Sax jun., Ferdinand

Fleischermeister mit ehrenamtlichem Engagement und Auszeichnungen

Das 2021 diamantene Hochzeitspaar Ferdinand und Gertrud Sax; Foto: Helmut Scheffler

Geboren 1938 in Dorsten; Metzgermeister und Pferdezüchter mit Wohn- und Geschäftsorten in Frankfurt, Waltrop, Dorsten und Schermbeck, mit Diamantener Hochzeit und Diamantenem Meisterbrief sowie jahrelanger überregionaler ehrenamtlicher Funktion im Fleischerhandwerk. Er wohnt mittlerweile in Schermbeck-Bricht. –  Ferdinand Sax jun. wuchs im Kreise von vier Geschwistern in Dorsten auf. Nach dem Besuch der Volks- und der Handelsschule absolvierte er von 1953 bis 1955 eine zweieinhalbjährige Fleischerlehre in der Gelsenkirchener Fleischerei Schröder. 1959 bestand er die Meisterprüfung in Frankfurt am Main. 1961 heiratete er in Dorsten die Schermbeckerin Gertrud Verwaayen und übernahm mit ihr die Fleischerei Röttger in Waltrop, die das Ehepaar zehn Jahre lang betrieb. Während dieser Zeit wurde Ferdinand Sax für das Fleischer-Handwerk erstmals ehrenamtlich tätig: 1965 als Vorstandsmitglied der Fleischer-Innung Recklinghausen. Das blieb er bis 1971. Ein Jahr darauf übernahm er den Vorsitz des Ausschusses für die Prüfung von Fleischergesellen und Verkäuferinnen. Ab 1975 war er als Innungs-Obermeister für die Fleischer-Innung Dorsten im Einsatz. 1990 wurde Ferdinand Sax Mitglied des Lebensmittel-Rechtsausschusses innerhalb des nordrhein-westfälischen Fleischer-Innungsverbandes und Vorstandsmitglied der KH Recklinghausen. Dort wurde er im Jahre 1996 stellvertretender KH-Meister. Im selben Jahr wurde er Mitglied des Meisterprüfungsausschusses der Münsteraner Kammer und gleichzeitig Mitglied der Vollversammlung dieser Kammer.

Fleischergeschäft in Dorsten und Trabergestüt im Schermbeck

Nach Beendigung der Pacht in Waltrop übernahm das Ehepaar Sax 1971 am Dorstener Markt die elterliche Fleischerei von seinem Vater Ferdinand Sax sen., die das Ehepaar zu einem der führenden Betriebe in der Region ausbaute. Die Fleischerei, die als reines Ladengeschäft geführt wurde, hatte zum Schluss 25 Mitarbeiter. Inzwischen hat das kinderlose Ehepaar Sax den Betrieb verpachtet. Trotz seines Geschäftsbetriebs in Dorsten, seines Engagements im Vorstand des Fußballvereins Teutonia Waltrop und seiner vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten kaufte Ferdinand Sax 1972 den Hof Veigels in Schermbeck-Bricht und legte damit den Grundstein für eine erfolgreiche Traberzucht, war dann auch als Pferdesport-Funktionär für die Dinslakener Trabrennbahn verdienstvoll tätig.

Bundesverdienstorden und Goldene Fleischer-Medaille

Für sein großes ehrenamtliches Engagement, das auch den Vorsitz des Fußballvereins Teutonia Waltrop und die Tätigkeit als Pferdesport-Funktionär der Dinslakener Trabrennbahn umfasste, wurde ihm im Jahre 2000 der Bundesverdienstorden überreicht. Fünf Jahre später erhielt er die goldene Medaille des Landes-Innungsverbandes der NRW-Fleischer. Im selben Jahr 2005 wurde er Ehrenobermeister der Fleischer-Innung Dorsten. – Im Alter erinnert sich Ferdinand Sax in Gesprächen immer wieder an die vielfältigen Veränderungsprozesse innerhalb des Fleischerhandwerks in den zurückliegenden Jahrzehnten. Er freut sich, dass nach einer Zeit der Verdrängung von Fleischereibetrieben durch Supermärkte und Discounter in den letzten Jahren der Trend zur Direktvermarktung eine positive Gegenentwicklung in Gang gesetzt hat.


Quellen: Verschiedene Artikel von Helmut Scheffler in der DZ und RP

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