Stockhoff, Tobias

Bürgermeister seit 2014: sympathisch, gläubig, stets lächelnd in der Zeitung

Tobias Stockhoff; entnommen Website der CDU

Tobias Stockhoff; entnommen Website der CDU

W. St. – Geboren 1981 in Dorsten; Dipl.-Physiker und seit 2014 Bürgermeister der Stadt Dorsten. –  Zwischen 2012 und 2014 nannte er sich „selbstständiger Diplomphysiker“, was auch immer seine Selbstständigkeit ausgemacht haben mag. Denn viel Zeit hatte er für seine politische Passion, der Kommunalpolitik. Denn Tobias Stockhoff widmet sich in starkem Maße in der CDU, der erseit 1999 angehört, der Parteiarbeit in Gremien und im Stadtrat. Darüber hinaus war er Mitglied im Technischen Hilfswerk (THW), im Pfarrgemeinderat St. Matthäus (seit 2009), beratendes Mitglied im Kirchenvorstand St. Matthäus/Herz Jesu in Deuten (ebenfalls seit 2009) und Mitglied des Kirchensteuerrates für das Bistum Münster (ab 2010). Ende 2020 wählten die Kirchenvorstände im Kreisdekanat Recklinghausen Tobias Stockhoff zum dritten Mal als ihren Vertreter in den Kirchensteuerrat des Bistums Münster. Bis 2012 war Stockhoff auch noch Chefredakteur des Magazins „Biss“ der Jungen Union. Zu entnehmen ist dies seiner Homepage. Solche Informationen waren notwendig, denn der außerhalb der CDU noch unbekannte Tobias Stockhoff wurde beim Neujahrsempfang seiner Partei im Februar 2014 offiziell als Bürgermeisterkandidat der CDU  ins Rennen geschickt.
CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Schwane meinte, dass Stockhoff mit 32 Jahren zwar noch „sehr jung“ sei, bezeichnete ihn aber als „guten Kandidaten“ Dazu die „Dorstener Zeitung“: „Dass Tobias Stockhoff in große Fußstapfen tritt, ist der CDU-Führung bewusst. Er wird da hineinwachsen, ist Bernd Schwane sicher.“ Für Tobias Stockhoff selbst galt vorerst die Maxime, wie ihn die DZ zitierte: „Wichtig ist es, bekannt zu werden!“ Das wurde er. Die Wahl war für Tobias Stockhoff erfolgreich, denn er wurde Bürgermeister der Stadt Dorsten und somit Chef einer rund 800-köpfigen Verwaltung, an deren Spitze er ab Mitte 2014 die drängenden Probleme der Kommune zu bewältigen hat, was Führungsstärke, Innovation, Lebens- und Berufserfahrung verlangt. Bei der Bürgermeisterwahl wurden in Dorsten 24.766 gültige Stimmen ausgezählt. Davon entfielen auf Tobias Stockhoff 49,6 Prozent, auf seinen Herausforderer Michael Baune von der SPD 35,6 Prozent. Da Tobias Stockhoff nicht die absolute Mehrhalten erhalten hatte, mussten beide am 15. Juni 2014 zur Stichwahl antreten, bei der Tobias Stockhoff mit 13.572 Stimmen gewählt wurde. Damit ist der zu diesem Zeitpunkt 32-Jährige für die nächsten sechs Jahre Bürgermeister von Dorsten; 2020 wurde er wiedrgewählt..

Bis 2014 Erfahrung lediglich mit der Parteiarbeit und im Rat

Wenn Stockhoff im äußerst müden Wahlkampf 2014 von Kritikern gefragt wurde, was „er denn mitbringe, um die anstehenden Aufgaben in der Stadt zu lösen“, berief sich Stockhoff, der auch in der eigenen Partei und bei CDU-Wählern „hinter der hohlen Hand“ als Kandidat nicht ganz unumstritten war, frohgemut auf seine Erfahrung als Parteimitglied und Funktionär – sowie auf sein Studium zum Diplom-Physiker. Sein Monatsgehalt beträgt 9731,08 Euro plus steuerfreie Aufwandspauschale von 425,20 Euro. Jährlich kommt noch ein unterschiedlich hoher Nebenverdienst dazu. 2017 waren es 5153,39 Euro. Zudem steht ihm ein Dienstwagen (mit Fahrer) der Marke Mercedes E220d zur Verfügung. Der Bürgermeister macht einmal im Jahr seine Nebeneinkünfte im Detail öffentlich. Im Jahr 2017 spendete Tobias Stockhoff 8740 Euro an Vereine (siehe ausführlichen und aktuellen Eintrag, Link unten).

