Lebensräume für seltene Pflanzen und gefährdete Amphibien
Bereits seit 1931 sind die Flugsanddünen und das Deutener Moor als 85 Hektar großes Naturschutzgebiet „Witte Berge und Deutener Moor“ geschützt. Hier ist eine Wacholderheide erhalten, an weiteren trockenen Standorten wachsen verschiedene Heidekräuter. Das „Schwarze Venn“ und die Feuchtgebiete des Brosthausener Wiesenmoors bilden Lebensräume für seltene Pflanzen wie den rundblättrigen und den mittleren Sonnentau und gefährdete Amphibien wie Moorfrösche und Kammmolche. Das etwa 500 Meter westlich der Gehöftgruppe Brosthausen in der Gemarkung Wulfen liegende Moor- und Erlenbruchgelände sowie das südwestlich unmittelbar angrenzende Dünengelände der Witte Berge mit dem eingelagerten Schwarzen Venn hat eine Größe von 85,2 Hektar. 1968 hat der Kreis Recklinghausen das Gebiet erneut unter Naturschutz gestellt.
Gericht wies Klage ab: Keine Chance, das Deutener Moor zu erhalten
Naturschützer aus Dorsten sind mit ihrer Klage gegen Grundwasserförderung in der Üfter Mark gescheitert. Das Deutener Moor sei nun wohl nicht mehr zu retten. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hatte am 14. Februar eine Klage des Naturschutzbunds Dorsten (Nabu) gegen eine von der Bezirksregierung Münster erteilte Genehmigung zur Förderung von Grundwasser in der Üfter Mark abgewiesen. Die Bezirksregierung hatte der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) im Jahr 2019 gestattet, in den kommenden 30 Jahren in der Üfter Mark insgesamt acht Millionen Kubikmeter Grundwasser zu fördern. Das entspricht rund 165.000 vollen Badewannen pro Tag. Die Naturschützer sind der Ansicht, dass bei diesen Mengen mehr Grundwasser entnommen wird, als auf natürlichem Wege sich bildet. Das Gericht folgte aber der Argumentation der Bezirksregierung. Die Behörde hatte unter anderem auf eine Grundwasserbilanz verwiesen, die alle sechs Jahre erstellt wird und aus der hervorgehe, dass in der Üfter Mark nicht mehr Grundwasser entnommen wird, als auf natürlichem Wege wieder eingetragen wird.
Das Deutener Moor wurde einst wegen extrem seltener Pflanzenvorkommen unter Naturschutz gestellt. Die seien aber größtenteils in den vergangenen Jahren verschwunden, so der Geologe Dr. Jörg Meinecke, der den Nabu vertrat. Aber ein paar sehr seltene Pflanzen gebe es dort noch. Moore seien Lebensräume, die man nicht ersetzen könne, weil sie bestimmte Bedingungen benötigen, wie etwa eine gewisse Grundwasserqualität. Eine seriöse Prognose, wie lange es das Deutener Moor noch geben werde, sei nicht möglich, so Meinecke. Das hänge von den Niederschlägen ab. Es sei aber eine ständige Verschlechterung festzustellen. In trockenen Mooren beginnt beispielsweise Torf sich zu zersetzen. Klimaschädliches CO2 wird dann nicht mehr gespeichert, sondern in die Atmosphäre abgegeben.