Panek, Volker

Banker und Reserveoffizier – Sein Krankenbett war sein Gefechtsstand

1961 bis 2021 in Dorsten; Bankkaufmann und Oberstleutnant der Reserve im aktiven Dienst des Landeskommandos NRW der Bundeswehr im Kreis Borken sowie Fußballer, Blasmusiker und Urgestein im Dorstener Marienviertel. – Sein Leben, das nach einer schweren Krankheit zwei Wochen vor seinem 60. Geburtstag endete, war erfüllt mit Kampfgeist, Energie und sozialem Engagement. Nach dem Abitur 1980 am Gymnasium Petrinum in Dorsten wurde Volker Penek Soldat. Nach seinem aktiven Dienst war es sein besonderes Anliegen, mit freiwilliger Verpflichtung in der aktiven Reserve mit der Bundeswehr verbunden zu bleiben. So durchlief Volker Panek nach er aktiven Zeit die Laufbahn eines Kommandeurs bis zum Dienstgrad Oberstleutnant. Beruflich war er Angestellter der Deutschen Bank in Essen und Gladbeck. In dieser Zeit schockierte ihn besonders das Gladbecker Geiseldrama von 1988, bei dem drei Menschen ihr Leben verloren hatten und Panek „sehr nahe dran war“.

Im Dorstener Marienviertel war er vielen bekannt

Als alteingesessener Marienviertler hat er in zahlreichen Vereinen seines Quartiers eine tragende Rolle mitgespielt. Panek war Mitbegründer des Fußballvereins MSV 1977 und 2. Tubist im Blasorchester St. Marien. Als Mitglied der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und im Pfarrgemeinderat St. Marien, dann im Pfarreirat St. Paulus in Hervest hatte Volker Panek den Weltjugendtag mitorganisiert. Er engagierte sich zudem für die Litauenhilfe seiner katholischen Heimatgemeinde. Als Geschäftsführer des Fördervereins des Gymnasium Petrinum engagierte er sich ebenfalls umfassend. Sein christlicher Glaube hatte ihm bis zuletzt Kraft gegeben, so seine Familie.

Mitbegründer und Leiter des Kreisverbindungskommandos Borken

Als Oberstleutnant der Reserve war Volker Panek Mitbegründer des Kreisverbindungskommandos des Kreises Borken, dessen Leiter er bis 2018 war. „Seine militärische Laufbahn war geprägt von Fürsorge und Verantwortung.“, so Prof. Dr. Heiner P. Woltering. OFA d. R. im Nachwort der Bundeswehr. Das Kreisverbindungskommando Borken besteht aus elf Soldaten der Reserve und wirkt im Krisenstab des Landkreises mit. Diese zivil-militärische Zusammenarbeit engagiert sich bei Naturkatastrophen. Wenn dann beispielsweise der Landrat den Einsatz der Bundeswehr beantragt, wird dieser Hilfsantrag über das Landeskommando an das Wehrbereichskommando zur Entscheidung weitergeleitet. Vom Antrag des Landrates bis zur Antwort des Wehrbereichskommandos sollen nur wenige Minuten vergehen. Das ist aber nur dann möglich, wenn alle Beteiligten die Wege und Partner der Kommunikationskette kennen.

Von den Niederlanden und der Bundeswehr ausgezeichnet

Seiner größten Herausforderung, die schwere Erkrankung, begegnete Volker Panek mit großem Durchhaltewillen. Nach einem langen Krankheitsprozess ging es ihm zeitweise besser, so dass er 2020 –also ein Jahr vor seinem Tod –  im Standesamt Dorsten seine Berenice heiraten konnte. Vier Tage vor seinem Tod wurde Volker Panek mit der niederländischen Auszeichnung „draaginsignie veteranen“ für seine Verdienste und Tätigkeiten im Rahmen der deutsch-niederländischen Militär-Zusammenarbeit geehrt. Und die Bundeswehr verlieh ihn einen Tag nach seinem Tod posthum das Veteranenabzeichen. „Auch während seiner Erkrankung“, so im Bundeswehr-Nachruf „nahm Volker Panek regelmäßig in Gedanken teil am Wirken seines KVK-Borken, für dessen Wohlergehen sein Herz bis zur letzten Stunde schlug. Sein Krankenbett war sein Gefechtsstand, hier ließ er sich die aktuellen Lagen schildern…“  – Die Trauerfeier für den Verstorbenen fand in der Marienkirche statt. Anschließend wurde er auf dem Marienfriedhof bestattet. Die Bundeswehr spielte einen letzten Gruß für Volker Panek.


Quelle: Claudia Engel in DZ vom 27. Aug. 2021.

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