Christlich Demokratische Union

Bekenntnis zum demokratischen, christlichen und sozialen Staat

Im August 1945 wurde die CDU Dorsten-Altstadt im Saal Kleinespel auf der Hardt gegründet. Erster Vorsitzender war Wilhelm Norres. Kommunisten, ehemalige Nationalsozialisten, aber auch Mitglieder des vor dem Krieg starken Zentrums sperrten sich einer christlich-demokratischen Neugründung in Dorsten. Schwierigkeiten bei der Lizenzierung räumte Propst Westhoff bei der englischen Militärregierung beiseite. Die Leitsätze der CDU für den Stadt- und Landkreis Recklinghausen von 1946 bekannten sich zum demokratischen, christlichen, sozialen und deutschen Staat. Sie forderten u. a. freie Gerichtsbarkeit, Schutz des Staates für die Kirchen, Schutz der Familie, Gleichstellung der Frau, Mitarbeit der Jugend am Staate, bundesstaatliche Organisation, deutsche Einheit, Frieden, Wiederaufbau, öffentliche Wohlfahrtspflege.
Mit der kommunalen Neugliederung 1972/1974 änderte sich auch die Organisationsstruktur der Partei. Im Stadtverband sind die Ortsverbände (OV) zusammengefasst: Lembeck, Rhade, Deuten/Wulfen, Hervest, Holsterhausen, Altstadt-Feldmark, Östrich/Hardt und Altendorf-Ulfkotte. Die Vorsitzenden des Stadtverbands ab 1975: Bernhard Sporkmann (OV Hardt/Östrich), Friedhelm Salk (OV Wulfen), Fritz Telpmann (OV Hardt/Östrich), Jürgen Tyburski (OV Holsterhausen), Ruth Lange (OV Altstadt-Feldmark); bis 2000 Werner Niermann (OV Rhade); 2000 bis 2005 Ludger Samson (OV Altstadt/Feldmark); 2002 bis 2007 Werner Niermann ((OV Rhade); 2007 bis 2016 Tobias Stockhoff (OV Wulfen/Deuten); seit 2016 Ludger Föcker (OV Altendorf-Ulfkotte).

Bei der ersten Wahl 1946 bekam die Partei die meisten Mandate

Nachkriegs-Wahlplakat CDU

Wahlplakat CDU von 1948

In dem 1946 eingerichteten 21-köpfigen Beirat (Vorläufer des Kommunalparlaments) hatte die CDU gemäß der Wahl von 1929 zwölf Sitze. Da es die CDU 1929 aber noch nicht gab, wurden die damaligen  Stimmen des Zentrums und der Evangelischen Vereinigung der CDU übertragen. Weiter gehörten dem Beirat fünf SPD- und vier KPD-Vertreter an. Bei der ersten Kommunalwahl im September 1946 erhielt die CDU von 21 Mandaten 17, die SPD und KPD jeweils zwei. An der Mehrheit der CDU in den kommunalen Ratsgremien – wenn auch nicht in diesem hohen Maße – sollte sich bis 1984 nichts ändern. Die CDU stellte bis dahin Stadt- bzw. Amtsdirektoren sowie die Bürgermeister und in den Landgemeinden ebenfalls die Mehrheit in den  Gemeindevertretungen sowie die Bürgermeister.

