Islamisches Opferfest

Tiere geschächtet und in der Moschee und Turnhalle gebetet

Das höchste islamische Fest ist das Opferfest „Idul Adha“ (auch Id al-Adha), türkisch „Kurban Bayrami“. Es ist eine Versammlung der Mekka-Pilger und gleichzeitig der Höhepunkt der „Haddsch“ – der Wallfahrt nach Mekka. Das Islamische Opferfest wird von Muslimen in aller Welt begangen. In vielen Staaten, in denen der Islam Staatsreligion ist, ist es außerdem ein Feiertag. Dazu gehören z. B. die Türkei, Singapur, Malaysia oder Jordanien. Beim Islamischen Opferfest wird des Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht. Nach muslimischer Überlieferung musste Ibrahim eine göttliche Probe bestehen und bereit sein, seinen Sohn Ismael Allah zu opfern. Als dieser schließlich dazu bereit war, stoppte Allah sein Vorgehen. Aus Dank opferten Ibrahim und Ismail im Beisein von Freunden und bedürftigen Menschen einen Widder.

Dorsten: 250 Muslime dürfen in der Julius-Sporthalle beten

Die türkische Moschee-Gemeinde Dorsten feierte das muslimische  Opferfest vom 19. bis 22. Juli 2021 auch in der Julius-Sporthalle in Holsterhausen. Die Stadt Dorsten genehmigte dieses bis zu 250 Menschen umfassende Gebetstreffen in den Morgenstunden des 22. Juli. Die muslimische Gemeinde hatte sich wegen des Gebets zum Opferfest, wie schon beim Gebet zum Ende des Fastenmonats Ramadan, an die Stadt gewandt, um Unterstützung gebeten und legte auch ein Hygienekonzept vor. Die Moschee-Gemeinde nimmt an diesem Tag das gleiche Recht wahr, das allen Kirchen zusteht: den grundgesetzlich geschützten Bereich der Religionsausübung. Denn die Stadtverwaltung hat auch anderen religiösen Gemeinden Räumlichkeiten und Plätze zur Verfügung gestellt. So Tage zuvor den Schölzbachpark, wo die Pfarrei St. Agatha mit einigen hundert Gläubigen eine Feldmesse gefeiert hatte.

Bräuche an Id al-Adha – was geschieht am Opferfest?

Das Opferfest dauert mehrere Tage und beginnt jedes Jahr am Zehnten des islamischen Monats „Dhu l-hiddscha“. Der Beginn verschiebt sich jährlich um etwa elf Tage rückwärts im Sonnenkalender, da sich das Fest am islamischen Mondkalender orientiert. So kommt es, dass Id al-Adha im Laufe der Zeit zu jeder Jahreszeit gefeiert wird. Das genaue Datum wird erst nach Sichtung der Mondsichel in Saudi-Arabien festgelegt.

Tiere werden geschächtet und an Bedürftige verteilt

Weltweit gehört es zur Pflicht aller Muslime, zu diesem Fest ein Tier zu opfern und das Fleisch an Bedürftige, aber auch an Verwandte und Bekannte zu verteilen – sofern sie über die finanziellen Mittel dazu verfügen. Es werden vor allem Schafe, aber auch Rinder oder Ziegen, Kamele oder Wasserbüffel geschächtet. Alle rituell geopferten Tiere sind Paarhufer. Das als unrein geltende Schwein wird dabei allerdings ausgespart. Mit der Opferung werden gute Wünsche für die Menschen und Dankbarkeit gegenüber Allah verbunden. Ähnlich wie zum Fest des Fastenbrechens ist es auch beim Islamischen Opferfest ein fester Brauch, am Morgen die Moschee zu besuchen und dort zu beten. Im Anschluss werden an den Gräbern der Verwandten Bittgebete gesprochen und Koranverse gelesen. Anschließend findet ein Fest mit Verwandten und Freunden statt, bei dem gegessen und getrunken wird sowie Gaben an Bedürftige verschenkt werden. Private Schlachtungen zum Opferfest finden bei den Familien meist direkt im bzw. vor dem eigenen Haus statt. Häufig sind mit dem Feiertag verschiedene Attraktionen für Kinder verbunden wie etwa Kinderkarusselle. In Deutschland können sich islamische Schüler an diesem Tag vom Unterricht befreien lassen.

Siehe auch: Ramadan
Siehe auch: Moscheen
Siehe auch: Integrationsrat

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