochwasser Juni 2016

Ungewöhnlich hohe Wasserstände in der Lipperegion - eine Monatsbilanz

hochwasser-lippe-20

Die häufigen Regenfälle im Juni 2016 haben zu absolut ungewöhnlichen Wasserständen geführt: Für die Lippe hat der Lippeverband berechnet, dass der Abfluss fast doppelt so hoch lag wie in einem durchschnittlichen Monat. Kleinere Gewässer, z. B. Rapphofs Mühlenbach, Rotbach, Dattelner Mühlenbach, Seseke und Herringer Bach stiegen kurzzeitig steil an, dort fielen die Pegel aber auch wieder.
Eine Auswertung des Lippeverbandes hat ergeben, dass der Abfluss der Lippe in der Monatsmitte 40.700 Liter pro Sekunde (40,7 Kubikmeter gemessen am Pegel Dorsten) betrug und damit 90 Prozent höher lag als der Juni-Mittelwert der letzten 15 Jahre. Dieser betrug 21,4 Kubikmeter pro Sekunde. Wie ungewöhnlich hoch der aktuelle Lippeabfluss war, wird auch daran deutlich, dass die Schwankungen im Monatsmittel von Jahr zu Jahr bisher nicht über 25 Kubikmeter pro Sekunde hinausgingen. Im Juni 2015 hatte die Lippe mit 17,9 Kubikmeter pro Sekunde ihren bisher niedrigsten Abfluss.
Ein Abfluss von 40 Kubikmetern pro Sekunde bedeutet in der Lippe noch kein „Hochwasser“, sehr ungewöhnlich ist ein solcher Abfluss aber als Durchschnittswert des ganzen Monats. Doch im Juni 2016 zeigten die Pegelstände der Lippe in Dorsten  und Haltern „echtes“ Hochwasser an.

Auch die Nebenläufe führten Hochwasser

Noch markanter war das Hochwasser in den Nebenläufen: Der Rapphofs Mühlenbach zwischen Gelsenkirchen und Dorsten stieg vor einer Woche auf rund 2 m, nachdem er Anfang Juni sogar kurzzeitig 2,20 m erreicht hatte. Der Rotbachsee in Dinslaken-Hiesfeld war fast komplett gefüllt, der Pegel kletterte auf 2,40 m. Die Stever, die bei Haltern in die Lippe mündet, erreichte am Pegel Hullerner Damm einen Wasserstand von 4,20 m.
Etwas anders stellt sich die Situation im mittleren Lippegebiet zwischen Lünen und Hamm dar: Auch hier führt die Lippe derzeit ungewöhnlich viel Wasser, ausgesprochene Hochwasserstände wurde aber nicht erreicht. Das liegt an der Stever, welche die Lippe nach starken Niederschlägen erst ab Haltern stark anschwellen lässt, ohne sich auf den Lippeabschnitt östlich von Haltern auszuwirken.
Doch auch im Lippeverbandsgebiet zwischen Datteln und Hamm war der Monat Juni rekordträchtig: In den Nebenläufen der Lippe gab es gehäuft hohe und höchste Wasserstände: So zeigte der Dattelner Mühlenbach am Pegel Höttingstraße zwischen Ende Mai und Ende Juni nicht weniger als acht Ausschläge nach oben von mehr als einem Meter Wasserstand. Normalerweise steht der Bach im Sommer bei rund 50 cm. Der höchste Wasserstand im Dattelner Mühlenbach wurde in der letzten Maiwoche verzeichnet – da wurde sogar fast die 2-m-Marke erreicht.
Die Seseke, die in Lünen in die Lippe mündet und als kleiner Fluss auch im Sommer schon einen Meter tief ist, erreichte im gleichen Zeitraum fünfmal Wasserstände von mindestens zwei Metern (gemessen am Pegel Preußenstraße zwischen Ende Mai und Ende Juni), das Maximum lag bei 2,80 m in der letzten Maiwoche.

Siehe auch: Sturmtief Zeljko 2015
Siehe auch:
Sturmtief Friedericke 2018
Siehe auch: Sturmstoß 2019 – kurz und heftig
Siehe auch: Sturmtief Sabine 2020
Siehe auch:
Sturmtief Zeljko 2015
Siehe auch:
Sturmstoß 2019 – kurz und heftig
Siehe auch:
Stürme/Orkane/Unwetter
Siehe auch:
Wetterjahr 2021
Siehe auch:
Wetterjahr 2011
Siehe auch:
Sturmtief Kyrill 2007
Siehe auch: Bullenhitze 2019
Siehe auch: Dauerregen 2016
Siehe auch: Hochwasser
Siehe auch: Wetter (Essay)


Quelle:
Städtische Informationsseite „Aktuelles“, Juli 2016 (Online)

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone