Kofbinger, Anja

Die frühere Dorstenerin sitzt für die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin

Anja Kofbinger im Abgeordnetenhaus von Berlin

Geboren 1960 in Gelsenkirchen, Vermessungstechnikerin in Dorsten, Bündnis90/Grüne-Politikerin in Berlin. – Sie ist seit 2006 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und dort stellvertretende Vorsitzende der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen sowie Sprecherin für Frauen- und Queerpolitik. Anja Kofbinger ist zudem Vorsitzende im Ausschuss Arbeit, Integration und Frauen sowie Mitglied im Petitionsausschuss (Stand: Mitte 2017).
In Dorsten besuchte sie die Schule, ging 1976 mit der Mittleren Reife ab und absolvierte 1979 bei der Stadt Dorsten eine Ausbildung als Vermessungstechnikerin. Am Gladbecker Heisenberg-Gymnasium holte sie 1982 das Abitur nach und studierte von 1983 bis 1989 Rechts- und Politikwissenschaft in Bochum, verzog bereits 1987 nach Berlin, setzte dort ihr Studium an der FU fort und engagierte sich politisch. 1987 trat sie in Berlin in die Partei Bündnis 90/Die Grünen ein. Von 1997 bis 2001 gehörte sie dem Landesvorstand an und war von 2003 bis 2006 Geschäftsführerin im Kreisverband Friedrichshain-Kreuzberg. Auf der Bundesebene war sie von 1997 bis 2005 Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Lesbenpolitik. In dieser Zeit wirkte sie vor allem intensiv an der Umsetzung und Verabschiedung des Lebenspartnerschaftsgesetzes mit, das im August 2001 in Kraft trat. Beruflich arbeitete sie von 2002/03 als Projektmanagerin im IT-Bereich.

Seit 2006 Abgeordnete – 2011 und 2016 direkt gewählt

Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin wurde sie 2006 für die Grünen über den Listenplatz in das Landesparlament gewählt. Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011 kandidierte sie auf Listenplatz 19 sowie wieder als Direktkandidatin im Wahlkreis Berlin-Neukölln. Sie gewann den Wahlkreis mit einem Ergebnis von 32,8 Prozent und schaffte so den Wiedereinzug ins Abgeordnetenhaus wie auch bei der Wahl 2016. „In meinem Wahlkreis Neukölln (WK 1), dessen Einwohner mir mit der Wahl als Direktkandidatin ihr Vertrauen ausgesprochen haben, ein Fokus von mir, setzte ich mich in enger Zusammenarbeit mit dem Neuköllner Kreisverband der Grünen für bezahlbare Mieten, echte Chancengleichheit und ein solidarisches Zusammenleben ein.“

Zielsetzung der Politik von Anja Kofbinger

Als Mitglied des Petitionsausschusses beschäftigt sie sich mit dem Sozialwesen in Berlin und setz sich speziell für die Belange der Hartz IV-Empfänger ein. In ihrer Position als frauenpolitische Sprecherin streitet sie für eine gerechte Verteilung der Ressourcen zwischen den Geschlechtern, auch in den laufenden Haushaltsberatungen oder bei der Besetzung der Vorstände. Als lesben- und schwulenpolitische Sprecherin bekämpft sie die Homo- und Transphobie in Berlin und entwickelte mit anderen den Aktionsplan gegen Homophobie. Anja Kofbinger ist Mitglied im Kuratorium Louise-Schroeder- Medaille, im Vorstand des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD), im Verein „Wirtschafts-Weiber“, in der Überparteilichen Fraueninitiative Berlin – Stadt der Frauen e. V., des Bildungswerks Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, der Berliner Tafel e.V. sowie der Redaktion der Fachzeitschrift für Alternative Kommunalpolitik (AKP).

Und noch was „wirklich Wichtiges“ – privatim

In Zeitungsinterviews und auf ihrer Homepage sagt sie über ihrer familiären Partnerschaftsstaus hintersinnig und augenzwinkernd etwas „wirklich Wichtiges“ (Kofbinger über Kofbinger): „Seit 11. Mai 2007 verpartnert mit Anja Kofbinger, geborene Lippold.“ Der Leser mag stutzen. Hinter dieser Aussage steckt die Information, dass die Politikerin Anja Kofbinger und die Reisebürounternehmerin Anja Lippold tatsächlich verpartnert sind. Auf den Tag genau drei Jahre nach dem ersten Kuss, wie sie der Frauenzeitschrift „Brigitte“ erzählte. Die eine Anja hat den Nachnamen der anderen angenommen. Die beiden heißen jetzt gleich, als ein Zeichen, dass sie zusammengehören.


Quellen: Homepage Anha Kofbinger (Aufruf 2017). – Homepage Angeordnetenhaus von Berlin (Aufruf 2017). – Berliner Zeitung Sept. 2006. – „Brigitte“ vom 13. Juli 2010. §

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