Pelkmann, Wilhelm

Schuhmachermeister und erster Landtagsabgeordneter

1905 in Münster bis 1983 in Dorsten; Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordneter. – Nach einer gut überstandenen Knieoperation starb Wilhelm Pelkmann im Alter von 77 Jahren völlig überraschend in einer auswärtigen Spezialklinik. Der Sohn eines Schumachermeisters in Handorf (Münster) lernte das Orthopädie-Schuhmacherhandwerk von 1919 bis 1922 in Münster und bestand 1925 die Meisterprüfung. Nach den Wanderjahren ließ er sich in Dorsten nieder, eröffnete 1931 einer Werkstatt für feine Maßschuhe an der Katharinenstraße und versorgte während des Krieges Kriegsversehrte mit orthopädischen Schuhen. Nach dem Krieg eröffnete Wilhelm Pelkmann an der Innenstadt ein Verkaufsgeschäft, das sich zu einem klassischen Familienbetrieb entwickelte.

Wilhelm Pelkmann bekleidete viele Ehrenämter

Wilhelm Pelkmann; Foto: privat Pelkmanns Name ist eng verknüpft mit einem Kapitel der Dorstener Kommunalpolitik seit Kriegende. 1945 wurde er CDU-Mitglied, ab 1952 kam er in den Rat der Stadt (bis 1964), 1959 wurde Pelkmann stellvertretender Vorsitzender der CDU des Kreises Recklinghausen, 1956 Vorsitzender der Amts- und Stadt-Union Dorsten, danach stellvertretender Bürgermeister, Amtsvertreter und Fraktionsvorsitzender der CDU in Hervest-Dorsten ab 1961. Im selben Jahr kam er in den Kreistag Recklinghausen. Sein Engagement führte zu überörtlichen Gremien, in denen er die Interessen Dorstens vertrat. So wirkte Pelkmann als Vertreter der Stadt von 1956 bis 1961 im „Gemeindetag Westfalen“. Direkt gewähltes Mitglied des Landtages in Düsseldorf war der temperamentvolle Politiker von 1962 bis 1966. Er war der erste Dorstener Politiker, der in den Landtag einzog. Mit 50,78 Prozent lag er vor dem SPD-Kandidaten Orzelski, der 42,04 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte.

Wilhelm Pelkmann bekleidete viele Ehrenämter. Er betätigte sich u. a. federführend in der Kolpingfamilie und in berufsständischen Organisationen. Das Schuhmacherhandwerk würdigte seine Verdienste durch die Verleihung des Goldenen Meisterbriefes. Nachdem sich W. Pelkmann aus Beruf und Politik zurückgezogen hatte, widmete er sich vorwiegend der Familie. Mit seinem Freundeskreis von Senioren unternahm er Fahrradtouren in die nähere und weitere Umgebung. Auch bereiste er die weite Welt. Noch im Krankenhaus schmiedete er neue Pläne für weitere Reisen. 1982 konnte er im Kreise seiner sieben Kinder, Schwieger- und Enkelkinder mit seiner Frau Sophie Goldene Hochzeit feiern.

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