CDU verlor 1984 die Mehrheit im Dorstener Stadtrat

1984 verlor sie im Rat die Mehrheit, da die FDP nicht mehr in den Rat einzog, und die SPD mit Unterstützung der Grünen den Bürgermeister (SPD) stellte. Erst 1999 erhielt die CDU die Ratsmehrheit zurück und stellte mit Lambert Lütkenhorst den ersten von den Einwohnern direkt gewählten Bürgermeister. Sein hauptamtlicher Vorgänger Dr. Karl-Christian Zahn (CDU), der noch von einer CDU/Grüne-Ratsmehrheit gewählt worden war und einem von SPD und Grünen dominierten Rat vorsaß, trat aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl an.
1965 wurde die Ortsunion Dorsten-Altstadt gegründet, die den Stadtverband bildete. Mit Aufhebung des Amtes Hervest-Dorsten 1975 änderte sich auch die Organisationsstruktur der Doppelgleisigkeit. Amtsunion und Stadtunion schlossen sich im Stadtverband zusammen. Weitere Parteigremien: Frauen-Union 1953, Mittelstandsvereinigung (wiederbelebt 1980), Stadtverband Seniorenunion 1889, Christlich Demokratische Arbeitnehmer und Junge Union. Mitte November 2022 wurde auf der Mitgliederversammlung der Jungen Union der Stadtverbandsvorsitzende neu gewählt. Jan Heppner, der bereits die vergangenen zwei Jahre dieses Amt innehatte, wurde einstimmig wiedergewählt. Vertreten wird er von Madeleine Pleßmanns und Alexander Stenkamp, die ebenfalls ohne Gegenstimmen gewählt wurden.  Früher, vor 2008, hatte der Stadtverband mit den Orstverbänden rund 18.000 Mitglieder. Heute sind es nur noch etwa 720 (Stand 2022). Die CDU-Fraktionsvorsitzenden im Dorstener Stadtrat seit 1975: Werner Kirstein (1975-1979), Josef Vrenegor (1979-1982), Werner Schroer (1982-1995), Lambert Lütkenhorst (1995-1999), Werner Niermann (1999-2004), Bernd-Josef Schwanne (seit 2004).

CDU-Funktionsträgerkonferenz: Kein Anstieg der Jugendkriminalität

In ihrer ersten „Funktionsträgerkonferenz“ der Dorstener CDU im Februar 2008 befassten sich die christlichen Lokalpolitiker auch mit dem Thema „Jugendkriminalität“. Dabei stellte der damalige Erste Beigeordnete Gerhard Baumeister fest: „Es gab in unserer Stadt keinen Anstieg der Jugendkriminalität. Das Gegenteil war der Fall. Aber leider haben sich die Straftaten im Bereich der Körperverletzung erhöht und das fällt natürlich anders ins Gewicht als andere minder schwere Straftaten.“ Im Gegensatz zu anderen Städten und zum Landesdurchschnitt sei dies in Dorsten ein sehr positiver Trend.

Zukunftskommission Dorsten 2025

Im Februar 2011 haben CDU-Stadtverband und CDU-Ratsfraktion gemeinsam die „Zukunftskommission – Dorsten 2025“ ins Leben gerufen. Die Mitglieder dieser Kommission haben unabhängig von Parteizugehörigkeit, Kirchturmdenken und sonstigen Zwängen kreative Ideen für unsere Stadt entwickelt, um der verändernden Altersstruktur und dem Bevölkerungsrundgang zu begegnen. Dabei wurden bewusst keine verdienten Partei- oder Fraktionsmitglieder berufen, sondern unabhängige Experten und Entscheidungsträger, die in Dorsten Verantwortung tragen.

Schwund: In sechs Jahren 103 Mitglieder verloren

Die CDU war 2016 mit 716 Mitgliedern zwar noch die stärkste Partei in Dorsten, doch auch sie hat Mitgliederschwund. Seit 2011 hat sie 103 Mitglieder verloren, im Kreisverband waren es 1000 binnen fünf Jahren. Der Altersdurchschnitt der Parteimitglieder in Dorsten liegt bei 64 Jahren. Die Junge Union, Jugendorganisation der Partei, hatte 2017 acht Mitglieder hinzugewonnen.

2018: Zwei Dorstener CDU-Delegierte beim Hamburg Bundesparteitag

Beim CDU-Bundesparteitag im Dezember 2018 in Hamburg waren auch Delegierte aus Dorsten: Stadtverbandsvorsitzender Ludger Föcker und Kreisgeschäftsführer Ludger Samson. Wie die DZ am 13. Dezember 2018 berichtete, lasse sich aus einem Gespräch schließen, dass die beiden bei der Wahl des neuen CDU-Bundesvorsitzenden wohl Friedrich März die Stimme gegeben haben und nicht Annegret Kramp-Karrenbauer, die gewählt wurde.

