Blauer See – Rundweg

Asphaltdecke stark beschädigt – Beliebter Weg kein Aushängeschild

Eine der beliebtesten Strecken für Spaziergänger, Jogger und Radfahrer in Dorsten ist der Weg rund um den Blauen See in Holsterhausen. Obwohl für das Wohlbefinden der Dorstener Einwohner und für die der Umgebung dieser Spazierweg etwas von einer landschaftlich schönen Einmaligkeit hat, ist er kein Aushängeschild, denn die Stadtverwaltung lässt ihn seit Jahren immer mehr verkommen. Andere Bereiche – wie zum Beispiel die Innenstadt – werden dagegen mit viel Aufwand und Geld hergerichtet, renoviert und verbessert. Doch für Stadtteile, in diesem Falle Holsterhausen, wird wenig gemacht. Vielleicht deshalb, weil der Bürgermeister bei jedem Anlass immer öffentlich verkündet, wie „wunderbar“ Dorstens Statteile sind – bei seiner Dominierungsrede am CDU-Parteitag 2020 mitgezählt gleich viermal. Doch „wunderbar“ ist dieser von vielen benutzte Seerundweg keinesfalls. So mancher Spaziergänger musste den Rundweg plötzlich und schmerzhaft beenden. Denn die Asphaltdecke dieses Weges und der Weg selbst sind an vielen Stellen stark beschädigt, durch Wurzelwerk aufgeplatzt, und wegen der Abschüssigkeit die Abzweigungen zu den Wasserstellen ohne Stolpern oder Ausrutschen kaum begehbar. Ältere Spaziergänger und auch Kinder kommen ins Straucheln. Anwohner an der parallel zum Seerundweg führenden Anfangsstrecke des Söltener Landweg sehen dies seit Jahren immer wieder. Des Öfteren wurde die Verwaltung darauf aufmerksam gemacht, zuletzt von der Dorstener Zeitung in einem Artikel mit der Überschrift „Sturzgefahr: beliebter See-Rundweg wird zur Stolperfalle“ am 9. Januar 2021. Darin berichtet ein Leser, dass er den Bürgermeister bereits informiert hätte. Die Verwaltung teilte auf Anfrage der Lokalzeitung mit, dass der Zustand des Weges in den letzten zwei Jahren (2019 und 2020) immer wieder ein Thema gewesen sei – „ohne dass bislang eine dauerhafte Lösung in greifbare Nähe gekommen wäre“. Die Stadt beschränke sich darum derzeit „auf die rechtlich vorgeschriebene Beseitigung von Unfallgefahren“. Das wirft die Frage auf, ob das Rechtsamt vom Schreibtisch aus die Situationen rund um den Blauen See auch realistisch beurteilen kann. Bislang kam es zu keinem Rechtsverfahren. Wie auch immer: Die Stadtverwaltung sollte für ihre Bürger den Weg – rechtlich oder nicht – ordentlich gangbar machen. So wie sie die Fußgängerzone in der Innenstadt auch vor Stolperfallen nicht nur geebnet sondern neu gebaut und die Fußgängerzone im Tonfall des Bürgermeisters mit einem „wunderbaren Pflaster“ versehen hat.

Mit einer Verbesserung ist in den nächsten Jahren kaum zu rechnen

Die Kosten, den etwa sechs Kilometer langen Rundumweg herzurichten, würde die Stadt
einen mittleren sechsstelligen Betrag kosten. Dazu die Pressestelle der Stadt in der DZ: „Unter Beachtung der Finanzlage der Stadt sowie im Vergleich zu anderen Straßen- und Wegeverbindungen ist eine solche Investition nicht zu rechtfertigen, da im Abstand von nur wenigen Metern die zu den Straßen gehörenden Fußwege am Söltener Landweg sowie an der Luisenstraße zur Verfügung stehen!“ Nach Lage, wie das Thema im Rathaus beurteilt wird, im Hinblick auf die die derzeit nicht mögliche Finanzierung sowie die notwendig werdenden Absprachen mit den beteiligten Rheinisch-Westfälischen Wasserwerken (RWW) und den angrenzenden Lippeverband scheint dieser beliebte Rundgang um den Blauen See weiterhin kein Aushängeschild für die Stadt zu werden.

Siehe auch: Blauer See I
Siehe auch: Blauer See II


Quelle: M. Klein in DZ vom 9. Jan. 2021. – Foto DZ entnommen

 

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