Vestischer Künstlerbund e. V.

Die Bildende Kunst im öffentlichen Leben des Kreises fest verankern

Fassade des Recklinghäuser Kutscherhauses, Ausstellungsort des Vestischen Künstlerbundes

Er ist eine Vereinigung von derzeit (2021) 45 Künstlern und Künstlern, die im Vest Recklinghausen geboren oder tätig sind. Seine  Mitglieder leben im Kreis Recklinghausen und Gelsenkirchen aber auch in Berlin und anderen Regionen Deutschlands. Die Anfänge des Vestischen Künstlerbundes (VKB)  gehen auf den Beginn der 1950er-Jahre zurück, als sich Künstler aus der Region in enger Anlehnung an den Recklinghäuser Kunstbunker (heute Kunsthalle Recklinghausen) zusammenschlossen hatten. Aber nicht um gemeinsam eine bestimmte Kunstrichtung zu verfolgen, sondern um sich gegenseitig auszutauschen, zu inspirieren und voranzutreiben und die Bildende Kunst im öffentlichen Leben des Vestes Recklinghausen fest zu verankern. Dem fühlt sich der Künstlerbund bis heute verpflichtet.
Hauptdomizil des VKB ist das Kutscherhaus im Recklinghäuser Willy-Brandt-Park (Bild oben). Dort finden zweimal im Jahr Gemeinschaftsausstellungen, aber auch Ausstellungen einzelner Mitglieder statt. Darüber hinaus realisiert der VKB  immer wieder Ausstellungsprojekte an anderen Orten, darunter in Recklinghausens Partnerstadt Dordrecht, mit deren Künstlerschaft es einen regen Austausch gibt, und beteiligt sich mit eigenen Positionen an den bedeutenden Kunstprojekten dieser Region wie der Emscherkunst in 2016 und dem Abschied von der Steinkohle in 2018. In seiner Herbstausstellung vergibt der Künstlerbund außerdem alljährlich den mit 1500 Euro dotierten „Preis des Vestischen Künstlerbundes“. Über die Aufnahme von Mitgliedern in den Vestischen Künstlerbund entscheidet eine Jury – unter anderem anhand einer von Bewerbern einzureichenden Mappe mit aussagekräftigen Abbildungen  ihrer Arbeiten. Die  Geschäftsstelle des Vestischen Künstlerbundes befindet sich in der Kunsthalle Recklinghausen.

Ende Oktober 2021 wurde bereits der 24. VKB-Preis verliehen.

2021 wurde zu der Ausstellung zum Thema „Konstruktion & Gestus“ eingeladen, die Ende Oktober eröffnet wurde. Dazu Prof. Dr. Ferdinand Ullrich, Kunsthistoriker und VKB-Geschäftsführer:

„Konstruktion und Gestus sind ja Gegensätze. Einmal das Konstruktive, das Rechtwinklige, das Geometrische, das Organisierte – und auf der anderen Seite der Gestus, die Handbewegung, die Körperbewegung, die Bewegung der Natur, die sich an die Konstruktion, an die Geometrie nicht halten will. Und diese Dinge sind – wie im richtigen Leben – hier zusammenzubringen. Also irgendwie auch: die Vernunft und das Gefühl. Und genau das war das Thema, das sich der Vestische Künstlerbund ausgewählt und übereinstimmend so festgelegt hat. Auch, weil dieses Thema offen genug ist. Offen genug für unterschiedliche künstlerische Positionen“.

Künstler und Künstlerinnen aus ganz NRW hatten sich beworben. Davon wurden 24 mit 39 Werken für die Ausstellung ausgewählt. In der Ausstellung (bis Ende November 2021) zu sehen sind Werke im Spannungsfeld zwischen Statik und Malerei wie abgeschliffene Holzflächen im konstruktiven Raster (Wolfgang Bous), der Druckstock eines Holzschnitts (Gabi Dahls „Seegras“), ein einfacher Hocker (Mariola Laschet), Tische, die zu tanzen anfangen und Ordnung zu Unordnung transformieren (Dietmar Paetzold), die Kopf-Skulpturen aus Büro- und Tacker-Klammern (Zahra Hassanabadi-Horns „Bürokraut“ und „Zerfallen“), übermalte Fernseh-Aufnahmen mit einem Stylus-Pen (Helmut Heinze), zerbrochenes Porzellan „Ereignis“, was auf dem Bewegungs-Modus basiert (Heidi Meiers), die Fotografie „Konstruktion und Gestus“ (Ferdinand Ullrich), die dreidimensionale Monumental-Skulptur „Ohne Titel“ (Karel Studnar) und viele andere.

Mariola Laschet gewinnt Preis des Vestischen Künstlerbundes

Den 24. Preis des Vestischen Künstlerbundes hat Mariola Laschet gewonnen. Zum Auftakt der Ausstellung „Konstruktion und Gestus“ im Recklinghäuser Kutscherhaus haben Dr. Nico Anklam, Direktor der Museen der Stadt, und Norbert Bücker, stv. Vorsitzender des Künstlerbundes, die Preisträgerin bekanntgegeben. Die Wahl fiel auf den mit Acrylfarben in besondere Farben gehüllten Hocker von Mariola Laschet – mit seiner durch das Übermalen entstandenen Konfrontation im Spannungsfeld zwischen Statik und Malerei.

  • Dem derzeitigen Vereinsvorstand gehören an: Heidi Meier (Vorsitzende), Norbert Bücker (stellvertretender Vorsitzender), Prof. Dr. Ferdinand Ullrich (Geschäftsführer), Werner Ryschawy,  Karel Studnar und Peter Thomas (Beiräte).

Siehe auch: Kunstverein Dorsten
Siehe auch: Kunstverein Virtuell-Visuell
Siehe auch: Kunstvereine (Artikelübersicht)

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