Humberg, Britta

Vom WDR 2011 zur „charmantesten Standesbeamtin“ in NRW gekürt

Geboren 1964; Standesbeamtin in Dorsten. – Zuschauer des WDR-TV-Magazins „Daheim & unterwegs“ kürten sie zur „charmantesten Standesbeamtin in Nordrhein-Westfalen“. Damals hatte sie in 18 Jahren bereits über 1000 Ehen in Dorsten amtlich geschlossen. Zur Belohnung durfte sie anlässlich der Prinzenhochzeit William und seiner Kate im WDR aus dem beruflichen Nähkästchen plaudern. Mit dabei: ein Kollege aus Köln, der zum charmantesten männlichen Standesbeamten gekürt worden ist. Im Hinblick auf die Live-Übertragung der Königlichen Hochzeit in London hatte das WDR-Magazin seine Zuschauer aufgerufen, Geschichten rund um die eigene Hochzeit zu erzählen und dabei auch die Standesbeamten nicht zu vergessen, die ihren Bund fürs Leben geschlossen hatten. Die meisten positiven Namensnennungen fielen auf die Dorstenerin Britta Humberg, „weil sie so nett und einfühlsam auf die Paare eingeht“. Britta Humberg hat oft positive Reaktionen von Brautleuten bekommen, weil sie sich nicht an vorgestanzte allgemeine Trau-Reden hielt, sondern stets versuchte, etwas Persönliches zu erzählen. In Diensten der Dorstener Stadtverwaltung steht sie schon seit 1980, als sie als Bürogehilfin im Rathaus anfing. Sie erinnerte sich auch an die erste von ihr geschlossen Trauung 1994. Der „Dorstener Zeitung“ erzählte sie 2011, dass vor ihr ein Pärchen aus dem Obdachlosenmilieu saß, das sich vorher schon Mut angetrunken hatte. „Es wurde aber trotzdem ganz nett, weil deren Kumpanen dann mit einer Pferdekutsche vorfuhren und für Stimmung sorgten.

Seit 30 Jahren im Dienst als Standesbeamtin

Inzwischen teilt sich Britta Humberg die Arbeit mit vier weiteren Standesbeamtinnen, ihrer Abteilungsleiterin und Bürgermeister Tobias Stockhoff, der ebenfalls Trauungen vornehmen darf. Dazu kommen 17 Ehrenstandesbeamte, die vor allem die Trauungen an den sechs besonderen Trauorten übernehmen. Was Trauorte außerhalb des Rathauses angeht, hat Dorsten schon in den 1990er-Jahren eine Vorreiterrolle übernommen: Schon damals standen das Rathaus und das Schloss Lembeck als besondere Locations zur Verfügung. Aber auch das Trauzimmer im Rathaus bildet einen würdigen Rahmen für eine Eheschließung. Es ist dezent dekoriert, darf aber auch von den Brautpaaren individuell geschmückt werden. „Jedes Paar“, betont Britta Humberg in der „Dorstener Zeitung“ anlässlich ihrer 30-jährigen Dienstzeit, „legt selbst den Rahmen für seine Trauung fest.“ Das gilt auch für die Kleidung. Da hat Britta Humberg in 30 Jahren schon vieles gesehen. Ausladende Hochzeitskleider, die kaum durch die Tür passten, ebenso wie Motorradkluft oder Karnevals-Uniformen. „Es saß auch schon mal ein Paar in Jogging-Anzügen vor mir oder in kurzen Hosen und Flip-Flops“, blickt die Standesbeamtin schmunzelnd zurück, „uns steht darüber kein Urteil zu.“
Bis 2025 wird Britta Humberg im Standesamt arbeiten, dann beginnt für sie die passive Phase ihrer Altersteilzeit. Dann hat sie mehr Zeit für die Enkelkinder, denen sie jetzt schon zwei Nachmittage pro Woche widmet. Die eigenen Kinder hat Britta Humberg übrigens nicht getraut: „Da habe ich mich in der Zuschauerrolle sehr wohl gefühlt.“

Siehe auch: Standesamt Dorsten


Quellen: WAZ-Dorsten vom 28. April 2011. – DZ vom  28. April 2011 (Foto entnommen). – Marl-aktuell vom 14. Mai 2011. – Petra Berkenbusch in DZ vom 22. Mai 2023.

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