Kirche St. Josef

Seit 2017 Pfarrkirche der fusionierten St. Paulusgemeinde Hervest-Dorsten

Kirche St. Josef in Hervest-Dorsten; Foto: DZ

Am 30. November 1919 wurde auf dem Kirchengrundstück an der Burgsdorffstraße in Hervest-Dorsten der Grundstein für eine Notkirche (Foto) gelegt. Der Zeche Fürst Leopold wurde eine geeignete Baracke abgekauft. Die Kosten dafür beliefen sich vor 100 Jahren auf 67.961 Mark oder 5.642 Goldmark. Neun Jahre später begann der Bau der heutigen St. Josefkirche. Sie war mit 120.000 Reichsmark veranschlagt. Wegen der großen Geldknappheit gingen Bittschriften an den Bischof von Münster um Genehmigung einer Diözesankollekte sowie an andere Einrichtungen. Dann konnte die Kirche gebaut werden. Unter Leitung des Baumeisters Franke aus Gelsenkirchen entstand das neue Kirchengebäude mit einer Besonderheit: Es war unterkellert. Diese Räume dienen heute als Jugendtreff der offenen Tür). Franke wählte als äußere Gestalt der Kirche zwei Kuben, die ineinander verschachtelt sind, einen als Kirchenschiff, den anderen als Kirchturm. Als Baumaterial wurde dunkelroter Klinker verwendet. Die Grundsteinlegung fand 1928 statt. Am 18. Juli 1930 wurde die Kirche dem Heiligen Josef geweiht. Sie besticht durch ihre sachliche Nüchternheit. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche schwer beschädigt. Ein Bombenangriff auf den Stadtteil 1943 zerstörte sämtliche Kirchenfenster. Im März 1945 kam es bei einem Tieffliegerangriff zu weiteren schweren Schäden. Bereits 1942 wurden die Kirchenglocken demontiert, um der deutschen Rüstungsindustrie Buntmetalle zuzuführen. Nach dem Kriegsende wurde jedoch bald Ersatz für die Glocken beschafft. Im Jahre 1949 kamen die neuen Fenster und 1954 folgte die komplette Renovierung des Innenraums.

Hamburger Erzbischof war von 1966 bis 1969 Kaplan in St. Josef

Anfang 2007 gab es einen schweren Brand im Jugendheim, das direkt unter der Kirche liegt. Auslöser war ein Kabelbrand. Das Jugendheim wurde daraufhin komplett saniert und erneuert. Im Jahr 2013 wurde am nördlichen Langhaus der Kirche Sand aufgeschüttet und mit Randsteinen eine Rampe gebaut, die es auch mobil eingeschränkten Personen erlaubt, die Kirche zu besuchen. Vor diesem Einbau war der Eingang der Kirche nur von der Westseite aus über die Treppen begehbar (Foto). Am 11. März 2017 fusionierten in Hervest die Gemeinden St. Paulus, St. Marien und St. Josef. Die Josefkirche wurde zur Pfarrkirche der neuen Gemeinde St. Paulus, die aktuell 5600 Gemeindeglieder zählt, von denen rund 2800 aus St. Josef stammen. Im September 2017 besuchte der emeritierte Hamburger Erzbischof Dr. Werner Thissen die Gemeinde St. Josef zu einem Festgottesdienst anlässlich des Jubiläums Manfred Maternas, der 50 Jahre lang den Kirchenchor von St. Josef leitete. Werner Thissen war von 1966 bis 1969 Kaplan der Kirchengemeinde St. Josef.
Die heutige Orgel wurde von der einheimischen Firma Breil gefertigt. Das Instrument steht links auf der Westempore gegenüber dem Chorraum. Die Traktur ist elektrisch eingerichtet. Deshalb steht der feststehende Spieltisch auf der rechten Seite der Empore. – Die Geistlichen: August Eiter (bis 1938), Aloys Böing (1938–1949), Heinrich Wedi (bis 1972), Erich Bordewick (bis 2002), Henryk Walczak (bis 2009), Lars Hofmann (bis 2014) und August Hüsing (seit 2014).

Siehe auch: Kath. Kirchen
Siehe auch: Werner Thissen
Siehe auch: Kath. Gemeindefusionen
Siehe auch: Kirchenchor St. Josef
Siehe auch: Manfred Materna


Quellen: Wikipedia (Aufruf Kirche St. Josef Dorsten 2020). – RN vom 11. April 2020.

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