Naturraum Hohe Mark

Mit fast 2000 Quadratkilometern einer der größten Naturparks in NRW

Der Naturpark Hohe Mark wurde 1963 gegründet und zählt mit 1978 Quadratkilometern Fläche zu den größten Naturparks in Nordrhein-Westfalen. Er reicht von Bocholt und Wesel im Westen bis nach Datteln und Lüdinghausen im Osten, von Bottrop und Oberhausen im Süden bis nach Gescher im Norden. Er überdeckt Teile des Niederrheins, des südwestlichen Münsterlandes sowie des nördlichen Ruhrgebiets. Im Bereich der Städte Isselburg, Bocholt und Rhede grenzt der Naturpark an die Niederlande. Folgende Städte und Gemeinden liegen teilweise innerhalb des Naturparks Hohe Mark: Borken, Bottrop, Coesfeld, Datteln, Dinslaken, Dorsten, Dülmen, Gescher, Hamminkeln, Lüdinghausen, Marl, Nottuln, Oberhausen, Oer-Erkenschwick, Olfen, Velen und Wesel. Vollständig oder fast vollständig im Naturpark liegen die Städte und Gemeinden Bocholt, Haltern am See, Heiden, Hünxe, Isselburg, Raesfeld, Reken, Rhede und Schermbeck.

Wälder, Niederungen, Flüsse, Seen und Hünengräber und Wildpferde

Der Naturpark zeichnet sich durch eine überraschende Vielfalt an Landschaftsformen aus. Während im Nordosten die Parklandschaft des Münsterlandes mit seiner vielfältigen Mischung aus Wiesen, Weiden, Äckern, Mooren und vereinzelten Waldstücken dominiert, findet sich im Südosten ein zerfurchter Bereich, der von den Waldgebirgen Hohe Mark (das den Kern des Naturparks bildet, zu dessen Ausläufern indes auch die weit nach Nordwesten ragenden Teil-Höhenzüge Rekener Berge und Die Berge gezählt werden), die Haard und den Borkenbergen gebildet wird, die auch unter der Bezeichnung Halterner Berge zusammengefasst werden. Zwischen diesen Waldgebirgen erstrecken sich die Niederungen der Lippe und des Halterner Mühlenbachs, verlängert um den Halterner Stausee und den Mündungslauf der Stever. Die Lippe verbindet den Ostteil, der naturräumlich zur Westfälischen Bucht gehört, mit dem Niederrheinischen Tiefland im Westen. Hier senkt sich das Gelände in lokal teils bemerkenswerten Höhenunterschieden herab in die Flussniederungen von Lippe und Issel. Größte Waldgebiete des niederrheinischen Teils des Naturparkes sind der Dämmer Wald, die Üfter Mark, der Diersfordter Wald und das Waldgebiet Gartroper Busch-Hünxer Wald-Kirchheller Heide.
Der höchste Berg der Halterner Berge ist mit 156,9 m der Stimberg in der Haard. Kulturell bekannt und Wahrzeichen von Heiden ist das Hünengrab De Dewelsteene (Teufelssteine) an der Südabdachung der Rekener Berge sowie das Naturdenkmal Femeiche in Erle. Die Flüsse Bocholter Aa, Issel, Lippe und Stever durchfließen den Naturpark. Parallel zur Lippe verläuft der Wesel-Datteln-Kanal. Die größten Seen im Naturpark sind der Halterner Stausee, Heidsee, Heidehofsee, Hullerner Stausee, Schwarzes Wasser und der Torfvennteich. Hier liegen auch die erste Westfälische Kormoran-Kolonie in der Heubachniederung bei Dülmen und die Graureiherkolonie auf der Overrather Insel im Halterner Stausee mit über 60 besetzten Horsten. Die teils abgetorften Hochmoore Weißes Venn bei Haltern und Schwarzes Venn bei Heiden dienen heute teilweise als Truppenübungsgelände und Naturschutzgebiete. Im Merfelder Bruch, einem feuchten Wald- und Wiesengebiet westlich von Dülmen, leben die Dülmener Wildpferde, eine der letzten Wildpferdeherden Mitteleuropas.

Mehrere Rad-, Reit- und Wanderwege sowie ab 2020 ein „Hohe Mark Steig“

Im Naturpark sind zahlreiche Rad- und Reitwege sowie ein etwa 1.900 km langes Wanderwegenetz ausgebaut. Zudem führt einer der größten Nordic-Walking-Parks in Nordrhein-Westfalen durch die Hohe Mark. In Ost-West-Richtung verläuft die B 58 von Lüdinghausen über Haltern am See nach Wesel. In Nord-Süd-Richtung verlaufen einige Eisenbahnstrecken und, von West nach Ost aufgezählt, die Bundesautobahnen A 3, A 31 und A 43.Attraktivitätssteigerung durch „Naturpark-Partner“

Um die Attraktivität des Naturparks Hohe Mark Westmünsterland für Touristen und  Einheimische zu steigern, hat die Geschäftsstelle des Naturparks bislang insgesamt 73 Partner aus der Umgebung gewinnen können. Das sind meist einheimische Unternehmen der Gastronomie, Kultur und Natur. Zu diesen „Naturpark-Partnern“ gehören die Dorstener Betriebe Obstbrennerei Dirk Böckenhoff, das Kulturdenkmal Tüshaus-Mühle, die Biologische Station des Kreises Recklinghausen in Lembeck sowie das Schloss Lembeck der gräflichen Familie von Merveldt. Ausgewählt werden die Partner von einem Gremium.

