LEADER – Förderprogramm

Ländlicher Raum Dorsten: Rhade, Lembeck, Altwulfen, Deuten bewerben sich

Biologische Station in Lembeck, Hof Punsmann

Das Wort Leader (Logo unten) ist ein englischsprachiges Akronym von französisch „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“ und bedeutet die „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Das heißt: Leader ist ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft „innovative Aktionen im ländlichen Raum“ gefördert werden. Lokale Aktionsgruppen erarbeiten vor Ort Entwicklungskonzepte. Ziel ist es, die ländlichen Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen. Dabei werden innovative Projekte gefördert, die dazu beitragen, die Region noch attraktiver und lebenswerter zu machen. Grundlage für die Teilnahme am Leader-Programm ist die Regionale Entwicklungsstrategie. Sie beschreibt, welche Themenschwerpunkte sich die Region für die kommende Förderperiode setzt und welche Projekte umgesetzt werden sollen. Konkrete Ziele und Aufgaben sind zum Beispiel die Vernetzung von Akteuren, die Unterstützung lokaler Aktionsgruppen oder aber auch die reine Informations- und Datenverbreitung wichtiger Projekte, die auf nationaler sowie auf internationaler Ebene stattfinden können. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen fungiert als Zahlstelle für die Leader-Mittel in Nordrhein-Westfalen. Leader-Regionen im Regierungsbezirk Münster sind die Kulturlandschaft Ahaus-Tecklenburg, Die Bocholter Aa, die Baumberge, das Steinfurter und das Tecklenburger Land.

Bei Leader-Aufnahme gibt es 3,1 Millionen Euro

Gemeinsam mit sechs Nachbarkommunen startete Dorsten einen zweiten Anlauf, um in ein millionenschweres Förderprogramm der EU aufgenommen zu werden. Es winken 3,1 Millionen Euro zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Projekte werden mit bis zu 80 Prozent bezuschusst. Dorsten schickte die Stadtteile Rhade, Lembeck, Deuten und Altwulfen ins Bewerberrennen. Zusammen mit den Nachbarn Dülmen, Haltern am See, Heiden, Raesfeld, Reken und Olfen bilden sie die „Hohe Mark“. 2015 war der Verbund noch gescheitert. Bei der neuen Bewerbung geht es um die nächste Förderperiode 2023 bis 2029. Voraussetzung für die Bewerbung war die Gründung eines „regionalen Leader-Vereins“. An diesem Verein müsste sich jede Kommune mit 2000 Euro beteiligen. Geld, mit dem die Bewerbungskosten gedeckt wurden. Einen Großteil von 65 Prozent übernahm das Land.

Lembecker und Rhader Dorfentwicklung von 2023 bis 2027 gefördert

Fließen dann tatsächlich bis zu 3,1 Millionen Euro aus Brüssel, müssten sich die sieben Nachbarkommunen noch mit 10.000 Euro pro Jahr an laufenden Kosten etwa für Personal und Öffentlichkeitsarbeit beteiligen. Dass die Hohe Mark inklusive der nördlichen Dorstener Dörfer beim NRW-Landeswettbewerb „LEADER“ als eine von 45 Regionen ausgewählt wurde, dürfte insbesondere die Rhader und Lembecker gefreut haben. Denn sie dürfen damit von 2023 bis 2027 aus dem 3,1 Millionen Euro schweren Fördertopf sicherlich auf Zuschüsse für einige Projekte ihrer beiden Dorfentwicklungskonzepte hoffen.

Region Hohe Mark: Von 578.000-Euro-Zusage profitiert auch Dorsten

Die Bezirksregierung Münster teilt mit, dass drei LEADER-Regionen für die Förderperiode 2023 bis 2029 rund 1,7 Millionen Euro Fördergelder erhalten. Profitieren wird auch die LEADER-Region Hohe Mark, der neben Dorsten auch Dülmen und Haltern am See sowie Heiden, Olfen, Raesfeld und Reken angehören. Die Region Hohe Mark erhält aus diesem Förderprogramm 578.200 Euro. Die Fördermittel sind dazu bestimmt, in den Regionen Regionalmanager und Regionalmanagerinnen einzustellen, die die Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie begleiten und verwalten sollen. Alternativ können die Regionen die Aufgabe an ein externes Büro vergeben. Die Personalkosten werden für alle drei LEADER-Regionen durch die Zuwendung zu 70 Prozent aus Landesmitteln gedeckt. Die übrigen 30 Prozent werden durch die jeweils beteiligten Kommunen bereitgestellt.

Mit Fördermitteln in den Regionen Regionalmanager/innen einstellen

Grundlage jeder LEADER-Region war die Erarbeitung einer regionalen Entwicklungsstrategie, die von den beteiligten Kommunen, engagierten Bürger/innen sowie Partner/innen unter anderem aus den Bereichen Landwirtschaft, Umweltschutz, Wirtschaft, Soziales, Freizeit und Tourismus, Kultur und Handwerk erstellt wurde. Die Fördermittel sind dazu bestimmt, in den Regionen Regionalmanager/innen einzustellen, die die Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie begleiten und verwalten sollen. Alternativ können die Regionen diese Aufgabe an ein externes Büro vergeben. Diese Personalkosten werden für alle drei LEADER-Regionen durch die Zuwendung zu 70 Prozent aus Landesmitteln gedeckt. Die übrigen 30 Prozent werden durch die jeweils beteiligten Kommunen bereitgestellt. Die Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie durch die Regionalmanager/innen ist die Grundlage dafür, dass die LEADER-Regionen in der neuen Förderperiode 2023 bis 2029 für zahlreiche weitere, innovative Projekte LEADER-Mittel beantragen können. Dabei steht insbesondere die nachhaltige ländliche Entwicklung, die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements sowie die interkommunale Zusammenarbeit im Mittelpunkt.

Siehe auch: Dorfentwicklungsprogramm 2022

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