Ein „echter“ Dorstener

Tobias Stockhoff besuchte die katholische Zwergschule in Deuten, machte 2001 Abitur am Gymnasium Petrinum, studierte bis 2007 Physik in Münster, war danach Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Materialphysik an der Uni in Münster mit Arbeitsschwerpunkt „Lithiumbatterie-Verbundstrukturen“ und trat dann 2012 in eine berufliche Selbstständigkeit ein. Wie bereits erwähnt, hatte Tobias Stockhoff viel Zeit, sich ehrenamtlich zu betätigen. Der Startschuss dazu war sein Eintritt in die Junge Union (JU) 1998, ein Jahr später wurde er CDU-Mitglied, war von 2001 bis 2007 Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Wulfen/Deuten und fast zeitgleich Vorsitzender des JU-Stadtverbandes Dorsten, kam 2004 in den Stadtrat, war von 2006 bis 2010 Vorsitzender des JU-Kreisverbandes Recklinghausen, seit 2007 Mitglied des geschäftsführenden CDU-Kreisvorstandes Recklinghausen, seit 2009 Wirtschaftsausschussvorsitzender der Stadt Dorsten und Mitglied der Gesellschafterversammlung „Regionale 2016“. Im Wahlkampf wurde er von seiner Partei somit als ein „echter“ Dorstener herausgestellt.

Stockhoff: „Wichtig ist es, bekannt zu werden!“

Gemäß seines o. g. Zitats in der Dorstener Zeitung „Wichtig ist es, bekannt zu werden!“ reichte ihm im Oktober 2019 seine Bekanntheit als Bürgermeister in Dorsten mit lächelndem Porträt fast jeden Tag in der Zeitung wohl nicht aus. Denn lächelnd ist er jetzt auf Plakaten der Werbekampagne der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) zu sehen, die bundesweit „Einfach unverzichtbar“ heißt. Sie möchte auf die wichtigen Leistungen der Vor-Ort-Apotheken aufmerksam machen, und dafür mit dem Bild des jeweiligen Bürgermeisters werben. Mittlerweile sind es Bürgermeister von mehr als 100 Städten und Gemeinden, die da mitmachen – darunter natürlich auch Dorstens Tobias Stockhoff.

In seinen Reden und Ansprachen ist immer wieder vieles „wunderbar“

Offensichtlich hat Stockhoff ein Lieblingswort oder zumindest ein Wort, mit dem er so ziemlich viel bezeichnet und es in seiner Ansprachen manchmal zehnmal vorkommt (mitgezählt!): das Adjektiv „wunderbar“. Mit diesem Wort, das seinen Begriffsursprung im „Wunder“ hat, von denen die Bibel reichlich berichtet, beschreibt er oft recht unpassend seine Umgebung. So zum Beispiel hat Dorsten „wunderbare Stadtteile“, obwohl völlig normale, „wunderbare Straßen“, obgleich holprig und kaputt, „wunderbare Feste“ und „wunderbare Menschen“, obwohl auch diese völlig normal wie die in anderen Städten sind. Doch „wunderbar“ übertrifft weit das übliche Maß an Vollkommenheit.

Mit übrraschend hoher Zustimmung 2020 wiedergewählt

Nach sechs Jahren würde er wiedergewählt. Mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung stimmten 148 von 150 anwesenden wahlberechtigten CDU-Mitglieder beim Neujahrsempfang der CDU zu, den Amtsinhaber Stockoff als Bürgermeister-Kandidaten der CDU für die Bürgermeisterwahl im September 2020 wieder aufzustellen. Einen Gegenkandidaten in der CDU gab es nicht. Stockhoff wurde bei der Bürgermeisterwahl wurde dann mit überraschend hoher Zustimmung der Wähler, nämlich 77 Prozent, wiedergewählt. Diese große Zustimmung überraschte ihn selbst. Allerdings hatte er keine ernstzunehmenden Mitbewerber anderer Parteien (AfD, Die PARTEI, Grüne). Die SPD stellte keinen Bürgermeisterkandidaten.

