Wahl Europa-Parlament 2019

Verluste bei SPD und CDU – deutliche Gewinne für AfD und Grüne in Dorsten

Kinderzeichnung Grundschule Velden

Mit zehn Prozent der Stimmen kam die AfD in Dorsten auf das erwartete Ergebnis. Doch im Gemeinschaftshaus Wulfen erreichte im dortigen Wahlbezirk die AfD sogar 24,7 Prozent der Stimmen, was sie dort als stärkste Partei auswies. Auch im Paul-Spiegel-Berufskolleg holte die AfD die meisten Stimmen. In diesen beiden Wahlbezirken war die Wahlbeteiligung schwach. In Wulfen betrug sie nicht einmal 30 Prozent, im Berufskolleg keine 40 Prozent und in allen Dorstener Wahlkreisen zusammen 62,6 Prozent.
Die Grünen holten in Dorsten 19 Prozent und verdreifachten fast ihr Ergebnis von 2014. Sie gewannen zwar keinen Stimmbezirk, bekamen aber in Holsterhausen (Antoniusschule) über 25 Prozent der Stimmen und lagen in zwei Barkenberger Bezirken sogar vor der CDU.
Die Grünen rückten somit der SPD sehr nahe, die zwar zweitstärkste Partei blieb, auch wenn sie gegenüber der Wahl von 2014 fünfzehn Prozent verlor, was der Fraktionsvorsitzende Friedhelm Fragemann laut „Dorstener Zeitung“ als „grottenschlecht“ bezeichnete. Die SPD entschied lediglich neun der 57 Wahlbezirke für sich – in Hervest, Wulfen-Barkenberg und Holsterhausen. Das sind im Wesentlichen die alten Hochburgen der Sozialdemokratie in Dorsten, doch die Vorherrschaft bröckelt hier nicht nur wegen der AfD, sondern auch wegen der andauernden innerparteilichen Zerstrittenheit und Planlosigkeit, wie Kenner der Szene betonen.  Die allermeisten Stimmbezirke gingen an die CDU. Im Norden der Stadt war sie gewohnt stark, aber schwächer als früher. Dort blieb die AfD im deutlich einstelligen Bereich. Die Christdemokraten büßten gegen 2014 mehr als acht Prozentpunkte ein. Das ist etwas mehr als im Bundesdurchschnitt.
Die Wählerstimmen in Dorsten im Vergleich zu 2014: CDU 31,4 % (2014: 40 %); SPD 20,4 % (35,4 %); Grüne 18,9 % (6,8 %); Linke 3,5 % (4,4 %); AfD 10 % (4,8 %); FDP 6,1 % (3,2 %); Sonstige 9,5 % (5,5 %); Wahlbeteiligung 62,6 % (52,2 %).

Raesfeld: Die CDU hat die Europawahl in Raesfeld erwartungsgemäß gewonnen, aber 15 Prozentpunke gegenüber 2014 eingebüßt. Erstmals überholten die Grünen die SPD bei einer Wahl, und die AfD schnitt am Sonntag deutlich schlechter ab als im Bundesdurchschnitt (6,2 Prozent). Mit 72,6 Prozent lag die Wahlbeteiligung über dem Bundesdurchschnitt.

Schermbeck: Die Grünen haben in Schermbeck einen historischen Erfolg gefeiert. Sie kamen am Sonntag auf 21,5 Prozent der Stimmen. Vor fünf Jahren hatte die Partei lediglich 8,5 Prozent bekommen. Die CDU machte in Schermbeck das Rennen, büßte aber zehn Prozentpunkte gegenüber 2014 ein. Noch herber waren die Verluste für die SPD: von 30,0 auf 16,7 Prozent. Die AfD (7,7 Prozent) kam in Schermbeck nicht annähernd auf das Ergebnis im Bund. Sie hatte in diesem Jahr einen Ortsverband der Gemeinde gegründet. Ein quasi „unbemerkter“ Gewinner sind die Liberalen. Im Schatten der anderen Parteien kam die FDP am Sonntag auf 7,8 Prozent. Vor fünf Jahren hatte sie nur 3,7 Prozent der Stimmen bekommen. Die Wahlbeteiligung lag bei 69,7 Prozent.

Siehe auch: Wahlergebnisse 2014
Siehe auch: Wahlen
Siehe auch: Wahlen I (Essay)
Siehe auch: Wahlen II (Essay)
Siehe auch: Wahlen III (Essay)
Siehe auch: Wahlen IV – Dorsten (Essay)
Siehe auch: Bundestagswahl 2017
Siehe auch: Frauenwahlrecht
Siehe auch: Wahlplakat „Halde“
Siehe auch: Landtagswahl 2014
Siehe auch: Erste Nachkriegswahl


Quelle: Gekürzt nach Stefan Diebäcker und Manuela Holstegge in DZ vom 27. Mai 2019.

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