Napoleonische Kriege

Durchmärsche brachten der Stadt und der Herrlichkeit Lembeck Not

Schlacht von Waterloo 1815, Gemälde von William Sattler

Schlacht von Waterloo 1815, Gemälde von William Sattler

Die Kriege hatten für Dorsten erneut Durchmärsche und Einquartierungen zur Folge. 1806 rückte unter persönlicher Führung des neu ernannten Königs von Holland, Napoleons Bruder Louis Bonaparte, die französische Nordarmee durch Dorsten. Erst der 1810 bis 1813 erfolgte Ausbau der Heerstraße Paris-Hamburg, die hier über Wesel, Schermbeck, Wulfen führte (heute B 58), brachte der Stadt eine wesentliche Erleichterung. Die Befreiung von der französischen Fremdherrschaft musste erst durch die Drangsale des „russischen Winters“ („Kosakenwinters“) erkauft werden. Nachdem Napoleons Macht bei Leipzig gebrochen war, trafen im November 1813 von Münster her zunächst französische Abteilungen aller Waffengattungen, rund 500 Mann ein, die teilweise biwakierten, teils auch bei Bürgern einquartiert wurden. Sie zerstörten die Lippebrücke und rückten nach Wesel ab. Im November erschien dann eine Abteilung von acht Mann pommersche Husaren, denen stärkere Truppenverbände folgten, die die Brücke wieder instand setzten. Im Januar 1814 bezog Fürst Naraschkin, der die Vorhut der russischen Nordarmee befehligte, in Dorsten Standquartier, an dessen Stelle dann die Generäle Fürst Chavansky und Stahl traten und in einzelnen Häusern bis zu 50 Mann untergebracht waren. Als sie abgezogen waren, kamen Preußen unter dem Befehl von General von Putlitz, die bis zum Mai blieben. Sie waren die letzten Besatzungssoldaten. Dorsten und das Vest wurden 1813 dem „Preußischen Militair-Gouvernement zwischen Wesel und Rhein“ unterstellt und fiel 1815 endgültig an Preußen.

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