Starke kirchlich-katholische Prägung mit Kardinal Galen als Vorbild

Seine römisch-katholische Prägung machte es ihm leicht, den Wahlspruch des münsterschen Bischofs Kardinal von Galen (1878-1946) zu seinem Leitmotiv zu machen: „nec laudibus, nec timore – weder durch Lob, noch durch Furcht.“ Die Bistumszeitung „Kirche und Leben“ schrieb 2006, dass der damals 24-jährige Tobias Stockhoff bei der Seligsprechungsfeierlichkeiten Galens in Rom dabei war und zitierte ihn mit der Einlassung: „Die Teilnahme … intensivierte mein Verhältnis zum neuen Seligen.“ Und an anderer Stelle steht: „Wenn ich am Domplatz in Münster an der großen Statue vorbeigehe oder im Dom am Grab bete, dann übt dieser Selige eine ganz besondere Anziehung auf mich aus. Es ist die Einfachheit des Glaubens, die ihn auszeichnet. Mal nicht alles im Glauben zu hinterfragen, sondern das sich Einlassen und das Vertrauen auf Gott. Sein Wahlspruch ist faszinierend.“

Bürgermeister Stockhoff predigte in der St. Martinskirche in Raesfeld

Mit einer Gesprächswoche beging die Raesfelder Kirchengemeinde St. Martin im November 2021 mehrtägig ihr Patronatsfest. Bei der Schlussandacht hielt Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff die Festpredigt zum Thema „Mittendrin – Wir Christinnen und Christen als aktiver Teil der Bürgergesellschaft“.

Befassen sich Niedersachsens Gesamtschüler mit Stockhoffs Ausspruch?

In Vorbereitung auf ihre Abschlussprüfung bekommen es Gesamtschüler in Niedersachsen mit einem Beitrag von Dorstens Bürgermeister zu tun. Es geht um „Freiheit und Verantwortung“.  – „Meine Freiheit darf andere Menschen nicht unfrei machen. Ich bin nicht frei darin, mein Wollen ohne Rücksicht durchzusetzen.“ Das hat Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff – sicherlich auch unter dem Eindruck der Corona-Pandemie – Ende Oktober 2020 in einem Gastkommentar für die „Dorstener Zeitung“ geschrieben. Der Beitrag wurde nun vom Westermann-Schulbuchverlag aufgegriffen. Im Mai 2021 wird ein Heft zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung im Fach Deutsch an den niedersächsischen Gesamtschulen im Jahr 2022 erscheinen. Zu den möglichen Prüfungsthemen, die das Kultusministerium vorgesehen hat, gehört auch der Bereich Freiheit und Verantwortung. „Und da passt der Beitrag von Dorstens Bürgermeister natürlich perfekt hinein“, so der Westermann-Schulbuchverlag, der im Internet nach Texten und Artikeln suchte, die sich für das Prüfungsbuch eignen würden. So wurde Stockhoffs Spruch entdeckt.

Dorstens Bürgermeister Vorsitzender der AG Münster im NRW-Städtebund

Als neuer Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für den Regierungsbezirk Münster des Städte- und Gemeindebundes Nordrhein-Westfalen (StGB NRW) hat Bürgermeister Tobias Stockhoff im Oktober 2021 seine erste Sitzung in der Stadthalle Borken geleitet. Auf der Tagesordnung standen u. a. die Themen Hochwasserschutz, das geplante Fahrradgesetz, der geplante Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung und die weiterhin großen Herausforderungen der Corona-Pandemie für Städte und Gemeinden. Im Städte- und Gemeindebund sind fast alle 75 Städte und Gemeinden im Regierungsbezirk Münster Mitglied.

