Schildgen, Josef und Theodor

Zwei Brüder als Priester im gymnasialen Schuldienst

Josef Schildgen

1824 in Altschermbeck bis 1858 in Münster; Priester und Philologe. – Nach seiner Geburt verlegten die Eltern den Wohnsitz von Altschermbeck nach Dorsten. Hier besuchte er die Elementarschule und das Progymnasium, setzte dann seine Studien an den Gymnasien in Recklinghausen und Münster fort und bestand 1845 die Maturitätsprüfung. Darauf widmete er sich an der Akademie in Münster dem Studium der Theologie und Philologie, wurde 1847 als Alumnus in das bischöfliche Priesterseminar aufgenommen und 1849 zum Priester geweiht. Einige Monate später übernahm Josef Schildgen eine Rektoratsstelle in Goch. Durch die Verhältnisse der Schule veranlasst, widmete er sich  besonders dem Studium der Mathematik und der Naturwissenschaften, wurde aber in diesem Studium – wie in seiner Wirksamkeit überhaupt  – durch eine langwierige Krankheit im Sommer 1852 unterbrochen. Nach wieder erlangter Gesundheit übernahm er die Stelle eines Lehrers am Progymnasium in Dorsten und bestand im November 1854 die Prüfung pro facultate docendi. Im Herbst des folgenden Jahres kam er an das Gymnasium in Münster und gab Religionslehre und Mathematik sowie naturhistorischen Unterricht. Er starb bereits mit 34 Jahren.

Theodor Schildgen

1831 in Dorsten bis 1883 in Münster; Priester und Philologe. – Er besuchte das Progymnasium in Dorsten und das Gymnasium in Recklinghausen, von wo er 1853 mit dem Zeugnis der Reife entlassen wurde. Danach widmete er sich an der Akademie in Münster theologischen und philologischen Studien, wurde 1856 zum Priester geweiht und wirkte danach ununterbrochen bis zu seinem Tode an der Realschule in Münster. Bis 1861 war er  Hilfslehrer, bis 1869 ordentlicher Lehrer und wurde dann zum etatmäßigen Oberlehrer befördert. Theodor Schildgen hatte ein reiches und umfassendes Wissen, das sich über Theologie, alte Philologie, Geschichte und Geographie, Mathematik und Naturbeschreibung erstreckte. Dies war damals selten. Er starb 1883. – An Abhandlungen hat er veröffentlicht: „Die Fakultäten als Grundlage eines Teils des algebraischen Unterrichts in den oberen Klassen höherer Lehranstalten“, Münster 1864; „St. Vitus und der slavische Swantovit in ihrer Beziehung zueinander“, Münster 1881.

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