Vrenegor, Josef

Pionier in Barkenberg, 35 Jahre im Stadtrat und Gründer der Dorstener Tafel

Geboren 1942 in Ahaus; Disponent für Anlagetechnik für den Fernmeldebereich Recklinghausen bei der Post bzw. Telekom und CDU-Lokalpolitiker. – Wie Nordamerika Pioniere brauchte, die das Land besiedelten, so hatte die Neue Stadt Wulfen (heute Ortsteil Barkenberg) in der Phase des Entstehens auch Pioniere. Zu den ersten 50 Mietern in Barkenberg gehörte das Ehepaar Barbara und Josef Vrenegor, das wenige Tage nach ihrer Hochzeit im Januar 1968 aus Marl zugezogen waren. In Marl half er gestrauchelten Jugendlichen. Josef Vrenegor pendelte täglich zu seinem Dienstort, dem Fernmeldeamt in Marl. Noch im Jahr ihres Zuzugs wurde Vrenegor in den Kirchenvorstand von St. Matthäus berufen, denn die Diskussion und Planung über den Bau einer Kirche (St. Barbara), ein Pfarrhaus und einen Kindergarten waren in vollem Gange, was die Vrenegors koordinierten. Josef Vrenegor wurde in den neu gegründeten Kirchenvorstand von St. Barbara gewählt, in dem er 28 Jahre blieb. 1969 fragte die CDU in Wulfen bei ihm an, ob er denn auch bei der Kommunalwahl für die Christdemokraten  antreten wolle. Wulfen war damals noch eine selbstständige Gemeinde. Vrenegor wollte und trat daraufhin in die Partei ein. Er bekam den Listenplatz 3, wurde gewählt und blieb auch nach der kommunalen Neugliederung Mitglied im Rat der Stadt Dorsten bis 2004. Von 1979 bis 1992 war er auch Fraktionsvorsitzender, später noch fünf Jahre lang Fraktionsgeschäftsführer.
In seiner politische Tätigkeit, angefangen in der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ), erlebte und durchlebte er den Aufbau von Barkenberg und dessen Rückschläge und Erfolge wie Planung und Gründung der Gesamtschule 1967, der Blauen und der Grünen Schule, die Eingemeindung Wulfens in die Stadt Dorsten, Einschnitte und Rückbau da und dort, soziale Verwerfungen ganzer Wohnquartiere sowie die Bemühungen von Vereinen, Kirchen und Bürgerinitiativen, in Not geratenen Bewohnern zu helfen. Das führte 2003 zur Gründung des Vereins „Dorstener Tafel“, dem Josef Vrenegor –  seit 1998 Pensionär – jahrelang vorstand. Waren es in den ersten Jahren rund 50 Personen, welche die Lebensmitteversorgung der „Dorstener Tafel“ in Anspruch nahmen, sind es heute rund 800. Bis 2009 war Vrenegor in der Lokalpolitik tätig. 2013 stellte er seinen Posten als Vorsitzender der „Dorstener Tafel“ zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde Herbert Rentmeister. Als Kuratoriums-Vorsitzender der St. Ursula-Förderstiftung setzt er sich für den Erhalt der St. Ursula-Schulen ein und ist 2. Vorsitzender des Kuratoriums. Bürgermeister Lambert Lütkenhorst ehrte sein ehrenamtliches Lebenswerk 2013.


Quellen: Ute-Hildebrand-Schute „Pioniere in Barkenberg“ in WAZ vom 23. Dez. 2011. – Susanne Menzel „Rücktritt ins zweite Glied“ in WAZ von 17. März 2013. – Foto: WAZ

 

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