Neugebauer, Norbert

Gitarrist der lebendigen Dorstener Beat-Generation der 1960er-Jahre

Die „Shads“ der 1960er-Jahre in Dorsten mit Norbert Neugebauer (Gitarre); Foto: privat

Geboren 1950 in Dorsten; Beatmusiker, Gitarrist und Mitglied der Hamburger Band „Akustik Randale“. – Schon als Fünfzehnjähriger fing es in Dorsten mit Beat an und 2016 ging er in Hamburg als Tontechniker bei TNN für Plattenfirmen wie Warner Music, East West Records, Ariola u. a. in Rente, bleibt der seiner Gitarre aber weiterhin treu und gehört der Band „Akustik Randale“ an. Mitte der 1960er-Jahre gab es in Dorsten bereits mehrere Bandgründungen, deren Beat noch verpönt war, wie sich Norbert Neugebauer gegenüber der „Dorstener Zeitung“ erinnert. Zu diesen Bands gehörte auch die von ihm 1965 gegründete „Shads“, eine Anspielung an die damals berühmten „Shadows“ in England. Zu Band gehörten noch Hans-Peter „Hansi“ Tieben (Gitarre und Gesang), Klaus Herzig (Gesang), Daniel Woder (Solo-Gitarre und Gesang) und Heinz Bernd „Gonzales“ Büker (Drums). Norbert Neugebauer spielte den Bass und stieg dann auf Gitarre um.

Auftritt in der TV-Show „Talentschuppen“ im ZDF

Geprobt wurde im St. Josef-Jugendheim in Hervest-Dorsten. Kaplan war dort Werner Thissen, der spätere Erzbischof von Hamburg. Die „Shads“ traten in Jugendheimen und Gaststätten. 1966 spielten sie als Dorstener Vertreter beim Beatfestival in der Vestlandhalle Recklinghausen. Neben den „Shads“ gab es damals in Dorsten noch „The Black Faces“, „The Gents“, „The Lights“, „Mike and the Rascals“ und andere. Norbert Neugebauer gründete in Dorsten noch die Band „He, me and them“. Mitglieder waren Heinz Bernd Huffmann, Günther Tammen, Robert van der Valk, Klaus Geßler und Harald Post. Die Band gründete sich später neu als „The Cheaps“ und war so gut, dass sie für die TV-Show „Talentschuppen“ (ZDF) vorspielen durfte.

Norbert Neugebauer (l.) in der Band „Akustik Randale“ 2009; Foto: Akustik Randalet

Vom Bergvermessungstechniker in die professionelle Beat-Szene

Norbert Neugebauer besuchte in Dorsten die Martin-Luther-Hauptschule, der sich von 1964 bis 1967 eine Ausbildung zum Bergvermessungstechniker auf der Schachtanlage „Fürst-Leopold“ in Hervest anschloss, obwohl er immer Musiker werden wollte. 1968 und 1969 spielte er in einer Gelsenkirchener Band, deren Bassist mit den „German Blue Flames“ befreundet war, deren Drummer heute noch in Dorsten und Umgebung bestens bekannt ist: Hans von der Forst leitet das bekannte „Rockorchester Ruhrgebeat“. Neugebauer zog es dann schließlich professionell zur Musik. Er studierte von 1971 bis 1973 an der Folkwang-Hochschule Essen Konzertgitarre, zog nach Hamburg, wo er in Cover- und Gala-Bands musizierte – u. a. mit Peter Kraus – und bei den „Melkern“, einer bekannten norddeutschen Comedy-Band. Als seien Eltern noch in Gelsenkirchen lebten, war er immer wieder mal auch in Dorsten zu Besuch. Doch heute hat er kaum noch Kontakt zu seiner Heimatstadt.


Quelle: Nach Michael Klein „Urgestein der Beat-Generation“ in DZ vom 6. Juni 2018. – Internetseite „Akustik Randale“ (Aufruf 2018).

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