Schleuse

Rund 90 Schiffe werden täglich in beide Richtungen durchgeschleust

Schleuse Dorsten, Foto: JF

Die Doppelschleuse Dorsten ist eine der fünf Schleusen am Wesel-Datteln-Kanal. Sie überwindet neun Meter Höhenunterschied. Die Betätigung beider Schleusen erfolgt von Datteln aus durch die Fernsteuerzentrale des Wasser- und Wirtschaftsamtes Duisburg-Meiderich. Erbaut wurde die mit Hubportalen versehene große Schleuse 1931. Sie ist 225 Meter lang, 12 Meter breit und hat eine Abladetiefe von 2,80 Metern. Die Füllmenge beträgt 26.500 Kubikmeter. Damit können zwei Europaschiffe gleichzeitig durchgeschleust werden. Maximal ein einfacher Schubverband auf der Basis eines Großmotorgüterschiffes kann diese Schleuse nutzen. Dies ist der größte auf dem Wesel-Datteln-Kanal zugelassene Schiffstyp.

Durchfahrt an der Doppelschleuse dauert 50 Minuten

Postkarte um 1960

Postkarte um 1960

Die kleine Schleuse wurde 1968 gebaut. Sie ist 110 Meter lang, genauso breit und tief wie die große Schleuse und hat eine Füllmenge von 14.600 Kubikmetern. Sie wird am Oberwasser mit einem Hubsenktor, am Unterwasser mit einem Schiebetor verschlossen. Schiffsgrößen bis zum Großmotorgüterschiff können diese Schleuse durchfahren. Eine Doppelschleusung dauert etwa 50 Minuten. Durchschnittlich werden pro Tag an beiden Schleusen zusammen etwa 90 Schiffe abgefertigt.  Für eine reibungslose Durchfahrt sorgen insgesamt neun Mitarbeiter. Das Rückpumpwerk der Schleuse kann über die Förderhöhe von 10,50 m Wasser bergauf pumpen. Wie die anderen Pumpwerke an weiteren Schleusen des Wesel-Datteln-Kanals dient dies dazu, die Scheitelhaltung im „Dattelner Meer“ und damit im gesamten westdeutschen Kanalnetz zu regulieren. Betrieben werden vier Pumpen mit 3.800 und eine Pumpe mit 5.000 Litern Durchsatz pro Sekunde. Maximal laufen vier Pumpen gleichzeitig (siehe Wesel-Datteln-Kanal).

Kleine Schleusenkammer erst wieder im August 2019 in Betrieb

Ein Gütermotorschiff hatte im März 2019 die kleine Kammer der Dorstener Schleuse außer Betrieb gesetzt. Beim Einfahren rammt es mit voller Geschwindigkeit den Stoßbalken am Untertor. Das Schiff war bereits am 1. Weihnachtstag 2018 in den Stoßbalken des Untertores gekracht. Der Stoßbalken schützt das Untertor genau für solche Fälle. Wäre er nicht gewesen, wäre das Schiff ins Untertor gekracht und der Schaden wäre noch höher. Voraussichtlich kann die kleine Kammer des Schleusentors erst wieder im August in Betrieb genommen werden. Der gesamte Stahlwasserbau – sprich beide Schleusentore, Antriebe und die komplette Elektrotechnik – der 1968 erbauten kleinen Schleusenkammer waren erst 2017 erneuert worden. Denn bei den Inspektionen waren Risse in den Toren festgestellt worden. Eine Reparatur wäre laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt nicht mehr wirtschaftlich gewesen. Deswegen wurde beschlossen, die Technik rundum zu erneuern, genauso wie an den Schleusen in Datteln und Ahsen. 18 Millionen Euro wurden insgesamt investiert. Die kleine Kammer ist 110 Meter lang und 12 Meter breit. Die große Kammer ist 225 Meter lang und 12 Meter breit. Die Schleusen überwinden einen Höhenunterschied von neun Metern.

An der Schleuse Dorsten befindet sich eine personell nicht mehr besetzte Station der Wasserschutzpolizei Dorsten (Rufanlage). Entlang der Schleuseninsel läuft der Radwanderweg, südlich der Schleuse beginnt der interkommunale Industriepark Dorsten/Marl.


Quellen:
Nach Wikipedia, Online-Enzyklopädie. – Jennifer Uhlenbruch in DZ vom 18.6.2019

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone