Huth, Heinrich von

Der hannoverscher Artillerie-General eroberte im August 1761 Dorsten

1717 in Costewitz/Elstertrebnitz bis 1806 in Kopenhagen; Generalmajor. – Er stand während des Siebenjährigen Kriegs als Generalmajor in kurhannoverschen Diensten, als er am 30. August 1761 nach einer sechsstündigen Beschießung die Stadt Dorsten mit seinen Truppen einnehmen konnte, die von Franzosen verteidigt worden war (siehe Verbrannter Platz). h-huthHeinrich Wilhelm von Huth studierte in Leipzig Mathematik und trat danach in den hessischen Kriegsdienst ein, wurde 1745 Hauptmann der Artillerie, 1759 Oberst und machte von 1742 bis 1762 alle Feldzüge dieser Truppen mit. Im Siebenjährigen Krieg wurde er Generalmajor in kurhannoverschen Diensten, nämlich als Chef des Ingenieurcorps und Festungsbauer, mit der ausdrücklichen Bedingung, dass er die Belagerungen, die diese Truppen vornehmen würden, kommandieren und auch Kommandant in den hannoverschen Festungen sein wollte, die der Feind belagerte. Im Siebenjährigen Krieg nahm von Huth neben vielen Attacken und Belagrungen, darunter 1761 Dorsten, an 17 Schlachten teil. Im Jahre 1763 wurde von Huth Gouverneur von Hanau. Er unterrichtete Prinz Karl von Hessen-Kassel, kam mit ihm 1765 nach Kopenhagen und trat 1766 in dänische Dienste über. Preußenkönig Friedrich der Große empfahl ihn dem dänischen König mit den Worten: „Ein kleiner Huth, aber ein großer Kopf“. Huth wurde Generalleutnant, Chef der Artillerie und des Ingenieurkorps des dänischen Heeres. Seit 1772 war er auch General der Infanterie, wurde 1781 Chef des Generalitätskollegiums und 1784 Staatsminister sowie enger Berater des Kronprinzen Friedrich, des späteren Königs Friedrich VI. In verschiedenen Zeitperioden war von Huth höchstkommandierender General in Norwegen (1772 und 1774 sowie 1788). Er brachte die dänischen und norwegischen Festungswerke auf den neuesten Stand, baute Straßen und gründete die Artillerieschule in Kopenhagen.

In der deutschen St. Petri-Kirche in Kopenhagen beigesetzt

Verheiratet war von Huth mit der deutschen Charlotte Wilhelmine geborene Sophie Wagner. Dänisch soll der Autorität ausstrahlende und cholerisch veranlagte Sachse nie gelernt haben. Er sprach Deutsch und Latein. Nach seinem Tod am 7. Mai 1806 wurde ihm von den Offizieren des Heeres acht Tage lang gedacht. Von Huth ist mit seiner Frau zusammen in der Grabkapelle der deutschen St. Petri-Kirche in Kopenhagen bestattet. – Zum Foto:  Das auf dem Kupferstich von 1798 angegebene Geburtsdatum ist falsch; es ist ein Fehler des unbekannten Künstlers; Repro: Österreichische Nationalbibliothek.

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