Tüshaus-Gut

Poststation lag an der Direktstrecke Paris-Hamburg

Gutshof Tüshaus, Foto: JF

Der älteste heute noch in Betrieb befindliche Gutshof ist der Tüshaus-Hof an der B 58 in Deuten, dessen Geschichte sich urkundlich bis 1328 zurückverfolgen lässt. Er war einer der Haupthöfe in der Bauerschaft Sölten, die bereits in den Heberegistern des Klosters Werden zwischen 875 und 900 erwähnt werden. In den Registern der Herren von Lembeck ist der Hof als „freies eigengehöriges Gut“ im 15. Jahrhundert erwähnt, dessen Inhaber keiner Leibeigenschaft unterstand und den Hof in Erbpacht besaß. Die Familie Tüshaus erwarb das Gut 1856, die dazugehörige Tüshaus-Mühle 1890. Als die Herrlichkeit zum Kaiserreich Frankreich kam, richtete die französische Post 1810 einen „Poststall“ (Pferdewechsel) ein, denn das Gut lag an der Direktstrecke Paris-Hamburg, die zwischen Wesel und Dülmen durch die Herrlichkeit verlief (siehe Postwesen). Der Postbetrieb wurde bis 1835 aufrechterhalten. Zum Gut gehörten neben der Mühle noch eine Brennerei und eine Bierbrauerei.


Siehe auch:
Tüshaus-Mühle


Quelle:
Hermann-Josef Schwingenheuer „Der Gutsbetrieb Tüshaus in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts“ in HK 1981

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone