Parkinson-Youngster

Selbsthilfeverein hilft Erkrankten, den Alltag auch seelisch zu bewältigen

Nadine Mattes, Gründerin und Vorsitzende des Selbsthilfevereins; Foto: Michael Klein

Die 37-jährige Dorstenerin Nadine Mattes gründete zusammen mit Birgit Wilsing aus Recklinghausen die Selbsthilfegruppe „Parkinson-Youngster“, die seit Anfang 2019 ein eingetragener Verein ist. Beide Initiatorinnen sind selbst an der unheilbaren Krankheit Parkinson erkrankt, die umgangssprachlich auch als Schüttellähmung bekannt ist. Der Verein wurde speziell für Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren mit der Diagnose Parkinson gegründet. Neben Nadine Mattes gehören Lutz Althoff und Dierk Zapanski dem Vereinsvorstand an (Stand: Februar 2019).
Im virtuellen Bereich bietet „Parkinson-Youngster“ mit der gerade neu gestalteten Webseite eine moderne ansprechende Internetpräsenz an. Ein Chat zum Austausch steht den Nutzern 24 Stunden täglich zur Verfügung. Auch über das Social-Media-Medium Facebook informiert der Verein parallel zur Webseite über neuste Erkenntnisse aus der Parkinson-Szene. Der Verein arbeitet mit namhaften Spezialisten aus der Neurologie zusammen. Natürlich darf „Parkinson-Youngster“ als Selbsthilfegruppe keine Beratungen durchführen. Doch durch Erlebnisse, Erfahrungen und den täglichen Umgang mit der Diagnose Parkinson sind die Mitglieder in der Lage, einen wichtigen Teil im täglichen Umgang mit Parkinson nach dem Motto „Zusammen geht’s einfach besser“ zu leisten. Im Januar 2019 erfolgte die Eintragung der Selbsthilfe zum Verein. Mit „Parkinson-Youngster e.V.“ hat der Vorstand nun die Weichen für die weitere Zukunft gestellt.

Comedian Markus Maria Profitlich unterstützt den Dorstener Verein

Für September 2019 ist das erste siebentägige „Parkinson-Youngster-Camp“ in Dorsten geplant. Eine Woche lang bekommen Betroffene und deren Angehörige unterschiedliche Hilfsangebote. Mit dem Freizeitbad Atlantis wurde ein Kooperationspartner für den sportlichen Bereich gefunden. Mediziner des St. Joseph-Hospitals in Bochum wollen Einblicke geben in ihre Parkinson-Forschung, Apotheker, Juristen und Ernährungswissenschaftler informieren über ihre Fachbereiche. Ganz besonders freut sich der Verein über die prominente Unterstützung des Komödianten Markus Maria Profitlich (Foto mit Nadine Mattes), der Anfang Juli zu einem ersten Symposium mit etwa 150 Gästen in Dorsten erwartet wird. Da der Komödiant auch an Parkinson erkrankt ist, kennt er die Problematik im Umgang mit der Diagnose bestens und wird für die Arbeit des Dorstener Vereins sicherlich eine wertvolle Unterstützung sein. Der Selbsthilfeverein „Parkinson-Youngster“ trifft sich einmal monatlich in Dorsten und will eine Möglichkeit zum Erfahrungs- und Informationsaustausch mit anderen Betroffenen schaffen, gegenseitige Unterstützung bieten und Wege entdecken, mit der Krankheit positiv und offen umzugehen, um gemeinsam die Probleme zu bewältigen.

Inzwischen Bundesverband mit Regionalgruppen gegründet

Aus der Selbsthilfegruppe „Parkinson Youngster“ in Dorsten ist 2018 ein Verein geworden. Mittlerweile gibt es sogar einen Bundesverband mit Regionalgruppen in Berlin, Dorsten und Zollernalb (Baden-Württemberg). Das alles ist vor allem das Verdienst von Nadine Mattes. Die Dorstenerin wurde 2019 erste Vorsitzende des neuen „Bundesverbandes Parkinson Youngster für Selbsthilfe und Bewegungsstörungen“. Im April 2020 ist ein zwölftägiges Camp für die Kinder von Betroffenen geplant. Am Welt-Parkinson-Tag (11. April) wird der Verband einen internationalen Parkinson-Kongress abhalten und im September wird es wieder ein einwöchiges Camp für erkrankte Erwachsene geben.
Kontakt: Nadine Mattes, Tel: 0152-34010729, Email: nadine@parkinson-youngster.de, Homepage: www.parkinson-youngster.de

Siehe auch: Selbsthilfegruppen
Siehe auch: Stammtisch für Sehbehinderte
Siehe auch: Bündnis gegen Depression
Siehe auch: Lebensfreunde
Siehe auch: Multiple Sklerose-Kontaktkreis
Siehe auch: Suizid-Selbsthilfegruppe


Quellen: Homepage des Vereins (Aufruf 2019). – DZ vom 24. Febr. 2018. – DZ vom 6. Febr. 2019

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