Ostwald, Tanja

Liebe zum Pferd: „Pferdenanny“ und Tierheilpraktikerin - auch Lyrikerin

Geboren 1968 in Mülheim; Pferdesportlerin. – Ihre Leidenschaft für Pferde entdeckte Tanja Ostwald schon früh. Selbst sagt sie, dass sie damit geboren wurde, obgleich in ihrer Mülheimer Familie kein anderer einen Hang zum Reiten zeigte. Nur ihre Tante. Von ihr hat sie die Liebe zum Pferd, denn die Tante unterhielt in Dorsten einen Traberstall. Dazu Tanja Ostwald: „Die Liebe die ich für Pferde und auch andere Tiere empfinde, habe ich nicht gemein mit einem Menschen, der aus Profitgier und Profilierungssucht Pferde ,quälen’ lässt. Aber das ist wieder ein anderes Kapitel, über das man auch ein Buch schreiben könnte!“

„Stallexpress“ und „Pferde-Taxi“

Tanja OstwaldMit drei Jahren saß Tanja das erste Mal auf einem Pferd und fünf Jahre später hatte sie bereits ihr eigenes Pony „Dunja“, das sie selber einritt, was ihr viele Schmerzen und blaue Flecke bescherte. Bei ihrer Tante in Dorsten, bei der sie fast jeden freien Tag verbrachte, lernte sie den Pferdesport kennen, aber auch die harte Stallarbeit und natürlich die Trabrennbahnen in der Region. Auf ihnen erfuhr sie aber auch, wie skrupellos man mit Pferden umging, denn es war immer viel Geld im Spiel. Das war im Nachhinein, als ihr dies bewusst geworden war,  eine schlimme Erfahrung. Damals wie heute fand sie den Umgang mit Pferden wunderbar und bekam schon bald ihren ersten Traber und später ein westfälisches Reitpferd. Doch hinterließ der Reitsport im Lauf der Jahre heftige Spuren. Im Teenageralter bekam sie Knieprobleme und musste ihre Pferde abgeben. Vom Springsport hatte sie sich aus ethischen Gründen bereits früher verabschiedet gehabt. Für Tanja Ostwald, die inzwischen ganz in Dorsten wohnte, brach drei Monate vor dem Abitur die Welt zusammen. Sie wechselte vom Pferderücken zunächst in das Bodybuildingstudio, jobbte und wurde schließlich mit 21 Jahren Aerobictrainerin, ging diesem Beruf jahrelang nach und widmete sich danach wieder dem Reistport. Nach Jahren als Dienstleisterin auf ihrem Hof in der Wenge, umgeben von Weiden und Wiesen, in denen Tanja Ostwald Fremdpferde bei sich aufnahm und mit ihrem „Stallexpress“ bzw. „Pferde-Taxi“ zu jeder Tages- und Nachtzeit auch Notfall- oder Turnier-Transporte ausführte, sich die Geschäftsidee als „Pferdenanny“ patentieren ließ, widmet sie sich nun nach rund 40 Jahren im Sattel der Tierheilkunde. Nach Beendigung ihrer Ausbildung wird sie als Tierheilpraktikerin tätig sein.  Neben Pferden gehört auch das Thema Männer zu ihrem Leben, mit dem sie sich mit ihrem Erstlingswerk „Warum tötet ihr die Schmetterlinge“ 2009 (Verlag bod Norderstedt) lyrisch und prosaisch kritisch auseinandersetzte. Man spürt, dass sie ihre persönlichen Erfahrungen eingebracht hat.

Das Phantom

Eine Maske aus reinstem Diamant
die ich in der Wüste meiner Seele fand
schützt mein trauriges Gesicht
doch meine kranke Seele, die schützt sie nicht
Eine gold’ne Träne fließt durchs Meer der Zeit
Flutet die Krater im Land der Einsamkeit
In der Stille des Ozeans, im Dunkel der Nacht
wird in der Tiefe des Herzens, die Hoffnung zum
Schweigen gebracht
Gefühle hinter Mauern aus glühendem Stahl
umgeben von Labyrinth aus Schmerz und Leid
wie das Leben auch spielt, man hat immer die Wahl
doch der Weg dort hin kostet Mut und Zeit


Siehe auch:
Literaten, lebend (Artikelübersicht)


Quellen:
Fernmündliche Auskunft Tanja Ostwald (2012). – Melanie Schreiber  „Von der Schlachtbank zum Sieg“ in DZ vom 25. Mai 2009. – Dies. „Auch Pferde können Taxi fahren“ in DZ vom 11. Oktober 2007.

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