Soziale Stadt Hervest

Den Stadtteil lebens- und liebenswerter machen - 2016 Preis „Soziale Stadt“

Straße "Im Harsewinkel" 2011

Straße “Im Harsewinkel” 2011

Das Projekt „Soziale Stadt Hervest“ ist Teil des Bund-Land-Förderprogramms Soziale Stadt, bei dem zusätzlich auch Gelder der Europäischen Union und Eigenmittel der Stadt Dorsten zum Einsatz kommen. Im Rahmen der integrierten Stadterneuerung kam und kommt es zu zahlreichen Aufwertungsmaßnahmen im Projektgebiet. Dies umfasst wesentliche Teile des Stadtteils Hervest. Die Maßnahmen betraffen bzw. betreffen sowohl bauliche als auch verschiedene soziale Lebensbereiche. Es handelt sich um die Felder Städtebau und Wohnen, Grün- und Freiraum, Straßenbau und Verkehr, lokale Ökonomie, soziale und kulturelle Infrastruktur sowie Stadtteilmanagement. Das Projekt „Soziale Stad Hervest“ basiert auf dem im Jahr 2008 erstellten integrierten Handlungskonzept und befindet sich seit 2010 in der praktischen Umsetzung. Neben den öffentlichen Geldern kam es im Umfeld des Projekts auch zu erheblichen privaten Investitionen an Immobilien, Freiflächen und bei Unternehmen. Die staatlichen Fördergelder betrugen 30 Millionen Euro.
Die Bewilligung des Landes für diese Förderung war dann auch der Startschuss für das von der Stadt eingesetzte Team unter Leitung von Joachim Thiehoff, konkrete Projekte zu entwickeln, damit Hervest in den nächsten Jahren liebens- und lebenswerter wurde. Dafür wechselte Joachim Thiehoff damals vom Stadtteilbüro Wulfen-Barkenberg ins neu errichtete Stadtteilbüro Hervest. Vier Gruppen sollen maßgeblich die „Soziale Stadt Hervest“ mitgestalten: Bürger, Ehrenamtliche in Vereinen, Verwaltungsfachleute und das Stadtteilbüro selbst. So entstand auch ein neues Jugendzentrum, die Ellerbruchsiedlung wurde modernisiert und Grünflächen aufgewertet.

Die Straße "Im Harsewinkel" 2014; viele Leerstände; Foto: Wolf Stegemann

Die Straße „Im Harsewinkel“ 2014; viele Leerstände; Foto: Wolf Stegemann

Zuwendungen aus dem NRW-Stadterneuerungsprogramm

Für die „Soziale Stadt“ bewilligte die Bezirksregierung Münster im Januar 2012 eine  Zuwendung in Höhe von 3,932 Millionen Euro aus Mitteln des Stadterneuerungsprogramms des Landes NRW. Damit und aus Bundesmitteln soll das integrierte Handlungskonzept für den Stadtteil Hervest weiter umgesetzt werden (Grün- und Wegeverbindung, Stadtteilplatz auf den Zechengelände, Aufwertung vorhandener Plätze, Schaffung von „Mehrgenerationen-Kommunikationsorten“ und Jugendtreffpunkten, Neugestaltung von Schulhöfen, Umgestaltung der Halterner Straße und Aufwertung der Straße „Im Harsewinkel“). Am Brunnenplatz wurde ein Kultur- und Begegnungszentrum in Kooperationsgemeinschaft Stadt Dorsten, Verband evangelischer Kirchengemeinden und Vivawest-Stioftung eingerichtet, für das die Vivawest-Stiftung Mitte 2014 bereits 40.000 Euro zur Verfügung gestellt hatte udn jährlich das Projekt finanziell fördert. Vivawest ist ein großer Wohnungsanbieter an Rhein und Ruhr.
Insgesamt 31,32 Millionen Euro, zum Großteil Fördermittel, flossen in den Umbau des Ortsteils Hervest-Dorsten und des ehemaligen Zechengeländes. Fast acht Millionen Euro aus dem Stadterneuerungsprogramm (STEP) für die Gestaltung von Grünflächen, Plätzen, Zechenbahntrasse und das Stadtteilzentrum, weitere 1,93 Millionen Euro gab es für Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte aus dem EU-Sozialfonds. Der Löwenanteil von fast 21,4 Millionen Euro wurde für die Umgestaltung von Zechen- und Ruhrgasflächen zu einem Gewerbegebiet verwendet. Die RAG beteiligte sich mit 1,96 Millionen Euro, Investor Tempelmann (Tedo) mit 0,42 Millionen und der NRW-Straßenbau mit 1,55 Millionen Euro an der Gesamtsumme. Beginn der Baumaßnahmen war erst 2015. Das gilt auch für „Das Leo“, dem Stadtteilzentrum auf dem Zechengelände. Für den Neubau waren 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Die Einrichtung hat die  Rechtsform einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH). Das Stammkapital beträgt 25.000 Euro. Frühestens 2015 konnte das „Leo“-Projekt wegen der dann zu erwartenden EU-Zuschüsse realisiert werden.

Hervester Projekt mit dem Städte-Preis „Soziale Stadt“ ausgezeichnet

Im Jahr 2016 wurde Hervest beim Wettbewerb „Soziale Stadt“ ausgezeichnet. Dieser Preis ehrt herausragende Beispiele sozialen Engagements. Verliehen wird der Preis von einer deutschlandweiten Gemeinschaftsinitiative. Dazu gehören der Arbeiterwohlfahrt-Bundesverband, der Deutsche Städtetag, der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, der Deutsche Mieterbund und der Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung. An der „Sozialen Stadt“ waren beteiligt und somit ausgezeichnet neben Viwawest auch die Stadt Dorsten mit ihrem Stadtteilbüro Hervest, der Verband der evangelischen Kirchengemeinden im Bereich Dorsten mit dem Kultur- und Begegnungszentrum Brunnenplatz sowie der Bergbauverein.

Siehe auch: Brunnenplatz
Siehe auch: Kultur- und Begegnungszentrum Hervest
Siehe auch: Verein für Bergbau
Siehe auch: Galerie Brunnenplatz
Siehe auch: Zechensiedlung Hervest-Dorsten


Quellen:
Martin Ahlers „Soziale Stadt wird konkret“ in WAZ vom 29. Februar 2012. – Städtische Website (Aufruf 2015).

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