Wahlen 2020 / Dorsten / Ergebnisse

CDU: Triumph, SPD / FDP: Desaster, Grüne: zugelegt, neu: AfD / Die Partei

Wahlbeteiligung: Sie lag mit 33.516 abgegebenen Stimmen bei 54,42 Prozent. Etwa 25 Prozent der Wahlbeteiligten hatten per Brief abgestimmt.
Bürgermeister: Der amtierende Bürgermeister Tobias Stockhoff (CDU) setzte sich im ersten Wahlgang mit 76,91 Prozent bzw. 25.777 Stimmen gegen seine drei Kontrahenten Mauritz Hagemann (Grüne, 13,4 Prozent, 4491 Stimmen), Marco Bühne (AfD, 5,43 Prozent, 1820 Stimmen) und Simon Rodriguez Garcia (Die PARTEI, 4,26 Prozent, 1428 Stimmen) durch. Stockhoff wird damit auch in den nächsten fünf Jahren die Amtsgeschäfte der Stadt führen sowie seine Politik durchsetzen.
Stadtrat:  Die CDU stellt mit 52,95 Prozent die absolute Mehrheit und ist als stärkste Fraktion künftig mit 23 Sitzen im 44-köpfigen Rat. Zudem gewann die CDU alle 22 Dorstener Direktmandate direkt und nahm damit der SPD deren bisherigen vier Wahlbezirke in den Hochburgen Hervest und Barkenberg ab. Die SPD erhielt 18,25 Prozent (2014: waren es noch 34,25 Prozent). Somit ist die SPD  nur noch mit 8 statt bisher 15 Sitzen im Rat vertreten. Als drittgrößte Kraft erzielten die Grünen mit 13,6 Prozent (2014: 7,11 Prozent) ihr bislang bestes Ergebnis und verdoppelten damit die Zahl der Ratsvertreter auf sechs. Die AfD zog mit 6,2 Prozent erstmalig mit 3 Vertretern (Fraktionschef: Marco Bühne) in den Rat ein. Neu im Rat ist auch die Satirepartei „Die PARTEI“, die aus dem Stand heraus 3,53 Prozent und zwei Ratsmandate errang (Fraktionschef: Manuel Seth). Die Linke erzielte 2,77 Prozent und verwies dabei die FDP (2,71 Prozent) erneut auf die Plätze. Beide Parteien sind im künftigen Rat nur noch jeweils mit einem Vertreter dabei und haben keinen Fraktionsstatus mehr.
Nur noch sieben Frauen im 44-köpfigen Stadtrat: Zwei von acht SPD-Fraktionsmitgliedern im Rat sind weiblich. Eigentlich wurden drei gewählt, aber Nicole Wölke-Neuhaus (Listenplatz 7) trat ihr Mandat nicht an. Für sie rückte ein Mann in den Stadtrat nach. Die zwei Frauen sind Elke Muthmann und Marina Talaga. Der CDU-Fraktion gehören drei Frauen an: Christel Briefs, Gabrielle Kleffmann und Ursula Wübbelt-Beckmann. Die letztgenannte Kandidatin wurde nicht direkt gewählt, sondern rückte nach, weil Tobias Stockhoff als gewählter Bürgermeister sein Direktmandat im Stadtrat nicht annahm, da er ohnehin in seiner Funktion als Bürgermeister dem Rat vorsitzt. Hinzu kamen die Grünen-Politikerinnen Natalia Garro de Freund und Christina Römer.
Landrat: Die erste Runde in der Landratswahl 2020 ging mit 38,4 Prozent der Stimmen an den Christdemokraten Bodo Klimpel (56), zu der Zeit  noch amtierender Bürgermeister der Stadt Haltern und gemeinsamer Kandidat von CDU und FDP. Er verfehlte allerdings die absolute Mehrheit. Auf seinen Kontrahenten, den SPD-Landtagsabgeordneten Michael Hübner (47), entfielen 31,9 Prozent der abgegebenen Stimmen. Das ist eine Differenz von 13.000 Stimmen. Seine besten Ergebnisse holte Klimpel im Norden des Kreises Reckling-hausen: In Haltern wollten 58,7 Prozent der Wähler ihren ehemaligen Bürgermeister als Landrat sehen, in Dorsten votierten 49,9 Prozent für Klimpel. Hübner erreichte sein bestes Resultat in seiner Heimatstadt Gladbeck (47,8 Prozent). Der grüne Landratskandidat Dr. Marco Zerwas (42) aus Datteln, den mancher als Geheimtipp auf dem Zettel hatte, landete mit 15,8 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Rang. AfD-Kandidat Steffen Christ (50), gegen den aktuell ein Parteiausschlussverfahren läuft, kam auf 6,8 Prozent. Bei der Stichwahl am 27. September wurde der CDU-Kandidat Bodo Klimpel mit der hauchdünnen Mehrheit von 50,5 Prozent neuer Landrat. Sein SPD-Gegenkandidat erhielt 49,5 Prozent der Wähler-stimmen.
Kreistag: Bei den Wahlen zum Kreistag hat die SPD, bislang stärkste Fraktion, herbe Verluste hinnehmen müssen. Sie büßte fast zehn Prozentpunkte ein und kam nur noch auf 30,5 Prozent. Stärkste Kraft im Kreistag ist nunmehr die CDU mit 33,6 Prozent. Die Union erlitt gegenüber 2014 nur leichte Einbußen. Die Grünen konnten ihr Ergebnis (17 Prozent) hingegen fast verdoppeln und dürfen sich ebenfalls als Gewinner der Kreistagswahl fühlen. Die AfD zog mit 7,2 Prozent erstmals in den Kreistag ein – wohl auch auf Kosten der Unabhängigen Bürgerpartei (UBP).

Siehe auch: Tobias Stockhoff
Siehe auch: Christlich Demokratische Union
Siehe auch: Jennifer Schug
Siehe auch: Friedhelm Fragemann
Siehe auch: Sozialdemokratische Partei Deutschland
Siehe auch: Alternative für Deutschland
Siehe auch: Wahlen (Artikel-Übersicht)
Siehe auch: Wahlen 2020 / Dorsten

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