Bündnis gegen Depression

Auf Kreisebene soll das Tabu dieser Erkrankung gebrochen werden

Laut Statistik des Kreisgesundheitsamtes haben rund 30.000 Menschen im Kreisgebiet Recklinghausen Depressionen. Weitgehend ist diese Erkrankung nach wie vor ein Tabuthema. Prominente Fälle rücken von Zeit zu Zeit das Thema in das Licht der Öffentlichkeit wie beispielsweise die Selbsttötung des Hannoveraner Fußballtorwarts Robert Enke.

Schon 1999 gründete Erwin Witt in Gladbeck eine Selbsthilfegruppe mit dem Namen „Ich im Spiegel“. An deren Informationsstand auf der Essener Messe kamen im November 2008 noch 538 Interessenten mit ihren Fragen, 2009 waren es – kurz vor Enkes Tod – schon 780. Mit Andreas Wolff, stellvertretender ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Herten, hat der Gladbecker 2010 das „Bündnis gegen Depression“ auf Kreisebene ins Leben gerufen. Seit 2001 gibt es eine Dachorganisation, die bundesweit tätig ist. Ihr gehören 54 regionale Bündnisse an, darunter seit 2010 auch der Kreis Recklinghausen. Bekannt ist, dass durch Selbsttötungen mehr Menschen sterben als im Straßenverkehr. Beispielsweise sank in Nürnberg die Zahl der Suizide um 25 Prozent, seit dort das „Bündnis gegen Depression“ tätig ist.

Ansprechpartner im Kreis Recklinghausen sind: Andreas Wolff, LWL-Klinik Herten, Netzwerk Bürgerengagement.

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