Pröpper, Günter

Holsterhausener „Meister Pröpper“ kickte recht erfolgreich in der Bundesliga

Geboren 1941 in Holsterhausen (Dorsten); ehemaliger Profi-Fußballspieler. – Er lebt heute in Wuppertal, wo er damals bundesweit berühmt wurde und heute immer noch Kultstatus genießt. In den 1970er-Jahren war er einer der erfolgreichsten und populärsten Stürmer Deutschlands in der Bundesliga. Seine Fußballer-Karriere begann beim viertklassigen BVH Dorsten, der damals noch BV Holsterhausen hieß. Dort spielte er zusammen mit seinen Brüdern Heinz und Erich und stieg mehrere Male auf. Günter Pröpper arbeitete damals noch auf der Zeche Fürst Leopold. 1964 ging er zum VfL Osnabrück in die Regionalliga Nord, wo er 67/68 mit 25 Treffern Torschützenkönig wurde. Nach einem eher verschenkten Jahr bei RW Essen, in dem Trainer Erich Ribbeck ihn nur selten berücksichtigte, wechselte Pröpper 1969 zum Wuppertaler SV, wo er bald den Spitznamen „Meister Pröpper“ erhielt. Pröpper konnte damals vom Fußball nicht leben. Daher arbeitete er im Bäderamt der Stadt. „Um 7 Uhr saß ich am Schreibtisch, und am Nachmittag wurde trainiert.“ In der Regionalliga-West spielten ausschließlich Mannschaften aus Nordrhein-Westfalen. Als Bundesliga-Spieler war Pröpper auch kein Vollprofi: „Als wir aufstiegen, war ich schon 30 Jahre alt. Da gibt man seinen Beruf nicht mehr zugunsten einer Fußball-Karriere auf.“

Er stand auf dem vorderen Rang in der Torschützenliste

In der Saison 1971/72 erzielte er 52 der 111 Toren des Vereins in der damaligen Regionalliga sowie acht der 26 WSV-Treffer in der erfolgreich abgeschlossenen Aufstiegsrunde zur Bundesliga. In der Regionalliga West hatte er es auf insgesamt 150 Einsätze mit 125 Treffern gebracht. Mit ihm als besten Schützen des Teams führte der damalige Trainer Horst Buhtz den Verein in der Saison 1972/73 bis auf den vierten Platz in der Bundesliga. Auch dort belegte Günter Pröpper einen vorderen Rang in der Torschützenliste: mit 21 Toren war er drittbester Ligatorjäger hinter Gerd Müller und Jupp Heynckes. In der Bundesliga erzielte Pröpper in seinen 87 Einsätzen insgesamt 39 Tore. In diesen Begegnungen wurde der als zurückhaltend und fair geltende Spieler lediglich einmal verwarnt und nie des Feldes verwiesen. Günter Pröpper blieb seinem Verein treu, auch als 1975 die seinerzeit als überaltert angesehene Mannschaft als weit abgeschlagenes Schlusslicht in die 2. Bundesliga Nord absteigen musste. In den folgenden Jahren lösten ihn Franz Gerber und Rainer Budde als erfolgreichste Stürmer des Wuppertaler SV ab. Sein letztes Profispiel bestritt er am 9. Juni 1979 in der 2. Liga Nord. Nach 294 Pflichtspielen, in denen er 182-mal für den Wuppertaler SV Tore schoss, wurde er mit einem Abschiedsspiel geehrt. Danach war er weiterhin beim Sport- und Bäderamt der Stadt Wuppertal tätig und Torwarttrainer bzw. Co-Trainer bei verschiedenen Landes- und Oberligavereinen.  – Das nebenstehende Foto (WAZ) zeigt Günter Pröpper 2021 mit 80 Jahren.

Inzwischen sind die Pröppers eine Fußballer-Familie

Das Fußball-Gen hat er auf seinen Sohn Carsten übertragen, der viele Jahre für St. Pauli in der 1. und 2. Bundesliga spielte. Auch seine Neffen Michael und Thomas haben es in den Profifußball geschafft. Seine alte Heimat Holsterhausen sieht Günter Pröpper aber nur sehr selten. Den Grund erzählte er dem Sportjournalisten Ralf Weihrauch (DZ): „Meine Geschwister sind gestorben oder verzogen. Ich treffe mich höchstens ab und zu mal mit meinem Cousin Willy Lehnhardt. Ansonsten genieße ich seit 20 Jahren lieber mein Rentendasein in Wuppertal.“

Siehe auch: Sportler (Artikelübersicht)


Quelle: Nach Wikipedia, Online-Enzyklopädie. – DZ vom 31. Mai 2021.-

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