Krüger, Wolfgang

Ruhr Nachrichten-Fotograf „Bum“ war ein absolutes Original

1927 in Hirschberg/NS bis 1996 in Dorsten; Pressefotograf. – Der gebürtige Hirschberger (Niederschlesien) wohnte zwar seit den ersten Nachkriegsjahren in Dorsten, wo er bei seiner Frau „Klärchen“ hängen geblieben war, doch seine eigentliche Heimat wurde schnell Erle bei Raesfeld. Dort gab es keine Kuh, die kalbte, keine Sau die ferkelte, keine Ziege, die meckerte, die nicht von Wolfgang Krüger, besser bekannt als „Bum“, fotografiert wurde.

Immer der Erste bei Unfällen

Wolfgang Krüger (Mitte)

Wolfgang Krüger (Mitte) am Blauen See

Rund 25 Jahre lang war er als Fotograf bei den „Ruhr-Nachrichten“ tätig und hat in ungezählten Bildern ein Stück Heimatgeschichte dokumentiert. Bum Krüger gehörte zu Dorsten wie der Turm der Stadtpfarrkirche. „Den gibt`s nur einmal“, hörte man zu seinen Lebzeiten in Wulfen und Rhade, Erle und Lembeck, Schermbeck und in der Altstadt sagen. Um ihn ranken sich viele Geschichten und Anekdoten, genug Material, um ein Buch zu füllen. Nach dem Krieg verdingte sich der gelernte Müller in Dorsten als Bergmann auf der Zeche Fürst Leopold. Dort holte er sich auch sein Leiden, an dem er 1996 starb. Sein Hobby, das Fotografieren, führte ihn zu den „Ruhr-Nachrichten“. Zunächst mit dem Moped und später mit dem Auto in Stadt und Land unterwegs, war Bum Krüger ein Hansdampf in allen Gassen – am wohlsten fühlte er sich mit seiner Kamera auf Sportplätzen, im Kreise von Altersjubilaren und bei Verkehrsunfällen. Letzeres trug ihn den Spitznahmen „Bum“ ein, denn er ließ es sich nicht nehmen, fast jeden Verkehrsunfall, „wo’s gebumst hat“, zu fotografieren, wobei er oft schneller am Ort des Geschehens war als die Polizei. Als „Original, von dem es nur noch wenige gibt“, würdigten ihn die „Ruhr-Nachrichten“ im Nachruf. Er war ein Mann mit Ecken und Kanten, „was ihn in einem großen Freundes- und Bekanntenkreis liebenswert machte“.

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