Voyeur beim Sport

Schiedsrichter filmte heimlich Frauen beim Duschen

Mit zwei in einer Shampoon-Flasche eingebauten Minikameras filmte Ende 2010 ein 46-jähriger Schiedsrichter aus Marl Frauen, die in der Julius-Sporthalle in Holsterhausen duschten. Der Mann war dort als Schiedsrichter für ein Basketball-Jugendspiel eingesetzt. Die Polizei fand bei einer Hausdurchsuchung im Computer des Mannes belastendes Filmmaterial. Bereits zwei Jahre zuvor war er nach einem Kamerafund in Borken verdächtigt worden, Beweise fanden sich damals nicht. Die Ermittlungen gestalteten sich für das Kriminalkommissariat für Sexualdelikte in Recklinghausen schwierig, da Geschädigte, also Frauen, die heimlich in der Dusche gefilmt worden waren, nicht identifiziert werden konnten. Nur die Basketballerinnen des BSV Wulfen hatten Strafanzeige erstattet, weil die Vermutung nahe lag, dass auch sie vom verdächtigten Schiedsrichter beim Duschen gefilmt worden waren. Doch diese Vermutung hat sich nicht bestätigt. Die Staatsanwaltschaft Essen hatte im März 2011 die Ermittlungen gegen den 46-Jährigen wegen Besitzes kinderpornografischer Bilder ausgedehnt, die in seinem Computer entdeckt wurden. Ursprünglich lautete der strafbewehrte Vorwurf lediglich: „Unerlaubter Eingriff in die Privatsphäre“. Im Juli 2011 verurteilte ihn das Amtsgericht Dorsten per Strafbefehl zu zehn Monaten Haft auf Bewährung. Der Täter war geständig.

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