Wulfener Bildungswerk

Abendvolkshochschule bestand von 1972 bis 1975

Für Dipl.-Ing. Gerhard Sixtus aus Wulfen war der 7. September 1972 ein strahlender Tag. NRW-Kultusminister Jürgen Girgensohn anerkannte durch Veröffentlichung im Amtsblatt des Landes das seit kurzer Zeit bereits bestehende Wulfener Bildungswerk Abendvolkshochschule, dessen Gründer und Leiter er war. Voraussetzung dieser Anerkennung war eine Vorlaufzeit von einigen Trimestern mit dem Nachweis über eine Mindestanzahl von durchgeführten Kursen. Diese Bedingung war hinreichend erfüllt, bestand das Bildungswerk doch schon seit sieben Trimestern. Nach einem von Dr. Fröhlich erarbeiteten und 1969 durchlaufenen Pilotprogramm war das erste Trimester im Herbst 1970 offiziell gestartet worden. ..... Sixtus; Foto: Wulfen-WikiKultur in kommunaler Selbstverantwortung gab es in Wulfen erst seit 1970, als der Kulturausschuss des Gemeinderates ins Leben gerufen worden war. Gleich in der ersten Sitzung wurde sogleich die Empfehlung an den Gemeinderat gerichtet, ein Bildungswerk zu schaffen. Mit der Anerkennung des Kultusministeriums zeigte sich das Wulfener katholische Bildungswerk in seinen Werbeaktionen nach „allen Himmelsrichtungen hin orientiert“. Da zwischen Dorsten und Marl bereits ein „Kulturkampf“ schwelte, der durch Theaterfahrten nach Marl beigelegt werden sollte, meinte Sixtus in der WAZ vom 9. September 1972:

„Die Theaterfahrten nach Marl führen auf Kontakte zurück, die vor fünf Jahren durch das kirchliche Bildungswerk geknüpft worden waren. Wer die Veranstaltungen in Dorsten besuchen will, hat dazu ungehindert die Möglichkeit, fahren doch Zubringerbusse auch über Barkenberg und Dorf Wulfen.“

Das Programm des Bildungswerks war breit gefächert: Eigene Vorträge, Theaterfahrten, Gymnastik für Kinder, Erwachsene, für Mütter mit Kind, Schreibmaschineschreiben für Anfänger und Fortgeschrittene, Stenographie, Einführung in die Schmalfilmtechnik, Fotografieren, Laienschaffen für Erwachsene, Gitarrenspiel, Kindermalstube, Englisch, Buchführung für Kaufleute u. v. m. Unterrichtsorte waren die Barkenbergschule, deren Turnhalle, die Matthäusschule, das Ev. Gemeindezentrum Wulfen-Barkenberg. Schon 1975 kam für die Wulfener Abendvolkshochschule das Aus. Denn Wulfen wurde nach Dorsten eingemeindet und das neue Volkshochschulgesetz schrieb die Gründung von städtisch geführten Volkshochschulen vor. Davon profitierte in Wulfen das Katholische Bildungswerk Wulfen.

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