Wilmsen-Wiegmann, Christoph

Säule des Bildhauers an der Ursulinenkirche ein Geschenk des Kunstvereins

Bildhauer Christoph Wilmsen-Wiegmann

Geboren 1956 in Kalkar/Niederrhein; Bildhauer. – Aus Anlass seines 25-Jährigen Bestehens schenkte der Dorstener Kunstverein 2002 der Stadt Dorsten und seinen Bürgern eine Skulptur, die vor der 1958 durch den Architekten Emil Steffann erbauten Ursulinenkirche aufgestellt wurde. Im Zusammenhang damit wurde die bislang durch hohen Bewuchs verdeckte Sandsteinfassade mit einem Maßwerkfenster wieder freigelegt und der Vorplatz als öffentlicher Raum neu gestaltet. Mit der Skulptur des Steinbildhauers Christoph Wilmsen-Wiegmann wird an die Bedeutung des Klosters als wichtiger Markstein der Stadtwerdung Dorstens erinnert. Aus der natürlich gewachsenen Lava-Basaltsäule von rund 4,50 m Höhe und 0,70 m Stärke wächst ein streng geometrisch geformtes und geschliffenes tiefdunkles Haus, das das Kloster als Baustein der Stadt symbolisiert. Der Stein wurde in einem Steinbruch bei Niedermendig in der Nähe von Maria Laach in der Vulkaneifel gebrochen. Es handelt sich um sogenannte Mühlsteinlava, eine sehr feste und feinporöse Basaltlava, die schon die Römer zu Mühlsteinen verarbeitet haben.

Christoph Wilmsen-Wiegmann: Steine sind Sinnbilder des Menschen

Ursulinen-Säule; Foto: Stegemann

Christoph Wilmsen-Wiegmann lebt und arbeitet auf dem Niederheeshof in Kalkar-Appeldorn. Die Suche nach der Kulturgeschichte des Steins führte ihn durch Europa, Nordafrika, den Nahen Osten sowie Nord- und Südamerika. Nach Ausbildung und Studium war er auf Wanderschaft in Xanten, Krefeld, Düsseldorf, Bad Münster am Stein und in Carrara (Italien). Seit 1977 arbeitet er in seiner eigenen Werkstatt und hatte seitdem zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, im Baltikum und in Italien. Seit 1982 befasst er sich mit Arbeiten für den öffentlichen Raum und ist in Sammlungen vertreten, u. a. im Museum Schloss Moyland, in der Sammlung van der Grinten, im Mönchehaus-Museum in Goslar und im Israel-Museum in Jerusalem. Der bekannte Kunstsammler und Mäzen Franz Joseph van der Grinten beschreibt die Arbeitsweise des Künstlers: „Er hat im Grunde ein strenges plastisches Konzept: Säule, Pfeiler, Tor, Kugel, Diskus, Schale, – Monolith und Reihung und übergreifender Raumbezug in der Besetzung von Punkten und Strecken im Landschafts- und Bebauungszusammenhang. Natürlich sind seine Skulpturen bearbeitete Steine. Sie sind nach Maßgabe des Handwerklichen vollendet bearbeitet, aber vor allem anderen sind es Steine an sich, denen seine Formung so etwas wie Selbstbewusstsein gegeben hat“.
Über seine Arbeit sagt der Künstler selbst: „Steine sind Sinnbilder des Menschen; sie zeigen Symbole, Zeichen, Chiffren, Ideen, Bilder und schriftartige Formen – sie sind Landschaften, die in die Entstehungsgeschichte der Erde in Stein gezeichnet haben.“

Siehe auch: Kunst im öffentlichern Raum
Siehe auch: Kunstverein Dorsten
Siehe auch: Skulptur in der Wiesenstraße

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