2022: Ludger Föcker als Stadtverbandsvorsitzender wiedergewählt

Auf dem Stadtparteitag Ende März 2022 wurde der amtierende Stadtverbandsvorsitzende Ludger Föcker für die nächsten vier Jahre im Amt bestätigt. Ob Schatzmeister, Pressesprecherin oder Schriftführer – auch die weiteren Kandidatinnen und Kandidaten des Stadtverbandvorstandes wurden in großer Geschlossenheit gewählt. Der 20-jährige Jan Heppner, seit 2020 Vorsitzender der Jungen Union in Dorsten wurde neuer Geschäftsführer. Gastredner war Josef Hovenjürgen (MdL), der als Landtagskandidat für den Wahlkreis 71 – Recklinghausen III bei der kommenden Wahl im Mai 2022 antreten wird. Seit 2017 vertritt er als Landtagsabgeordneter die Interessen des Dorstener Nordens. Nach der Neustrukturierung der Wahlkreise ist Josef Hovenjürgen CDU-Kandidat für das gesamte Dorstener Stadtgebiet.

„Ehrenamtspreis“ der CDU-Fraktion

Seit 2010 vergibt die CDU-Ratsfraktion bei Neujahrsempfängen der Partei einen „Ehrenamtspreis“ für besondere Aktivitäten der Bürger. Preisträger sind der Heimatverein Wulfen und die Jugend der Schützenkapelle Rhade (2010), SV Hardt, Jugendolympiade und Jugendfeuerwehr (2011), Projekt Wappenbaum Wulfen, Spes Viva (2012), Sternsinger Dekanat Dorsten, MS-Kontaktkreis (2013), Sternsinger der Mariengemeinde (2014), Altendorf-Ulfkotte trifft sich, Organisationsteam des Kinderkarnevalzugs Holsterhausen (2015), Elternverein der Wilhelm-Lehmbruck-Schule (2016), Trägerverein Jüdisches Museum, Blasmusik Wulfen (2017), Verein 1000 Jahre Lembeck (2018), Dorstener Tafel (2019), Ideenfabrik Stadtsfeld (2020), Tierschutzverein Dorsten, Schützenverein St. Marien (2021), etliche Helfer und Sponsoren der Fluthilfe (2022).

Jubilare der CDU Wulfen/Deuten geehrt und Vorstand wiedergewählt

Im Oktober 2022 ehrte CDU Wulfen/Deuten im Rahmend des Herbstfestes ihre Jubilare. Bürgermeister Stockhoff (CDU) nahm die Ehrungen vor: Für jeweils 50 Jahre CDU-Mitgliedschaft Beate Schulte, Klaus Karl und Lothar Krause und für 60 Jahre Parteizugehörigkeit Franz-Josef Nelskamp. – Der CDU-Ortsverband Wulfen/Deuten hatte im Dezember 2022 seinen Vorstand neu gewählt. An der Spitze blieb Holger Krajewski, den die anwesenden Mitglieder mit 100 Prozent der abgegebenen Stimmen wählten. Barbara Simon und Michael Meierhoff wurden in ihren Ämtern ebenfalls wiedergewählt. Marcel Schonebeck blieb Schriftführer und Josef Schulte Rechnungsführer.

2023 Neuer Vorstand der CDU Dorsten-Altstadt gewählt

Nach fast 40 Jahren Mitarbeit im Vorstand der CDU Altstadt/Feldmark gab Ludger Samson in der Jahreshauptversammlung Ende Januar 2023 den Vorsitz ab. Neuer Ortsverbandsvorsitzender wurde Dirk Schlenke, langjähriges Ratsmitglied und Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses. Als Stellvertreter wurde der direkt gewählte Ratsvertreter für die Altstadt, Hendrik Schulze-Oechtering wiedergewählt. Die Mitgliederversammlung sprach Johannes Götte ihr Vertrauen gleich doppelt aus und wählte ihn zum Geschäftsführer und zum Mitgliederbeauftragten.