Dorsten ins Förderprogramm „Vital.NRW“ aufgenommen

Dorsten und der Naturpark Hohe Mark wurden 2014 nicht in das EU-Förderprogramm „Leader“ aufgenommen. Daher hat das Land NRW Dorsten und andere Städte als „Trostpflaster“ in das Förderprogramm „Vital.NRW“ aufgenommen. Die Städte Dorsten, Dülmen, Haltern am See und Olfen sowie die Gemeinden Reken und Raesfeld haben Ende 2016 den Verein „LAG Region Hohe Mark – Leben im Naturpark“ gegründet und können nun Fördermittel aus dem NRW-Programm „Vital.NRW“ erhalten. Insgesamt steht für die den Verein Region Hohe Mark 1,9 Millionen Euro zur Verfügung, von denen 1,55 Millionen vom Land gegeben werden. Die Stadt Dorsten wird sich pro Jahr mit 5000 Euro zu den Personalkosten für einen Regional-Manager beteiligen, der 2017 im Naturparkhaus Raesfeld  ein Büro beziehen wird. Erste Projekte können 2017 beschlossen werden. Ziel ist es, den ländlichen Raum attraktiver zu gestalten und damit als Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsraum zu stärken.

Naturpark erhält Auszeichnung in „Qualitätsoffensive“

Der Naturpark Hohe Mark wurde im Rahmen der „Qualitätsoffensive Naturparke“ während der Online-Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Naturparke e.V. (VDN) im November 2020 erneut als „Qualitäts-Naturpark“ ausgezeichnet, nach 2009 und 2015 zum dritten Mal. Im Bericht über die Evaluierung wurde besonders hervorgehoben, dass mit der Broschüre „Seitensprünge ins Grüne“ eine gelungene Zusammenfassung für die naturbetonte Erholung existiert. Durch die zahlreichen Mitgliedschaften ist der Naturpark Hohe Mark sehr breit aufgestellt und diese Vernetzung bietet ein stabiles Rückgrat für die Naturparkarbeit. Besondere Erwähnung fand auch das Engagement um barrierearme Naturerlebnisangebote.
Der Hohe Mark Steig wurde Anfang 2023 vom Wandermagazin als „Deutschlands schönster Wanderweg 2023“ nominiert. Bis zum 30. Juni steht der zertifizierte Qualitätswanderweg zusammen mit neun weiteren Routen in der Kategorie „Mehrtagestouren“ zur Wahl.158 Kilometer lange „Hohe Mark Steig“ kann ab 2020 erwandert werden

Auf Initiative des Sauerländischen Gebirgsvereins wird der „Hohe Mark Steig“ eingerichtet. Er ist mit 158 Kilometern der längste Fernwanderweg in der Ruhrregion. Er verläuft von Olfen bis Wesel, verbindet elf Gemeinden im Ruhrgebiet, im Münsterland und am Niederrhein. Die Auszeichnung des Hohe Mark Steigs übernimmt der Sauerländische Gebirgsverein. Ab 2020 wird der „Hohe Mark Steig“ markiert sein und ab Juni zum Wandern einladen. Man kann dann die 158 Kilometer in Etappen ablaufen oder pickt sich Abschnitte als Tagestour aus – wie die Wasserroute. Der Fernwanderweg führt durch den Naturpark Hohe Mark mit den Waldgebieten Haard, Hohe Mark, Üfter Mark, Dämmerwald und Diersfordter Wald. Auch durch die Westruper Heide und die Holtwicker Wacholderheide. Und immer wieder geht es ums Wasser: Am Weg liegen die Dattelner und Ahsener Schleuse, die Flüsse Lippe, Stever oder Issel. Oder der Halterner Stauseee, der Heideweiher Schwarzes Wasser und der Auesee bei Wesel. Der Naturwildpark Granat liegt an der Route, es geht an den Schlössern Lembeck und Diersfordt vorbei. „Landstreifer“ werden einige Abschnitte genannt, die zu besonderen Punkten führen – wie etwa die Waldpromenade in der Hard, die noch gestaltet wird. 1,6 Millionen Euro kostet es, den Hohe Mark Steig zu entwickeln: 50 Prozent kommen von der EU, 30 vom Land NRW und 20 vom Regionalverband Ruhr, der sich zusätzlich die nächsten 15 Jahre um Pflege und Erhalt kümmert. 70 Bänke, 20 Sitzgruppen, neun Schutzhütten, 122 Wegweiser in beide Richtungen, 175 Markierungsposten und 28 neue Naturpark-Infostellen werden im Frühjahr am Hohen Mark Steig aufgestellt, der Münsterland und Niederrhein miteinander verbinden wird.

