Baumöbelschreiner, Stadtrat, Geschworener, Presbyter, Chorsänger, Turner
W. St. – Geboren 1908 in Warburg bis 1998 in Dorsten-Holsterhausen, Möbelschreiner, Presbyter der evangelischen Kirche, Mitglied im Stadtrat Dorsten, Schöffe am Landgericht Essen. – Er war der jüngste Sohn von Heinrich Steinmeier und dessen Ehefrau Luci, die mit ihm, als er dreijährig war, 1911 nach Holsterhausen kamen. Hier besuchte er die Wilhelmschule und erlernte anschließend das Baumöbelschreinerhandwerk bei der Firma Koch auf der Hardt und arbeitete in seinem Metier in verschiedenen Firmen. 1936 heiratete er Luise aus Frankfurt am Main, die 1928 nach Holsterhausen gekommen war. Sie lernten sich bei einem Verwandtenbesuch kennen. Die Familie wohnte in der Kronprinzenstraße, die seit 1953 Breslauer Straße heißt. August Steinmeier trieb viel Sport. Dadurch war eine Kniescheibe auf Dauer lädiert, so dass er nicht gleich zum Krieg eingezogen wurde. Doch dann kam er doch noch an die Ostfront, wo er sich die Zehen erfroren hatte und für ihn der Krieg in einem Lazarett in Polen zu Ende war. 1947 fing er in der Holsterhausener Baufirma Schaub an und war dort bis zur Rente 26 Jahre lang als Baumöbelschreiner tätig. Nebenher setzte sich August Steinmeier für das Allgemeinwohl ein. Er war in vielen Ehrenämtern tätig. Sein Chef stellte ihn dafür frei, wenn es sein musste: „Ja, August, du kannst…“ sagte er dann. Von 1949 bis 1960 saß er für die CDU im Stadtrat und in etlichen Ausschüssen. Er setzte sich 1953 für die Umbenennung der damaligen Königstraße in Martin-Luther-Straße ein, was katholische Anwohner verhindern wollten. Drei Jahre lang war August Steinmeier Geschworener beim Landgericht Essen, von 1949 bis 1951 Presbyter in der evangelischen Martin-Luther-Kirche, Mitglied im Gesangsverein und im evangelischen Kirchenchor sowie im Jünglingsverein. August Steinmeier trat schon 1926 dem Schützenverein Holsterhausen-Dorf bei, war hier auch Kassenprüfer. Zudem liebte er das Turnen am Barren, war Mitglied im Sportverein BVH und mit dem damaligen Stadtdirektor Salamon freundschaftlich verbunden. Seine Tochter Liselotte, verwitwete Topp, erinnert sich: „Mein Vater war ein Kämpfer. Überspitzt gesagt kämpfte er für jede Straßenlaterne. Er kümmerte sich als Stadtrat aber auch darum, dass in Holsterhausen damals die Straßen geteert wurden.“.
August Steinmeier war in den letzten Lebensjahren fast erblindet. Als er 1998 starb, kamen zu seiner Beerdigung im Waldfriedhof Holsterhausen sein noch lebender Cousin Walter Steinmeier mit dessen Sohn Frank-Walter Steinmeier, der heutige Bundespräsident.
Siehe auch: Heinrich Steinmeier
Siehe auch: Ev. Gemeinden (Essay)
Siehe auch: Schaub-Tiefbau