Grenzplatte

Ökumenischer Geschichtsverein Holsterhausen setzte Erinnerungstafel

Es gibt in Dorsten-Holsterhausen einen geometrischen Punkt, an dem drei Dorstener Stadtteilgrenzen mit der Grenze der von Altschermbeck, Ortsteil der Nachbargemeinde Schermbeck, zusammentreffen. Hier wurde Ende Januar 2019 eine Steintafel in den Boden eingelassen, die Passanten über diesen Schnittpunkt dieser vier ehemaligen Gemeindegrenzen Holsterhausen, Hervest-Dorsten, Wulfen-Deuten und Alt-Schermbeck informiert. Initiator dieser Tafel ist der Ökumenische Geschichtsverein Holsterhausen, der bereits zwei Gedenktafeln anbrachte. Die eine 2007 am Waldfriedhof Holsterhausen, die an Artur Kramm erinnert, der wegen Kriegsdienstverweigerung als „Zeuge Jehovas“ 1943 hingerichtet wurde. Die andere Tafel erinnert seit 2009 am Bahngleis in Holsterhausen an eine Zugbombardierung 1945, bei der 70 meist junge deutsche Soldaten ums Leben kamen. – Die Grenzplatte finanzierte der Ökumenische Geschichtskreis aus dem Holsterhausener Bürgerbudget, aus dem dafür 1500 Euro bewilligt wurden. Zuvor hatte die Stadtteilkonferenz Holsterhausen das Projekt befürwortet. Standort der Grenzplatte ist ein Geh- und Radweg zwischen den Wohngebieten Luisenstraße und Heedland in Holsterhausen, etwa 20 Meter Fußweg von der Luisenstraße 136 weg. – Schon im Mittelalter wurden feststehende Gemeindegrenzen immer wieder durch einen Snadegang (auch Snatgang = Grenzgang) von den Einwohnern kontrolliert. Mit Einführung des Grundsteuerkatasters durch die preußische Regierung am 3. Februar 1841 wurden Snatgänge verboten. Im 20. Jahrhundert lebte der Snatgang als historischer Brauch der Heimatvereine wieder auf.

Siehe auch: Schnatgang
Siehe auch: Ökumenischer Geschichtskreis
Siehe auch: Zugbombardierung
Siehe auch: Artur Kramm

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone