Hervester Gastwirt und Nationalsozialist fiel an Hitlers Geburtstag vom Auto
1892 in Durchholz/Kreis Hattingen bis 1933 in Dorsten; Gastwirt in Hervest und engagierter Nationalsozialist. – Emil von Scheven, 1929 in die NSDAP eingetreten, verunglückte am 20. April 1933 an der Ecke Dorstener/Halterner Straße tödlich. Er feierte mit anderen Parteigenossen „Führers Geburtstag“ und fiel angetrunken von der Kühlerhaube eines mit mehreren Personen besetzten Lieferwagens, als dieser am Gemeindedreieck in die Kurve fuhr. An der Beerdigung am darauf folgenden Sonntag nahmen 4000 Personen teil: Krieger- und Spezial-Vereine, Stahlhelm, Kyffhäuser, Feuerwehren, Frauenbund, Sportvereine, Saarverein, SA, SS, HJ, BDM, Polizei, Kirchenchor u. a. SA-Standartenführer Faßbach (Recklinghausen) und Gemeindevorsteher Ludwig Schürholz widmeten dem Verstorbenen namens der NSDAP einen Nachruf. SA- und SS-Abteilungen bildeten Trauerspalier. Die „Dorstener Volkszeitung“ schrieb am 26. April 1933:
„Bei der Hausandacht am Sonntag rief die SA-Kapelle ihrem toten Freund letzte Grüße nach. Während der Sarg, der mit der Hakenkreuzfahne bedeckt war, von brennenden Fackeln flankiert zum Leichenwagen getragen wurde, sang der Männergesangverein ,Einigkeit’ das Lied ,Über den Sternen“.“
Der von den Nationalsozialisten nach ihrem Mitkämpfer von Scheven benannte Platz wurde erst 1985 in „Glück-Auf-Platz“ umbenannt. Doch bei etlichen Hervestern wurde er bis in die 1990er-Jahre noch Scheven-Platz genannt. Ein späterer Antrag von Hervester Einwohnern und vor allem vom Schützenverein , den Platz wieder in „Emil-von-Scheven-Platz“ umzubenennen, scheiterte.