Brigitte Stüwe gestaltete sie mit Motiven gefährdeter Pflanzenarten
Bereits im Spätsommer des vergangenen Jahres hatte sich Brigitte Stüwe ans (Kunst)-Werk gemacht. An sieben Standorten im Innenstadtbereich hat sie Schaltkästen mit Motiven von gefährdeten Pflanzenarten verziert. Initiator der Aktion war der Verkehrsverein für Dorsten und Herrlichkeit, der den fälligen Eigenanteil von 10 Prozent der Gesamtkosten übernahm. 90 Prozent der Kosten wurden nach Abstimmung aus dem Budget des Bürgerfonds übernommen. Brigitte Stüwe beschreibt das Konzept wie folgt: „Jeder Kasten zeigt ein eigenes Motiv. Es sind solche Pflanzen, die im Hinblick auf die Artenvielfalt und den Schutz der Natur äußerst nützlich, teilweise bereits auf der ,Roten Liste’ stehen und auch durchaus ästhetisch sind, dennoch aber von vielen Menschen oftmals als unerwünschtes Unkraut verachtet werden. Ebenso ergeht es den auf einigen Kästen dargestellten Tieren. So sind Feldhasen und Spatzen zwar beliebt, ihr Lebensraum ist aber zunehmend durch aufgeräumte und versiegelte urbane Flächen verloren gegangen.“ Zeitlos erinnern die mit dem Stencil-Verfahren ausgebrachten Motive an die unbedingt notwendige Erhöhung der Biodiversität im städtischen Raum und rufen stumm zum Erhalt eben dieser Vegetation auf.
Bereits im Jahr 2019 gestaltete Brigitte Stüwe Schaltkästen am Essener Tor um. Die Künstlerin und die Stadt bekamen positive Rückmeldungen, so dass das Stadtteilbüro und der Verkehrsvereine nicht lange zögerte, die künstlerische Gestaltung weiterer Schaltkästen zu unterstützen. Die „Dorstener Arbeit“ kümmerten sich um die entsprechend aufwändige Reinigung der Schaltschränke. in Abstimmung mit der Künstlerin. Auch der Lions Club hat mit Hilfe der „Buntermacher“ Joschua Hildebrandt und Levin Tomalla und der Zuwendung aus dem Bürgerfonds Stromschaltkästen in der Fußgängerzone – u. a. Klosterstraße, Bauhausstiege, Ursulastraße, Gordulagasse – mit stadtgeschichtlichen Motiven sehr ansprechend aufgewertet. Mit dem Ende des Kalenderjahres 2021 endete auch der Bürgerfonds und damit die Möglichkeit, eine Umgestaltung von Schaltkästen über den Bürgerfonds fördern zu lassen. Das erstellte Konzept hat dennoch Bestand. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können zukünftig eine Umgestaltung der grauen und oftmals stark verunreinigten Kästen mithilfe der Bürgerbudgets, über deren Zuwendung die Altstadtkonferenz entscheiden wird, in Angriff nehmen.
Siehe auch: Stromkasten-Kunst II
Siehe auch: Brigitte Stüwe
Quelle und Fotos: Pressestelle Stadt Dorsten, 27. Jan. 2022