Steinkohle-Gas

Westeuropas größte Trockeneis-Produktion

Im Jahre 1962 wurde von der Dorstener Steiga AG erstmalig in der Welt die erste Rohgas-Konvertierung durchgeführt, was als ein Meilenstein in der Kohlentechnologie bewertet wird. In der Anlage wurde das im Gas enthaltene Kohlenoxyd mit Wasserdampf in Kohlensäure und Wasserstoff umgewandelt und entgiftet. Die Kapazität konnte um 35 Prozent auf 3,2 Millionen  cbm pro Tag erweitert werden. Damit versorgte das Dorstener Werk der Ruhrgas AG in Dorsten nicht nur die Hälfte des deutschen Haushaltsverbrauchs, sondern wurde als größtes Gaswerk des Kokereigas-Erdgas-Verbundes.

Labor; Foto: Walter Schulte

Mitarbeiter des Labors; Foto: Walter Schulte

Trockeneis als „Abfallprodukt“

Als „Abfallprodukt“ dieses neuen Verfahrens entstand Westeuropas größte Anlage zur Verflüssigung von Kohlendioxid und Herstellung von Trockeneis. 300 Tonnen flüssiges Kohlendioxid täglich konnte in konzentrierter Form gewonnen, gereinigt und kommerziell genutzt werden. Walter Schulte, damals Chemie-Ingenieur bei der Steinkohlen-Gas AG, erinnerte sich in Anke Klapsings Buch „Unsere 60er Jahre in Dorsten“ (DZ und Wartberg-Verlag 2007): „Tankwagen aus Gerolstein und von anderen entfernten Mineralquellen rollten ohne Pause wegen unserer Kohlensäure über die Halterner Straße zum Werk.“ Die Tageskapazität betrug 300 Tonnen flüssiges Kohlendioxyd. Walter Schulte:

„Ein Meilenstein in der Kohlentechnologie! Anfang der 1960er-Jahre produzierte das Dorstener Werk der Ruhrgas AG nicht nur die Hälfte des deutschen Haushaltsverbrauchs, sondern wurde als größtes Gaswerk zur zentralen Drehscheibe des nun  entstehenden Kokereigas-Erdgas-Verbundes.“

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