Ende Juni 2022: Corona-Test positiv

Wie viele hundert Menschen aktuell in Dorsten, so erkrankte auch Bürgermeister Tobias an Corona, wie ein positiver Text am 29. Juni 2022 ergab. Seine Vertretung als Verwaltungschef auf Präsenzterminen hatten der Technische Beigeordnete Holger Lohse und Stadtkämmerer Karsten Meyer übernommen. Die erste stellvertretende Bürgermeisterin Christel Briefs und der zweite stellvertretende Bürgermeister Achim Schrecklein übernahmen die Repräsentationstermine. Wo sich der Bürgermeister mit dem Virus angesteckt hat, darüber wollte er nicht mutmaßen. Wie auch immer – im Februar 2023 heiratete Tobias Stockhoff standesamtlich im Alten Rathaus Monika Heisterklaus.

Hunderte kamen zur kirchlichen Hochzeit und empfingen das Brautpaar  

Wie man im Fernsehen oft sehen kann, was vor der Kirche alles geschieht, wenn gekrönte Häupter heiraten, so hatten etliche Zuschauer einen solchen Eindruck, als Bürgermeister Tobias Stockhoff und seine Frau Monika Heisterklaus nach der kirchlichen Trauung am 30. September 2023 die Wulfener St. Matthäuskirche verlassen hatten und sich der Öffentlichkeit zeigten – natürlich auf kleiner provinzieller Dorstener Ebene. Zu den geladenen Gästen gehörten Ministerpräsident Hendrik Wüst, NRW-Schulministerin Dorothee Feller, Staatssekretär Josef Hovenjürgen, Landrat Bodo Klimpel (alle CDU) sowie einige Bürgermeister aus der Region. Abordnungen von Vereinen mit Fahnen und Wimpeln, Feuerwehr und THW in Uniform bereiteten dem Paar nach der Trauung einen begeisternden Empfang mit viel Applaus, Rufen und Musik. Das Brautpaar ließ sich mit einem Hebekran in die Höhe hieven, vor der sie dann auf ihre Zuschauer herabwinkten und diese hinauf! Ziel der Hochzeitsreise im Frühsommer 2024 ist Norwegen. – Schlagzeilen der „Dorstener Zeitung“: „Hunderte kamen zur Hochzeit von Tobias Stockhoff und Monika Heisterklaus“ (2. Okt.), „Tobias Stockhoff & Minika Heisterklaus: Traumhochzeit“ (2. Okt.), „Hunderte kamen zur Hochzeit des Jahres“ (4. Okt.), „Tobias Stockhoff und Monika Heisterklaus! Viele Geschenke“ (5. Okt.).

Bürgermeister wünschte per Video ein gutes Jahr 2024

Bürgermeister Tobias Stockhoff hat den Dorstener Bürgerinnen und Bürgern in einer Videobotschaft ein Frohes Neues Jahr 2024 gewünscht. In den Mittelpunkt seiner kurzen Ansprache hat er zum Jahreswechsel bewusst die engen Verbindungen der Stadt Dorsten zu ihren acht Partnerstädten in Deutschland, Europa und Zentralamerika gerückt. „Gerade in dieser Zeit, in der uns deutlich vor Augen geführt wird, wie wichtig Frieden und Gemeinschaft sind, spüren wir, wie stark die Verbindungen zu unseren Partnerstädten sind“, sagt Tobias Stockhoff. Der Bürgermeister freut sich, dass Vertreter auch sechs Dorstener Partnerstädten sogar Liebe-Grüße-Videos nach Dorsten geschickt haben – Videos kamen aus Hod Hasharon (Israel), Antrim and Newtownabbey (Nordirland), Dormans (Frankreich), Crawley (England), Rybnik (Polen) sowie aus der sächsischen Partnerstadt Hainichen.

  • Mitglied folgender städtischer politischer Gremien (Stand 2023). Rat der Stadt Dorsten, Funktion: Bürgermeister (Stimmrecht) – Haupt- und Finanzausschuss, Funktion: Vorsitzender (Stimmrecht).

Siehe auch: Politiker (Artikelübersicht)
Siehe auch: Bürgermeister Stockhoffs Gehalt


Quellen: Homepage von Tobias Stockhoff und der CDU Dorsten (2014). – „Kirche und Leben“, Münster, 16. März 2006. – Michael Klein „Kommunalwahl 2014: Tobias Stockhoff (CDU) tritt an“ in DZ vom 27. November 2014. – Kirchenzeitung für Recklinghausen „Geistreich“, 2/2018.

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