Hoppius, Dörthe

Fußball ist ihr Leben: In Dorsten, in der Bundesliga und vier Jahre in den USA

Didi Hoppius führte das Team 2016 und brachte das All-Mountain West First Team nach vorn; Foto: Jens Lukas

Didi Hoppius führte das Team 2016 und brachte das All-Mountain West First Team nach vorn; Foto: Jens Lukas

Geboren 1996 in Dorsten; international erfolgreiche Fußballerin. – Sie war gerade drei Jahre alt, als ihre Mutter die kleine Dörthe mit auf den Bolzplatz nahm. Da entdeckte sie ihre Freude am Fußballspielen und der Gedanke, das auch mal richtig zu tun, ließ sie nicht mehr los. Ihre einst kindliche Freude hielt an und wurde zur Karriere. Heute gehört Dörthe Hoppius zu einer der Besten im internationalen Frauenfußball. Derzeit spielt sie in den USA.
In Dörthe Hoppius’ bisheriger Sportlaufbahn ging der Weg stets steil bergauf. Nach ihren ersten Schritten beim BVH – hier spielte sie in einer Jungenmannschaft auf dem Holsterhausener Waldsportplatz – wechselte sie zum FC Rhade. Sie besuchte das Gymnasium Petrinum, arbeitete hart, ging neben dem Mannschaftstraining noch ins Fitnessstudio. Dabei versuchte sie die Schule nicht zu vernachlässigen. Denn die ehrgeizige Sportlerin wollte auf jeden Fall ihr Abitur machen. Nach einigen Unstimmigkeiten im BVH entschied sie sich zum Wechsel nach Bochum – offenbar der richtige Schritt, wie die Nominierung für die Nationalmannschaft untermauert. Wie hoch ihr Talent eingeschätzt wurde, zeigten Angebote der Erstligisten SG Essen-Schönebeck und des FCR Duisburg – jenem Verein, bei dem Dörthes großes Vorbild – neben der ehemaligen Weltfußballerin Birgit Prinz – Stürmerin Alexandra Popp (Duisburg) spielte. Irgendwann einmal in die Fußstapfen ihrer Vorbilder zu treten, war (und ist) Dörthe Hoppius’ Ziel.

Erstes Länderspiel gegen Frankreich – dann Spiele in Südafrika

Dörthe Hoppius im US-Dress

Dörthe Hoppius im US-Dress 2015

Sie war zwölf Jahr alt, als sie aktiv mit dem Fußball begann. Früh erkannte man ihr Talent und Dörthe legte so etwas wie einen Blitzstart hin: Mit der Westfalenauswahl ging es nach Südafrika und man spielte dort erfolgreich eine Testserie gegen afrikanische Auswahlspielerinnen. Die 16-jährige junge Frau liebte den Fußball. Von der damaligen Bundestrainerin der U-16 Nationalmannschaft, Anouschka Bernhardt, erhielt die Dorstenerin eine Einladung zum ersten Länderspiel gegen Frankreich, wo die eigentliche Abwehrspielerin im Sturm eingesetzt wurde. 2011 fuhr sie nach Südafrika, wo sie in einem Perspektiv-Kader spielte.

Studium, Karriere und Ehrungen San José, Kalifornien/USA

2012 wurde Dörthe Hoppius in Dorsten zur „Sportlerin des Jahres“ gekürt. Da war sie gerade 16 Jahre alt, aber bereits Ausnahmefußballerin und Nationalspielerin, spielte für den VfL Bochum und befand sich bereits auf dem Weg in Richtung Karriere bei den Fußballfrauen. Mit unbändigem Willen und außergewöhnlicher Leistungsbereitschaft bewältigte sie die Belastung aus Schule, Training und Auswärtsfahrten von Saarbrücken bis München und machte schließlich ein Zweier-Abitur.

