Gasversorgung

Studie: Dorsten gehört zu den zehn teuersten Städten bundesweit

Dorsten gehört zu den deutschen Städten mit der teuersten Gasversorgung (Innogy). Sowohl im bundesweiten Vergleich als auch im Verhältnis zu mancher Nachbarstadt. Dies geht aus einer aktuellen Erhebung des Vergleichsportals Verivox hervor. Verglichen wurden dabei die Durchschnittspreise und Grundversorgungs-Tarife für Strom und Gas in den 200 größten Städten Deutschlands – mit extremen Unterschieden. 2789 Euro zahlt eine Musterfamilie durchschnittlich in der teuersten Stadt Bamberg, wenn sie 4000 Kilowattstunden Strom und 20.000 Kilowattstunden Gas verbraucht. Für die gleiche Menge werden in Lingen nur 2110 Euro fällig. Im Bundesdurchschnitt zahlt die Musterfamilie 2417 Euro für Strom und Gas.
Mit 2635 Euro müssen die Dorstener deutlich tiefer in die Tasche greifen. Dies liegt vor allem am durchschnittlichen Gaspreis, bei dem Dorsten zu den zehn teuersten unter den 200 untersuchten Städten zählt. Fast 200 Euro und 16 Prozent beträgt der Aufschlag gegenüber dem Bundesschnitt. Für die Ermittlung der Durchschnittspreise hat Verivox die Grundversorgungstarife und die der 30 größten überregionalen Versorger mengengewichtet berücksichtigt. Auch beim Strom zahlen die Dorstener drauf, hier sind es 2,1 Prozent mehr als im Bundesschnitt.

Extreme Unterschiede im Preisgefüge

Selbst innerhalb der Region gibt es extreme Unterschiede. So liegt Herten beim durchschnittlichen Gaspreis mit 1117 Euro um 10 Prozent unter dem Bundesschnitt, Dorsten mit 1434 Euro um 16 Prozent darüber. Im Grundversorgungs-Tarif zahlen Dorstener für 20.000 Kilowattstunden fast 300 Euro mehr als die Verbraucher aus Herten. Auch in Wesel fallen die Durchschnittskosten für die gleiche Menge um fast 300 Euro niedriger aus. Warum also müssen Dorstener deutlich mehr zahlen als Stromkunden aus Nachbarstädten? Dies liege vor allem an hohen Netzentgelten, erklärt die Presseabteilung des Grundversorgers Innogy in der „Dorstener Zeitung“. Diese werden Innogy von der eigenen Tochtergesellschaft Westnetz in Rechnung gestellt, die das Netz betreibt. Reguliert werden die Netzentgelte von der Bundesnetzagentur. Mit einem Anbieterwechsel, so die Dorstener Verbraucherzentrale in er DZ, ließen sich gegenüber der Grundversorgung rund 400 Euro einsparen.

2023: Zu hohe Preise in der Grundversorgung in Nordrhein-Westfalen

Das Niveau der Strom- und Gaspreise in der Grundversorgung in Nordrhein-Westfalen ist nach Ansicht der Verbraucherzentrale NRW zu hoch. Trotz geplanter Preissenkungen von durchschnittlich 14 Prozent für Strom und 19 Prozent für Gas sei das Preisniveau deutlich höher, als es die nachlassenden Preise auf den Energiemärkten vermuten ließen. Bei Gas bewegten sich die Arbeitspreise zum 1. Januar 2024 zwischen neun und 26,54 Cent je Kilowattstunde plus Grundpreis. Bei Strom liege die Spanne zwischen 29,81 und 55,93 Cent je Kilowattstunde plus Grundpreis (dpa).

2024 startete mit höheren Preisen – Kosten für Energie weiter gestiegen

Das neue Jahr 2024 begann mit deutlich höheren Energiepreisen: Ab Januar stieg der Preis pro emittierter Tonne Kohlendioxid von Kraft- und Brennstoffen, der CO2-Preis, von 30 auf 45 Euro. Verbraucher werden das zunächst an den Zapfsäulen sehen: Der Branchenverband En2x rechnet damit, dass Benzin um 4,3 Cent teurer wird und Diesel um 4,8 Cent je Liter. Auch mit höheren Heiz- und Stromkosten ist zu rechnen; zumal die staatlichen Energiepreisbremsen wegfallen. Besonders bemerkbar machen wird sich laut des Verbraucherportals Check24 die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer auf Gas auf 19 Prozent. Beim Essen ist ebenfalls mit Preiserhöhungen zu rechnen. Die gute Nachricht: 2024 steigt der Grundfreibetrag, also die Höhe des Einkommens, bis zu dem keine Steuern bezahlt werden müssen.

Siehe auch: Gasbeleuchtung
Siehe auch: Ruhrgas


Quelle: DZ vom 20. Sept. 2019

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