Kanada- und Nilgänse

In NRW auf dem Vormarsch – Kot und lautes Geschnatter sind unangenehm

Sie watscheln durch die Parks, legen ihre Eier auf Inseln in Baggerseen und Grünanlagen und lassen sich von Spaziergängern füttern: Kanadagänse und Nilgänse machen es sich in vielen Städten in Nordrhein-Westfalen, so auch in Dorsten, gemütlich. Am Blauen See wurde unlängst ein Paar gesehen. Doch mit den Gänsen kommen auch Dreck und Lärm in die Städte. Sie hinterlassen ihren Kot in Parks und Liegewiesen, beißen Blumen ab und schnattern lautstark um die Wette. Und es werden immer mehr. Pro Jahr wächst der Bestand der Kanadagänse in NRW um rund drei Prozent, der Bestand der Nilgänse um etwa sieben Prozent. Diese Zunahme hält weiter an, so Kees Koffijberg, Gänse-Experte der Nordrhein-Westfälische Ornithologengesellschaft (NWO). Städte seien für die Gänse so interessant, weil sie eine perfekte Kombination aus sicheren Brutgebieten auf Inseln in Stadtparks und Nahrung auf den gepflegten Grünstreifen seien. Die Reaktion auf die Kanada- und Nilgänse ist unterschiedlich. „Die einen beklagen sich über die Verkotung der Liegewiesen und Wege sowie über die Lautstärke des Geschnatters, besonders in den Morgenstunden“, heißt es aus Köln. Andere aber empfänden die Anwesenheit der Tiere und besonders die Jungtiere als Bereicherung. In Münster verschmutzen die Tiere vor allem die Ränder der Gewässer, die Stege und die angrenzenden Wiesen, wie die Stadt mitteilte. Eine einfache Lösung für das Kot-Problem existiert nach Ansicht des Gänse-Experten Koffijberg nicht. Die Gänse nicht zu füttern, bestimmte Bereiche abzuzäunen oder den Zugang zu Brutinseln zu versperren, seien Optionen. In Essen ist das bei einigen Inseln bereits geschehen. „Dadurch ist es gelungen, insbesondere die Bruttätigkeit im innerstädtischen Bereich zurückzuführen, was letztlich dort auch zu geringeren Tierzahlen geführt hat“, teilte die Stadt mit (dpa).

Siehe auch: Geflügelpest 2016 / 2020
Siehe auch: Martinsgänse

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