Dörthe Hoppius vor der Golden Gate Bridge

Dörthe Hoppius vor der Golden Gate Bridge

Nach Bundesliga und Nationalmannschaft hat die Dorstenerin Mitte 2012 den Sprung in die USA geschafft, wo sie ihr Fußballspiel mit ihrem Studium verbinden kann. Ihre neue Heimat ist San José in Kalifornien, wo sie an der dortigen State University studiert. Nach dem Studium möchte sie nach wie vor – das war schon ein Jungmädchenwunsch – Polizistin werden. In San José wohnt sie zusammen in einer WG mit anderen Athleten und kickt für San José-Spartans. Bis zu fünf Jahre besteht die Möglichkeit des Jura-Studiums, falls denn die Leistungen stimmen. Das Kicken im Frauenbereich genießt in den USA einen hohen Stellenwert, nach der europäisch-technisch geprägten Schule traf Dörthe Hoppius jetzt auf eine eher athletische Spielweise. Es dauerte nicht lange, das wurde Dörthe Hoppius, in Amerika Didi genannt, mehrmals geehrt. Zuletzt wurde sie Ende 2016 auf der NSCAA Convention in Los Angeles als „Scholar All-American“ ausgezeichnet. Zudem wurde sie mehrmals in Folge zur Junior-Sportlerin des Monats gewählt.

Rückkehr nach Erwerb des Bachelors und vier Jahre Kalifornien

Mittlerweile erwarb Dörthe Hoppius ihren Bachelor in Criminal Justice und 2018 ging ihr vierjähriger Studienaufenthalt im kalifornischen San José zu Ende. Nach ihrer Rückkehr entschied sie sich für den MSV Duisburg in der 1. Bundesliga. In der DZ schrieb sie über ihre Rückkehr nach Deutschland: „Es ist kaum zu glauben, dass ich jetzt nach vier Jahren wieder zurück nach Deutschland fliegen werde und das schöne Kalifornien zurücklasse. Ich bin dankbar für meine Erfahrungen und Freunde, die ich hier gefunden habe, und würde jedem empfehlen, sein Studium und Sport in den USA zu kombinieren. Man lernt die Sprache perfekt, lernt Leute aus verschiedenen Ländern und Kulturen kennen, man lernt, eigenständig zu sein und man hat eine ganze Menge Spaß und macht Freunde, die zu Familie werden.“

Dörthe Hoppius kehrte 2022 zum MSV Duisburg zurück

In ZebraStreifen stürmt sie mit der Rückennummer 11 beim MSV Duisburg. Die 1,76 m große Stürmerin spielte bereits in der Saison 2018/19 beim MSV und erzielte in 24 Spielen neun Tore für die Zebras, bevor sie zum SC Sand wechselte, wo sie die vergangenen drei Jahre kickte. Sie hat die Erfahrung von 82 Bundesliga-Spielen. Sie kombiniert ihren beruflichen Werdegang bei der Polizei mit ihrer Rückkehr zum MSV. „Ich habe nie den Kontakt zu den Zebras verloren“, verdeutlicht sie. „Beim MSV habe ich jetzt die Möglichkeit, Job und Fußball miteinander zu kombinieren. Aber vor allem: Ich möchte gerne mit meiner Erfahrung dem Team weiterhelfen.“ Teamchef Nico Schneck freut sich über die Rückkehr: „Didi kennt sowohl den MSV als auch die Liga. Sie wird nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine sehr wertvoll sein und soll eine Führungsrolle im Team einnehmen. Dank ihres Entgegenkommens und ihrer beruflichen Situation war es uns möglich sie zurück zum MSV zu lotsen.“


Quellen:
Jo Gernoth in WAZ vom 28. Dez. 2012. – Dorstener Zeitung vom  1. Sept. 2014. – San José Stat Spartans: „Hoppius Erns On Of The Sport’s Top Academic Honors“ vom 15. Dez. 2016. –  DZ vom 7. Juni 2018.

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