Sondermanns Privatmuseum

Allerlei Krimskrams und Interessantes aus dem Alltag eines Bauernhofs

Die Küche des Privatmuseums mit Gegenständen des vergangenen Jahrhunderts; Foto: Fehmer

Auf dem Hof Sondermann an der Marienthaler Straße 20 in Schermbeck an der Grenze zu Hünxe und Hamminkeln hat die Familie Klaus und Elke Sondermann im früheren Stallgebäude ein kleines Museum mit landwirtschaftlichen Alltagsgeräten eingerichtet. Als Hinweis dient ein Schild mit dem selbstgestickten Motto: „Das Alte erhalten!“ Bis 1996 betrieb das Ehepaar Landwirtschaft auf dem Hof, hatte 30 Kühe im Stall stehen. Im Jahr 2005 feierte das Paar Silberhochzeit. Zum Kränzen kamen die Nachbarn und wurden im alten Kuhstall bewirtet. Da kam die Idee auf, den kahlen Raum mit alten Gegenständen zu dekorierte, die sich auf dem Hof fanden. Nachbarn und Freunde brachten weitere alte Gegenstände im Laufe der Zeit mit und irgendwann war es so voll, dass der Raum ein Struktur brauchte. Aus dem Kuhstall wurde ein Museum mit mehreren Räumen. Besucher kamen und die Sondermanns boten Führungen an. Mittlerweile haben bereits über 3000 Besucher das Privatmuseum gesehen. Kegelclubs besuchen das Museum, Radtour-Gruppen, sogar eine Besucherin aus Japan war kürzlich da, wie der Eintrag in japanischen Schriftzeichen ins Gästebuch belegt.
Prunkstücke der Sammlung sind die beiden Trecker. Ein Verwandter aus Oberschlesien habe einen Lanz Bulldog mit 17 PS und Baujahr 1957 geschenkt. Ein zweiter folgte, ein 17-PS-Trecker derselben Marke aus dem Jahr 1954. Auch flüssige Exponate kann Klaus Sondermann vorweisen, etwa den letzten in einer Hünxer Kornbrennerei gebrannten Korn von 1963. In einem Schlafzimmer kann man einen Einblick in die Mode der damaligen Zeit erhalten. Für Unterhaltung ist ebenfalls gesorgt. „Ich muss mal den Tonkopf reinigen“, sagt Klaus Sondermann über das „Tefifon“, eine Art Tonbandgerät aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, in dem die Aufschrift der eingelegten Tonbänder Klänge über die „Berliner Luft“ verheißen.


Quelle: Nach Berthold Fehmer in DZ vom 29. Okt. 2018

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