Bartmann, Burchard

Hauptlehrer in Wulfen mit ausgeprägtem Sinn für Heimat und Heimatpflege

1868 in Wulfen bis 1953 ebd.; Hauptlehrer in Wulfen und Mitbegründer des Heimatbundes der Herrlichkeit Lembeck. –  Im Juli  1888  wurde ihm die Schulstelle in Wulfen übertragen, nachdem diese schon zwei Generationen lang vor ihm die Familie Bartmann innehatte. Damals hatte Wulfen keine tausend Einwohner.
Burchard Bartmann wirkte in Wulfen als Hauptlehrer 44 Jahre lang. Neben dem Schuldienst hatte er weitere Betätigungsfelder. Jahrzehntelang war er Leiter des Kirchenchors und des Jungfrauenchors. Auch spielte er über 40 Jahre lang in der Kirche die Orgel. Die traditionelle Einrichtung der Dorfnachbarschaft hatte er 25 Jahre lang als ihr Schriftführer aufrechte erhalten. Den gleichen Posten versah er in der Kriegerkameradschaft Wulfen. Und in seinen jüngeren Jahren war er in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Ihm lagen auch die Belange der Heimatpflege, des traditionellen Brauchtums und der plattdeutschen Sprache am Herzen. 1922 gründete er zusammen mit der  Lehrerin Bernhardine Herwers, dem Forstmeister Paul Joly, den Lehrern Josef Kellner und Paul Lippik den Ortsverein Wulfen des Heimatbundes der Herrlichkeit Lembeck und schrieb Artikel für den Heimatkalender.Burchard Bartmann starb 1953 im Alter von 85 Jahren in Wulfen.

Dat Heimatleed van Wulfen

Text von Burachard Bartmann, abgedruckt im Heimatkalender 1931, gesungen zur Melodie von „Strömt herbei ihr Völkerscharen“

Wulfen, an de Stroat geleägen,
de Napoleon hett baut,
wu hett sienen Namen kriegen? –
watt het Wulfen öwerhaupt? –
Fröher doa wassen Wülfe massig
in de groten Büske hier.
// Düsse Biester wöärn nich spaßlich,
ganz geföärlich wass dat Dier! //

Doch en Mann vull Mot un Kräfte
bauen sick en Schloß so grot,
um dat Hus ne deipe Gräfte,
häss he nu de Burg harr proat.
Dann gonk he de Wülf tau Liewe,
schott se alle musedot,
// leit dann in sien Wappen maken
nen Wulfskopp witt, de Tunge rot. //

He nannt sich Wulfhem, well siet Joahren
Hier dat Heem de Wülfe wass,
un nü können ungeschoaren
sick Lüe anbaun an düssen Plass.
Dorp un Kiärk, datt ganze Kiäspel
iss all möählik so entstoahn.
// Un Wulfen hett nu usse Kiäspel,
Wulfen grot un Wulfen schön. //

Grote Felder, Wiesk und Wälder
wesselt metenander aff;
in de brune Hee Wacholder,
dicke Eicken, stark unn straff.
De Wienbeck unn de Hambeck fleitet
döär dat schöne Land doaheär;
// unn den gräunen Jäger scheitet
Has, Kanin unn Hirsch unn Rehr. //

Un de Lüe´e, de hier liäwet,
sünt ganz flietig, trüe unn brav ;
de Bueren schafft op öährem Eärwe
van morgens freih büß oabends lat.
Im Winter schlacht se öähre Schwiene,
makt Schinken, Mettwoarst, Woarstebrot.
// Datt hölt Liew unn Seel beneene,
giew oak Kraft unn starken Mot. //

Ett iss hier ook wull te kriegen
nen ollen Kloaren, ´nen godd Glas Beer.
Doa sünt wie oak nich te tiegen,
wann het möätig drunken weärd.
Tüshaus, Mergen brennt den Kloaren,
Rose braut dat brune Beer,
// un öwwerall, wohen set´t schicket,
loawt man dat Gedränke sehr. //

Joa, mien Wulfen, büss so prächtig,
büss joa doch mien Heimatland.
Ik leiwe die so stark unn mächtig
wull büss an den Liäwensrand.
Stiärw ich enmoal, dann begrawt mie
in Wulfen, in mien Heimatdorp.
// Joa, in Wulfen will ick liäwen,
in Wulfen oak begrawen sien. //

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