Klauck, Jakob

Ein Haudegen der SPD-Kohle-Fraktion im Rat der Stadt

1922 in Hervest bis 1996 in Dorsten; Bergmann und Kommunalpolitiker. – Er war einer von denen, die hemdsärmelig und mitunter brillant nach außen, mit Ellbogen aber auch innerparteilich Politik machten. Politik für den so genannten kleinen Mann, vor allem dem Bergmann. Jakob Klauck hat seine Klientel im Rat der Stadt Dorsten über Jahrzehnte hinweg vertreten. Dabei eckte er auch gehörig an, als die „Nordlichter“ in der SPD-Ratsfraktion beispielsweise Anfang der 1980er-Jahre gegen die geplante (und inzwischen realisierte) Hürfeld-Bergehalde in Altendorf-Ulfkotte stimmten. Die übrige Fraktion, von der von Klauck angeführten „Kohle-Fraktion“ beeinflusst, stimmte natürlich dafür.

Entscheidungen für den Bergbau

k-klauck-jakobIn Hervest-Dorsten quasi in die Welt des Bergbaus hineingeboren, entdeckte er bald sein (gesellschafts)politisches Lebensmotto: Entscheidungen zum Wohle des Bergbaus zu treffen. Denn der Bergbau war für ihn nicht nur Arbeitgeber, er war seine Welt, die Welt von Fürst Leopold/Wulfen, für die er auch als Vorsitzender der SPD-Holsterhausen stritt, selbst wenn es gegen seine eigenen Parteifreunde sein musste. Für den Bergbau „räumte er alle Steine aus dem Weg“, für Dorsten wollte der Genosse und altgediente Kohle-Haudegen den Bergbau unbedingt erhalten. Er war und blieb seine Heimat, für die er seit 1964 kommunalpolitisch ins Feld zog.

Mit Engagement und Herzblut für seine Überzeugung gekämpft

Zuerst war er in der Vertretung des Amtes Hervest-Dorsten tätig, später im Rat und bis zur letzten Legislaturperiode vor seinem Tod 1996 als Mitglied des Kreistags Recklinghausen, wohin die Partei ihre verdienten Kämpen oft „hindelegierte“. Im Aufsichtsrat der Entwicklungsgesellschaft Wulfen vertrat Klauck den Kreis. Er gehörte zu den Machern mit Augenmaß für das Machbare. Sein Denken und Handeln war bergbau-bodenständig. Dem Wandel im Bergbau und in der Arbeitsgesellschaft konnte er sich nur schwer anpassen, auch tat er sich schwer mit den jüngeren Genossen und  Nachwuchspolitikern. Diejenigen, die ihn erlebt haben, die mit ihm streiten und gegen ihn argumentieren mussten, unterlagen oft, nicht zuletzt seinem nicht nachprüfbaren Argument, wenn er in der Fraktion etwas durchdrücken wollte, dass er „jede Menge Anrufe bekommen hätte“, die seine Meinung unterstützten. Der Kommunalpolitiker war über alle Parteigrenzen hinweg anerkannt. Er gehörte noch zu der Generation, die engagiert und mit Herzblut für ihre Ansichten kämpfte, „hart in der Sache – dann aber wieder versöhnlich im Ton“. An heutiger Kommunalpolitik, so steht es in seinem Nachruf der „Dorstener Zeitung“, hätte er keinen Spaß. Denn kurz vor seinem Tod zeigte er sich angesichts der finanziellen Handlungsenge der Kommune enttäuscht. Das Lebenswerk des Jakob Klauck fand Anerkennung. Die Stadt verlieh im die Ehrenplakette in Silber und Gold und den Ehrenring der Stadt Dorsten. 1983 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet.

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