Multiple Sklerose-Kontaktkreis

Selbsthilfegruppe für die Erkrankung des Nervensystems mit 1000 Gesichtern

Mitglieder des Kontaktkreises (links sitzend Liselotte Mische)

Liselotte Mische gründete 1982 den Dorstener Multiple-Sklerose-Kontaktkreis (MSKK) und war Gruppensprecherin. Das Amt legte sie aus Altersgründen nach 25 Jahren nieder. Ihr Nachfolger wurde Dieter Wiesmann und seit 2012 sind Rolf und Heidemarie Pauluhn Gruppensprecher. Dem Kontaktkreis gehören mit 32 Mitglieder an – Erkrankte und Angehörige (Stand 2018). Für ihr Engagement erhielt Liselotte Mische 2003 das Bundesverdienstkreuz sowie weitere Anerkennungen. Bei der Kontaktgruppe handelt es sich um eine Selbsthilfegruppe, deren Mitglieder ihr Wissen im Umgang mit dem Krankheitsbild der Multiplen Sklerose an betroffene und interessierte Menschen weitergibt, Ratschläge für Behördengängen erteilt sowie fachliche Beratung und Hilfe vermittelt. Der Dorstener Kontaktkreis ist der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft Landesverband NRW e.V. in Düsseldorf angeschlossen. Es werden keine Mitgliedsbeiträge verlangt. Jede interessierte Person, ob erkrankt oder angehörig, ist willkommen. Im MS-Kontaktkreis Dorsten treffen sich nun schon seit 1982 MS-Kranke und deren Angehörige um Informationen über neue Behandlungsmethoden auszutauschen oder einfach nur Rückhalt in einer Gruppe zu finden.

Städtische Ehrennadel in Gold ging an Rolf Pauluhn

Rolf Pauluhn erhielt im November 2022 die städtische Ehrennadel in Gold. Seit Jahren engagierte er sich ehrenamtlich im Multiple-Sklerose-Kontaktkreis. Sein Engagement war zurückzuführen auf die Erkrankung seiner Ehefrau Heidi, die bereits im Alter von 29 Jahren die Diagnose Multiple Sklerose erhielt. Vor 30 Jahren stieß sie dann mit ihrem Mann Rolf zur MS Gruppe Dorsten. Ihr Mann stand immer fürsorglich an ihrer Seite und hatte sich anhaltend fortgebildet, um wirksame und wertvolle Hilfestellung für Erkrankte geben zu können. Pauluhn wurde 2012 Gruppensprecher des 1982 gegründeten Dorstener Kontaktkreises, dem mit Stand von 2022 rund 35 Personen angehören.

Statistisch kommt in Deutschland auf 600 Einwohner ein MS-Patient

Die Krankheit selbst hat tausend Gesichter, sagt man. Und so ist es auch. Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Nervensystems, sie betrifft das Gehirn, das Rückenmark und die Sehnerven. Aufgrund dieser Beschaffenheit können MS-Kranke sehr viele verschiedene Symptome der Krankheit empfinden, so dass man möglicherweise keine zwei erkrankten Menschen findet, die unter genau denselben Beschwerden leiden. Hieraus leitet sich auch der Name der MS ab: „multiple“ steht für die vielen verschiedenen Entzündungsherde der Krankheit, „Sklerose“ ist das lateinische Wort für „hart“ und bezieht sich auf die verhärteten Narben im Nervengewebe, die eine Entzündung zurücklässt. Mit einem MS-Patienten auf 600 Einwohner ist MS in Deutschland die zweithäufigste neurologische Krankheit nach der Epilepsie. Insgesamt leben etwa 200.000 Erkrankte in Deutschland. Statistisch gerechnet sind in Dorsten etwa 125 Einwohner an MS erkrankt. Meist tritt die Erkrankung zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf, Frauen sind dabei doppelt so häufig betroffen wie Männer.

  • Der Dorstener Kontaktkreis trifft sich jeden 1. Dienstag im Monat um 17.30 Uhr im Seniorenheim Maria Lindenhof, Im Werth 53, 46282 Dorsten. Ansprechpartner sind unter 02369/6023 zu erreichen.
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