Koerber, Peter

Meisterfotograf mit eigener Galerie „Lupus“ auf der Hardt

k-Koerber-Fotograf (1)Im früheren Saal Kleinespel an der Gahlener Straße auf der Hardt, gewesener Austragsort von Bällen, Tagungen, Jahrestreffen, Polit- und Karnevalsveranstaltungen, hat der Dorstener Berufsfotograf Peter Koerber 2011 eine Fotogalerie eingerichtete und ihr den Namen „Lupus“ gegeben. In seinem riesigen Fotofundus findet sich die Welt und alles wieder, was der Mensch vor Augen hat. Ästhetisch aufgearbeitet, mal in Farbe, mal in Schwarzweiß. Es sind Industriefotos und Landschaftsbilder, Einblicke in das Arbeitsleben und in das Vergnügen des Menschen, großformatige Abbilder auch von kleinen Ereignissen, manchmal strengen Formen, manchmal der Faszination von Farben unterworfen, im Überblick wie im Detail, in der Verfremdung wie realistischen Darstellung. „Entweder lasse ich die Farben schreien oder ich lenke durch den völligen Verzicht aufs Bunte den Blick auf das Wesentliche“, zitiert ihn die „Dorstener Zeitung“. Das ist der Querschnitt des mit der Kamera engagierten Lebens und des geschulten Blicks von Peter Körber, sei es in seine nahe Umgebung des Industriereviers oder in die ferne Welt, die er bis China und Amerika bereiste. Jetzt hängen die Ergebnisse einer Durchsicht von rund 200.000 Negativen großformatig zum Betrachten und Bestaunen in seiner Galerie. Sie sind allerdings nichts für den flüchtigen Vorbeigang, denn man sollte sich Zeit nehmen, um sich hineinzusehen in die teils wandfüllenden kunstvollen Fotografien. – Gefördert hat die künstlerische Ader Peter Koerbers sein Großvater, der Zeichen- und Kunstlehrer Wolff. Sein Spitzname unter den Schülern des Gymnasium Petrinum war lateinisiert: „Lupus“.

Querschnitt seiner Arbeiten in der Maschinenhalle der Zeche

Im Mai/Juni 2020 stellte Peter Koerber einen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens mit dem Titel „Meine Bilder“ auf Einladung des Bergbauvereins Dorsten in der Maschinenhalle der Schachtanlage Fürst Leopold aus. Vor allem seine Werke in der „schwarzen Halle“ – die Studien von den Leopold-Fördergerüsten – atmen Geschichte: Über dem zubetonierten Schacht 1 steht heute nur noch eine grüne Kiste. Wer die Hongkong-Sujets oder die Ode an New Yorker Sehenswürdigkeiten betrachtet, badet geradezu in einem Farbenrausch, in dem sich die eigentlich wichtigen Details erst auf den zweiten Blick offenbaren – aber dann mit umso mächtigerer Wirkung. Erhaben die pastell-artige Luftansicht eines Nordsee-Priels, der wie das riesige Nil-Delta wirkt. Expressiv die eingefangene Composing-Momentaufnahme eines Hochofen-Abstichs. Abstrakt der Rotverlauf mit am Computer eingefügten schwarzen Tropfen – und das schon legendäre Panoramabild der alten und auch neuen Häusergiebel der Dorstener Altstadt darf natürlich auch nicht fehlen (siehe auch das obige Titelbild dieses Lexikons).

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