Pütz, Bernd-Dieter

Aktiver Leichtathlet, gefragter Sport-Koordinator, Lehrer und Historiker

Geboren 1938 in Oberhausen; Historiker, Studiendirektor, Sportler und Sport-Organisator in Dorsten. – Seit seiner Kindheit lebte er in Dorsten, heute in Essen, und organisierte über Jahrzehnte hinweg teils auf Vereinsebene und teils sportamtlich weite Teile des Dorstener Sports. Er war ein erfolgreicher aktiver Läufer. In 142 Wettkämpfen gelangen ihm 35 Siege und weitere 30 Podiumsplätze. Zudem erforschte er die Dorstener Sportgeschichte in den Jahren des Nationalsozialismus, die 1985 im 3. Band „Dorsten unterm Hakenkreuz“ veröffentlicht wurde und die heute unter dem Titel auch online zu lesen ist. – Schon als Kind und Jugendlicher hatte Bernd-Dieter Pütz sportlichen Spaß am Laufen. Daher schloss er sich 1946, da war er gerade acht Jahre alt, dem neugegründeten VfL Rot-Weiß Dorsten an, in dessen Aufbruchstimmung nach dem Krieg der sportbegeisterte Junge irgendwie mitgerissen wurde. Es entstand u. a. eine Box- und Leichtathletikabteilung. In letzterer fühlte Pütz sich als Läufer gut aufgehoben. Aber richtig los ging es erst 1954, als sein Lehrer Bruno Larisch ihn zum 1000-m-Lauf einsetzte. Da kam der 19-Jährige als sechster durchs Ziel, was ihn stolz machte. Zwei Jahre später wurden verschiedene Industriestaffeln gegründet und Pütz avancierte mit der Mannschaft zum Seriensieger. Das Team gewann gleich dreimal den 1000-m-Lauf und durfte nach dem vierten Sieg den Wanderpokal behalten.

Erster Platz bei den NRW-Meisterschaften der Lehrer

Bernd-Dieter Pütz 1961

Als sich 1956 eine Gruppe junger Sportler beim VfL Rot Weiß Dorsten zusammentat, um dort gemeinsam zu trainieren, war Pütz ebenfalls dabei. Schon 1958 gab es dann den ersten offiziellen Auftritt als Mannschaft bei den Kreismeisterschaften in Marl-Hüls. Der Petrinum-Schüler Pütz hatte damals schon auf die 3000-Meter umgesattelt und hielt über 15 Jahre lang den Vereinsrekord in dieser Disziplin. 1961 lief er bei einem international besetzten Sportfest in Kleve mit 8:57.6 Minuten seine persönliche Bestzeit. 1959 machte Bernd-Dieter Pütz das Abitur am Gymnasium Petrinum und studierte in Köln für das Lehramt. Bei den Hochschulmeisterschaften machte er den zweiten Platz. Drei Jahre lang gehörte er der Uni-Mannschaft an. Ansonsten musste der Sport hinter dem Studium zurückstehen. Doch 1968  trat er bei den Kreismeisterschaften im Crosslauf an und stieg wieder in den Trainingsbetrieb ein. Bis 1972 gelangen ihm noch mehrere Siege und vordere Plätze bei den Kreisveranstaltungen. Er schaffte auch den ersten Platz bei den damals ausgetragenen NRW-Meisterschaften der Lehrer.

Er trat für das Duale System Sportverein und Schule ein

Da sich Pütz zwischenzeitlich auch im Stadtrat für Lokalpolitisches engagierte, wählte man ihn 1974 zum 1. Vorsitzenden des Dorstener Leichtathletik Clubs (DLC) und übertrug ihm auch den Vorsitz im Amtsverband für Leibesübungen. Letzterer wurde ein Jahr später aufgelöst und in den Stadtsportverband überführt. In diesen Funktionen verbesserte Bernd-Dieter Pütz das Gemeinschaftsverhältnis der Dorstener Sportvereine. In einzelnen Sportarten entwickelten sich die ersten  Stadtmeisterschaften und allgemeine der bis dahin brachliegende Breitensport. Ebenso fanden die ersten Sportlerehrungen statt, die es heute noch gibt. Daneben war Pütz als Lehrer „schulisch“ vorbelastet und setzte sich für ein Duales System von Sportverein und Schule ein. Er wollte durch den Schulsport schon früh die Kinder auch für den Vereinssport interessieren. So fiel in seine Ära beim SSV auch die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für den Schulsport. 1990/1991 gründete Bernd-Dieter Pütz das Leichtathletik-Team Dorsten. Neben diesen vielfältigen Betätigungsbereichen war Pütz ein Mittler und Gesprächspartner, wenn es um neu zu schaffende Sportanlagen ging. Pütz blieb bis 1981 im Amt und konzentrierte sich danach mehr auf das eigene Berufsleben und auf die Erforschung der Dorstener Sportgeschichte in der NS-Zeit.


Quelle: Gekürzt und stellenweise wörtlich nach Horst Lehr in DZ vom 5. Dezember 2018; Foto: Lehr.

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