Lindner, Ingelore

Als Hebamme 8000 Frauen vor, während und nach der Geburt betreut

Geboren 1950 in Salzgitter; freiberufliche Hebamme i. R. in Dorsten. – Bis sich die Wulfenerin 2006 nach und nach zur Ruhe setzte und 2015 endgültig in den Ruhestand ging, hatte sie in ihrem Berufsleben mehr als 8000 Frauen vor, während und nach der Geburt ihrer Kinder betreut. In Salzgitter aufgewachsen, besuchte die damals 16-jährige Ingelore eine Pflegeschule, da sie eigentlich Kinderkrankenschwester werden wollte. Hebamme wurde sie dann rein zufällig, weil sie von der Hebammenschule als erstes die Zulassung zur Ausbildung bekommen hatte. Erinnerte sich Ingelore Lindner in der Dorstener Zeitung 2015. Also ließ sie sich zur Hebamme ausbilden.

Mit 19 Jahren war sie sie jüngste Hebamme deutschlandweit

Mit 19 Jahren beendete sie ihre „Lehre“ – als jüngste Hebamme deutschlandweit. Zuviel Technik Ihr Weg führte sie dann von Braunschweig an die Vestische Frauenklinik in Gelsenkirchen. 1976 machte sie sich als Landhebamme selbstständig. Aus der aktiven Geburtshilfe verabschiedete sie sich allerdings 1989, weil ihr die zunehmende Technisierung im Kreißsaal nicht zusagte. Stattdessen widmete sich Ingelore Lindner ihrem zweiten beruflichen Standbein, der Geburtsvorbereitung der Frauen sowie deren Nachsorge. Das Ehepaar Lindner hatte 1981 in Wulfen gebaut. So konnte sie im Keller einen Raum einrichten, in dem die entsprechende Kurse gab, diese aber auch im Haus der Familie und im Paul-Gerhardt-Haus anbot. Viele Kontakte mit Frauen hatten und haben langjährigen Bestand.  Die vielen Stunden in den Kursen, die intimen Gespräche und die intensiv erlebte gemeinsame Zeit nach der Entbindung schweißten Mütter und Hebamme eng zusammen: „Noch heute werde ich von zahlreichen Frauen angesprochen, deren Kinder längst erwachsen sind“, erzählt Ingelore Lindner der Lokalzeitung. Nicht selten wird sie von Kindern angesprochen: „Dich kenne ich doch. Du hast mir auf die Welt geholfen.“

Siehe auch: Hebamme (Essay)


Quelle: Nach Claudia Engel in DZ vom 5. Febr. 2015. – Foto: WAZ-Fotopool.

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