Auszeichnung für den Hohe Mark Steig

Der Deutsche Wanderverband hat den im April 2021 neu eröffneten Hohe Mark Steig als Qualitätsfernwanderweg zertifiziert. Die Auszeichnung wurde im August 2021 auf der Messe Caravan Salon in Düsseldorf übergeben. Realisiert wurde der Wanderweg vom RVR mit dem Verein Naturpark Hohe Mark. Der Hohe Mark Steig zwischen Olfen und Wesel verbindet auf 137 Kilometern vielfältige Naturlandschaften, Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten sowie elf Gemeinden im Ruhrgebiet, Münsterland und am Niederrhein. Voraussetzung für die Zertifizierung waren u.a.: überwiegend naturnahe Wege, eine wanderfreundliche Ausschilderung, Info-Stelen, Sitzbänke, Rastplätze und Schutzhütten.

Pflanzaktion – 1.200 junge Bäume an einem Tag gesetzt

Für Montag, den 21. März 2022 hatte der RVR Ruhr Grün engagierte Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, die Wiederbewaldung in der Hohen Mark im Rahmen einer Pflanzaktion aktiv zu unterstützen. Allein an diesem Tag wurden auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern oder 0,3 Hektar in der Hohen Mark anlässlich des Internationalen Tag des Waldes 1200 junge Stiel- und Traubeneichen sowie Winterlinden und Hainbuchen gepflanzt. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer allein haben rund 400 Bäume auf 1.000 Quadratmetern gepflanzt. Die übrigen 800 Bäume wurden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Eigenbetriebs RVR Ruhr Grün gepflanzt. Die Wiederbewaldung ist ein wichtiger Baustein des aktiven Klima- und Umweltschutzes.

„Baum des Jahres“-Pfad in der Hohen Mark: 2022 die Rottbuche

Mit dem Tag des Baumes verfolgen viele Forstbetriebe, wie der Eigenbetrieb RVR Ruhr Grün, das Ziel, Menschen darauf aufmerksam zu machen, wie wertvoll Bäume für Mensch und Umwelt sind. Deshalb erweitert RVR Ruhr Grün anlässlich des Tages des Baumes den „Baum des Jahres-Pfad“ in der Hohen Mark und bessert diesen aus. Der Pfad entlang des Waldweges „In der Brake“ in Richtung Feuerwachturm Galgenberg bei Dorsten-Lembeck zeigt alle Bäume, die innerhalb der vergangenen 34 Jahre zum „Baum des Jahres“ gekürt wurden. Der Pfad wurde 1992 vom damaligen Förster Michael Reidemeister (RVR Ruhr Grün) ins Leben gerufen. Er ermöglichte der Bevölkerung, verschiedene Baumarten kennenzulernen. Gleichzeitig wurde die Wegesrand-Gestaltung durch den Facettenreichtum für Erholungssuchende aufgewertet. Vor jedem Baum steht ein Holzschild mit dem Namen des Baumes und dem Jahr, in dem er zum Baum des Jahres gekürt wurde. Wegen der Trockenheit in den letzten Jahren haben nicht alle Bäume auf dem Pfad überlebt. Deshalb ersetzte RVR Ruhr Grün zum Tag des Baumes abgestorbene Bäume, setzte neue Schilder vor die Bäume, die noch nicht beschildert waren und pflanzte natürlich den Baum des Jahres 2022, die Rotbuche. Die Buche ist eine der häufigsten Waldbaumarten in Deutschland. Sie ist eine wertvolle Baumart für die Entwicklung von stabilen Mischwäldern. Außerdem ist sie naturschutzfachlich sehr wertvoll, da vor allem Altbäume vielen Tier- und Pflanzenarten (wie z.B. dem Schwarzspecht) einen Lebensraum bieten. Auch ist das Holz der Buche sehr vielseitig verwendbar.

Jubiläumsveranstaltung 2023 – Reise durch das Fledermausjahr

Der Naturpark Hohe Mark lud in seinem Jubiläumsjahr 2023 zum 60. Geburtstag zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Am 25. August, in der europäischen Fledermausnacht, ging es um die Faszination dieser Flattertiere. In ihrem Vortrag nahm die Landschaftsökologin und Naturparkführerin Heike Kalfhues die Teilnehmenden mit auf eine eindrucksvolle Reise durch das Fledermausjahr, hinein in die Lebenswelt von Fledermäusen.  Eine Familienexkursion fand am 9. September in der Familienbildungsstätte Dorsten-Marl statt. Die abendliche Veranstaltung startete an der Tüshaus Mühle in Deuten. Veranstalter war der Gemeinnütziger Förderverein Kulturdenkmal Tüshaus Mühle in Kooperation mit den Naturparkführern Hohe Mark. Alle Teilnehmer erhielten ein kleines Jubiläumspräsent des Naturparks.

Siehe auch: Erler Femeiche
Siehe auch: Teufelssteine
Siehe auch: Naturraum Haard
Siehe auch: Gewerbegebiet Rüster Feld
Siehe auch: Witte Berge, Deutener Moor
Siehe auch: Naturraum Üfter Mark
Siehe auch: Emmelkamp

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