Versierter Hotelier und Gastwirt mit Höhen und Tiefen, Herz und Humor
Geboren 1940 in (Dorsten-)Hervest bis 2021 ebenda; Hotelier und Gastronom. – Seine Eltern betrieben an der Molkerei unweit des Gemeindedreiecks das stadtbekannte Hotel Berken mit gastronomischem Betrieb. Seine Ausbildung machte er in Schloss Raesfeld sowie im elterlichen Betrieb, in den er dann mit 28 Jahren einstieg und ihn dann eigenverantwortlich führte. Dorstener, die das Lokal regelmäßig besuchten, werden sich erinnern, dass in den 1980er-Jahren seine alte Mutter jahrelang immer noch hinter dem Tresen saß und so vor sich hin pfiff. Das Pfeifen gewöhnte sich ihr Sohn dann auch an.
Egon Berken führte das Haus zu einer der ersten Adressen in Dorsten und bildete über 20 Lehrlinge in Küche und Restaurant aus. Thomas Püttmann, Chef der Gastronomie am Blauen See, war einer seiner Lehrlinge. Die Geschäftsleitung von DeKoWe, der Maschinenfabrik, der Eisengießerei, des Unternehmens Stewing, der Ruhrgas, der Dorstener Stadtspitze und auch die Redaktion der Ruhr-Nachrichten (heute DZ) gingen im Haus Berken ein und aus. Die große Resonanz ließ nach, als die Dorstener Zeche ihre Pforten schloss und zahlreiche Betriebe ebenfalls vor dem wirtschaftlichen Aus standen. Die Gäste im Hotel Berken wurden weniger, das Geschäft von Egon Berken trotz jahrzehntelanger Erfahrungen im Hotel- und Gaststättengewerbe schwieriger. Egon Berken, müde nach 55 Jahren harter Arbeit und von persönlichen Schicksalsschlägen schwer getroffen, wollte schon 2013 den Betrieb schließen, da die Geschäfte immer schlechter liefen. Die Pläne, dass ein anderer sein Restaurant und sein Hotel unter zeitgemäßen Bedingungen weiterführen sollte, zerschlugen sich. Zwei Jahre lang hielt Egon Berken vergeblich Ausschau nach einem Nachfolger. Auch die eigenen Kinder wollten die Immobilie nicht haben. Deshalb verkaufte er das Haus an einen Bauunternehmer aus Vreden. Zwischenzeitlich wurde das Hotel Berken von der Stadt Dorsten als Asylbewerberunterkunft genutzt. Er selbst blieb noch eine Weile in seinem Haus hinter dem ehemaligen Hotel Berken wohnen.
Die Dorstener Zeitung: „Egon Berken hat ein Leben mit vielen Höhen und Tiefen gemeistert. … Um den ehemaligen Dorstener Gastronom und Hotelier Egon Berken trauern neben Familie und Freunden zahlreiche Menschen in der Stadt. Viele kannten und schätzten Egon Berken als Mensch, aber auch als versierten Gastwirt und Hotelier mit Herz und Humor.“
Siehe auch: Hotel Berken
Quelle: Nach Claudia Engel in DZ vom 13. Jan. 2021. – Foto: Rosenkranz