Dorstener in den Kreisvorstand der Jungen Union gewählt

Der Kreisverband der Jungen Union Recklinghausen wählte Im September 2023 kürzlich auf seiner Kreisversammlung in Oer-Erkenschwick einen neuen Kreisvorstand. Von der JU Dorsten wurden vier Mitglieder in den neuen Kreisvorstand gewählt. Die anwesenden Mitglieder bestätigten Nicklas Kappe aus Dorsten als ihren Kreisvorsitzenden. Außerdem wurden aus Dorsten Frederik Janzen zum stellvertretenden Schriftführer, Lara Adamzik zur Beisitzerin und Alexander Stenkamp zum Beisitzer in den neuen Vorstand gewählt.

CDU Dorsten wählte Jan Heppner zum neuen Vorsitzenden

57 Stimmen wurden abgegeben, 57 Stimmen waren gültig, 57 Stimmen erhielt Jan Heppner. Mit diesem einstimmigen Ergebnis wählten die Dorstener CDU-Mitglieder den 22-jährigen Masterstudenten während ihres Stadtparteitages am 28. Mai 2024 zu ihrem neuen Vorsitzenden – dabei war auch Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. „Dieses Ergebnis ist nicht selbstverständlich“, gratulierte Bürgermeister Tobias Stockhoff dem jüngsten Parteichef in der Geschichte des Dorstener Stadtverbandes. Tobias Stockhoff selbst war vier Jahre älter, als ihn die Parteimitglieder in dieses Amt wählten. Jan Heppner tritt die Nachfolge von Ludger Föcker an, der nach gut acht Jahren seine Aufgaben als Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes in neue Hände gibt. Tobias Stockhoff lobte Ludger Föcker für sein Wirken in der Partei: „Du hast dich immer in den Dienst des Ladens gestellt, immer vermittelt, warst immer da.“ Mit einer seiner ersten Amtshandlungen schlug er seinen Amtsvorgänger als Ehrenvorsitzenden der CDU Dorsten vor, einstimmig war anschließend die Wahl. Mit Werner Niermann und Ludger Föcker gibt es damit zwei Ehrenvorsitzende.

Große Herausforderungen stehen an

Jan Heppner – dessen Großvater Jürgen Tyburski ebenfalls Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes war – gab zudem einen kleinen Einblick in das, was er mit der Dorstener CDU vorhat. Mit der Europawahl im am 9. Juni 2024 sowie den Kommunal- und Bundestagswahlen im Herbst 2025 stehen mehrere große Herausforderungen an. Er wolle die CDU noch tiefer in der Stadt vernetzen, sagte Jan Heppner – selbst ehrenamtlich aktiv als Pressesprecher der Feuerwehr, im Schützenverein und in der Kirche. Deshalb habe er bereits mit mehreren Unternehmen und Einrichtungen gesprochen und stellte den Mitgliedern einige „interessante Ausflüge“ in Aussicht. „Außerdem“, sagte der junge Parteichef, „möchten wir Angebote für Mitglieder und Interessierte schaffen, dass jeder sich einbringen kann.“ Er verwies darauf, dass mittlerweile alle zwei Wochen ein Infostand auf dem Marktplatz stehe. „Das läuft wirklich super“, fügte er hinzu.

CDU plant mehr digitale Präsenz

Künftig möchte Jan Heppner nicht nur persönlich vor Ort, sondern auch digital ansprechbar sein. Er wolle viel in den Medien präsent sein, sagte er mit Blick auf die Sozialen Medien Instagram und möglicherweise TikTok. Dort wolle er „CDU und CDU Dorsten vermitteln und näherbringen.“


Quellen: Festschrift „Der Anfang der CDU in Dorsten“, Dorsten 1981. – Hiltrud Landua „Christliche Verantwortung motivierte zum politischen Engagement. Die CDU fand Rückhalt in der Bevölkerung“ in Wolf Stegemann (Hg.) „Dorsten nach der Stunde Null“, Dorsten 1986. – Website CDU Dorsten (2014). – Bernd-Josef Schwane (schriftl. Information 2022). – Julian Preuß in DZ vom 31. Mai 2024.

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