Vivawest GmbH

Das Unternehmen bewirtschaftet 120.00 Wohnungen, davon 930 in Dorsten

Hauptverwaltung Vivawest in Gelsenkirchen, ehemalige Zeche Nordstern

Die Vivawest GmbH ist mit circa 120.000 Wohnungen in rund 100 Kommunen zwischen Aachen und Münster einer der größten Wohnungsanbieter in Nordrhein-Westfalen. In Dorsten bewirtschaftet Vivawest 930 Wohnungen, davon 462 in der Hervester Siedlung. Sitz der Gesellschaft ist Essen. Die Hauptverwaltung befindet sich in Gelsenkirchen auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern. Das Unternehmen ist aus der Zusammenführung der Evonik Immobilien GmbH, einem Tochterunternehmen der Evonik Industries AG, und der THS GmbH 2011 hervorgegangen. Geleitet wird das Unternehmen von Uwe Eichner (Vorsitzender), Ralf Brauksiepe und Haluk Serhat (Stand 2022). Über 2280 Mitarbeiter sind für Vivawest tätig und der Jahresumsatz 2020 betrug 833,7 Millionen Euro.
Am 25. November 2011 beschloss die Gesellschafterversammlung der Evonik Immobilien GmbH die Umfirmierung zur Vivawest GmbH. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 14. Dezember 2011. Ab dem 1. Januar 2012 bündelten Vivawest GmbH und THS GmbH die Bewirtschaftung ihrer jeweiligen Wohnimmobilienbestände in dem Gemeinschaftsunternehmen Vivawest Wohnen GmbH. Im Juli 2012 wurden Vivawest GmbH und THS GmbH auch gesellschaftsrechtlich zusammengeführt und die neue Gesellschafterstruktur bekannt gegeben. Größter Anteilseigner ist die RAG mit 40 Prozent. Die IG BCE hält 26,8 Prozent. Die Evonik Operations GmbH ist mit 7,5 Prozent am Unternehmen beteiligt. Weitere 7,5 Prozent hält der Evonik Pensionstreuhand e.V. zur langfristigen Absicherung der Firmenrenten der Evonik-Mitarbeiter. Fünfter Anteilseigner ist die RAG Finanz-GmbH & Co. KG mit 18,2 Prozent.

Vorgängergesellschaften der Vivawest GmbH

Die THS GmbH hatte ihren Sitz in der ehemaligen Zeche Nordstern in Gelsenkirchen. Das Unternehmen wurde 1920 zunächst als Siedlungsbank unter dem Namen Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk GmbH in Essen gegründet. Durch Erwerb mehrerer Werkswohnungsgesellschaften sowie durch Zukauf und Gründung von Dienstleistungsfirmen ab den 1970er-Jahren entwickelte sich das Traditionsunternehmen im Laufe der Jahrzehnte zu einem wohnungswirtschaftlichen Dienstleistungskonzern mit 70.000 Wohnungen.

Evonik Immobilien der Bergbaugesellschaft Ruhrkohle AG

Die Wurzeln der Evonik Immobilien GmbH finden sich vor allem in den Aktivitäten der Bergbaugesellschaft Ruhrkohle AG und ihrer Vorläufergesellschaften sowie des Eschweiler Bergwerksvereins. In den Kohlerevieren im Ruhrgebiet und im Aachener Raum entstanden mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert ausgedehnte Zechensiedlungen, von denen viele in den Besitz der Ruhrkohle übergingen, die im Jahr 1969 gegründet wurde. Bei der Übernahme des Dortmunder Stahlunternehmens Hoesch AG durch die Friedrich Krupp AG wurden auch die ehemaligen Hoesch-Werkswohnungen an die damalige RAG übertragen. In den 1990er-Jahren entwickelte sich die Bewirtschaftung des Immobilienbestandes schließlich zu einer eigenen Geschäftsaktivität. Aus der RAG Immobilien entstand 2007 Evonik Immobilien mit 60.000 Wohnungen.

Hohen Anteil von Wohnungen mit Bergbaubindung

Gesellschafter und Geschäftsführungen sehen das privatwirtschaftliche Wohnungsunternehmen auf einem auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Weg „im Spannungsfeld zwischen Rendite- und Kundenanforderungen“. Durch die Unternehmensbeteiligung der IG BCE und den hohen Anteil von Wohnungen mit Bergbaubindung wird ein hoher Mieterschutz als „Vertrauenskapital“ propagiert. Vivawest ist Hauptgesellschafterin der GSB Gesellschaft zur Sicherung von Bergmannswohnungen.

Vivawest-Stiftung fördert das nachbarschaftliche Zusammenleben

Im Jahr 2009 wurde die gemeinnützige Vivawest-Stiftung gegründet, die das gesellschaftliche Engagement von Vivawest bündelt. Sie fördert nachbarschaftliche Projekte, insbesondere durch Einrichtung und Unterhalt von Gemeinschaftsräumen in ihren Siedlungen und in Stadtteilen mit Vivawest-Wohnungsbeständen. Mit der Unterstützung einer Vielzahl sozialer und kultureller Aktivitäten zur Förderung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens, Projekten und Initiativen aus der Jugendarbeit und Integrationsförderung steht die Vivawest Stiftung für das Vivawest-Motto „Wohnen, wo das Herz schlägt.“
Im Jahr 2016 wurde Dorsten-Hervest beim Wettbewerb „Soziale Stadt“ ausgezeichnet – dieser Preis ehrt herausragende Beispiele sozialen Engagements. Beteiligt daran waren neben Vivawest auch die Stadt Dorsten mit ihrem Stadtteilbüro Hervest, der Verband der evangelischen Kirchengemeinden im Bereich Dorsten und der Bergbauverein. Die Vivawest-Stiftung fördert in Hervest seit 2014 auch das Kultur- und Begegnungszentrum jährlich mit 10.000 Euro. Erst Ende 2021 wurden 30.000 Euro für die Jahre bis einschließlich 2024 übergeben. Der Geschäftsführer der Stiftung versprach, dass die Stiftung über die 30.000 Euro hinaus weitere Aktivitäten der Integrationsarbeit in der Zechensiedlung separat fördern wird. Dazu gehört zum Beispiel das Online-Café, das bald eröffnet werden soll.   Zu diesem Zweck hat Vivawest dem Kultur- und Begegnungszentrum fünf Desktop-Computer zur Verfügung gestellt. „Das Online-Café soll ein Treffpunkt für Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund werden, wo sie die Möglichkeit haben, sich auszutauschen, Bewerbungen zu schreiben und Informationen aus dem Internet zu beziehen“, so Ute-Maria Schlebusch. Zudem sollen die Teilnehmer der hauseigenen Integrationskurse hier den Umgang mit Online-Tutorien lernen und mit der Arbeit am Computer vertraut gemacht werden. Das „Fest der Kulturen“, ein weiteres Beispiel der Vivawest-Förderung, bekommt immer einen Extrazuschuss.

Siehe auch: Kultur- und Begegnungszentrum Brunnenplatz
Siehe auch: Zechensiedlung Hervest-Dorsten
Siehe auch:
Soziale Stadt Hervest

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